Reisebericht Dubai
von dr.caffery auf 30.06.2020
Trip in die Vereinigten Arabischen Emirate
Eigentlich war ich nie davon begeistert, nach Dubai zu fahren - großteils Retortenstadt aus dem Biden gestampft, wenig Tradition und Preise, jenseits von gut und böse.
Aufgrund der Dollarbindung des Arabische Dirham und dem allgemeinen Hotelüberschuss, ist das Preis-Leistungverhältnis in diesem Jahr aber besonders interessant und somit gings in die Emirate !!
Gestartet wurde in München, Flug mit OMAN Air via Muscat nach Dubai. Hin und Rückflug jeweils Nachtflüge ab 23:00, was ideal war, sowohl für die Ankunft und Abflug standen uns dadurch jeweils komplette Urlaubstage zur Verfügung, ohne tagzerstörenden Transfer und Wartezeiten auf den Luftvogel.
Die ersten 4 Tage verbrachten wir in Dubai in der Internet City, direkt neben der Metro Station - ideal.
Wir erstanden einen "Silver CARD" der Metro, mit der es sich sehr unkompliziert und vor allem sehr günstig durch die Stadt kommen ließ. Leider ist derzeit nur die "rote" Linie komplett fertig. So war zumindest die Marina, Mall of the Emirates, die Towers, Dheira, die Dubai Mall und der Burj Kalifa sehr gut zu erreichen.
Die grüne Linie soll in diesem Jahr fertig werden, dann sind auch die westlichen Zielgebiete wie die Souks und Jumeirah besser mit den öffentlichen erreichbar.
Wir starteten am Deirah Citycenter und dem Golf Club und fuhren dann mit dem etwas verwirrenden Bussystem in Richtung der alten Souks. Und: die klimatisieren sogar die Bushaltestellen !! Kein Scherz - diese sind komplett abgeschlossen und angenehme kühl.. Ebenso die Metro bzw. SBahn Stationen - schon etwas übertrieben aber durchaus angenehm.
Der Spice und Gold Souk sind sehr beeindruckend. Hier wird alles angeboten, von Gold über Reifen, Gewürze, Obst, Fleisch oder Kochtöpfe...
Die Preise sind OK - aber hier ist handeln Pflicht - mindestens 50-80 Prozent den Preis drücken. Ansonsten ziehen euch die Kameraden über den Tisch ;-)
Einige können auch etwas deutsch - das beschränkt sich dann aber auf - Hallo und Guten Tag, Auf wiedersehen und "Safran macht den Kuchen gelb" :-)
Der Gold Souk ist wahnsinn - 500 Meter lang, ein Geschäft reiht sich an das nächste und die Schaufenster strotzen vor "bling bling". Hier ist übrigens i.d.R. alles echt und keine Fakes. Die Preise im Gold Souk sind Tagespreise und werden immer am jeweiligen Gold, Silber oder Platinkurs angelehnt.
Den Fluss wollten wir dann mit dem "Water Bus" überqueren - dieser sollte im Tagesticket, welches wir für 14 Dirham erworben haben (keine 3 Euro) ebenfalls enthalten sein. Die Wasserbusse sind moderne Schiffe (größe zwischen einer klassischen "Dhau" und einer "Abra" ). Die Water Bus haltestellen besaßen zwar alle Timetables, welche aber nicht eingehalten wurden bzw. die Wasser Busse gar nicht kamen -das System ist noch nicht empfehlehnswert.Daher sind wir dann mit den Abras gefahren - 20 Cent und die Reise geht los. Die Abra Haltestellen besitzen keine festen Zeiten. Es wird immer dann gefahren, wenn die jeweilige Abra voll ist. Und das geschieht immer sehr schnell !
Auf der anderen Flussseite konnten wir dann die alten Museen sowie den Old Souk begutachten. Das Dubai Museum ist bedingt empfehlenswert, ein Sapziergang in der Gegend lohnt aber auf alle Fälle - auch im Bereich hinter dem Gold und Spice Souk, da man hier noch das etwas ursprünglichere Dubai erleben kann!
Anschließend gings weiter Richtung World Trade Center und zu den Towers - der "Strip" von Dubai. Hoch- und Hochhochhäuser - gigantisch und abstrus. Einige befinden sich noch im Bau.
In der Dubai Mall gab es dann einen Reizüberfluss an Geschäften und Shops. Wir konnten uns hier nicht durchringen, etwas zu kaufen oder in Shoppinglaune zu kommen. Man wird durch das Überangebot einfach erschlagen... Vorbei an Armani, Gucci, Prada und Konsorten kamen wir dann zum Aquarium - die größte Acrylglasscheibe hält hier einen Wasserdruck von ca. 4200 Tonnen und gibt einen beeindruckenden Blick in die Unterwasserwelt Preis.
Um noch näher an die Fische, Haie, Rochen etc. zu kommen, löst man ein Ticket und kann den langen Glastunnel beschreiten - man befindet sich ca unter 6 Metern Wasser - die große Fischvielfalt schwimmt einige Handbreit entfernt vorbei. Die Haie kann man ganz genau beobachten! Der Eintritt lohnt sich auf jeden Fall - auch der im Combi Ticket enthaltene Eintritt in den Underwater Zoo ist super - hier gibts dann noch viele Dinge zu sehen, auch ein kleiner Dschungelausflug mit Spinnen, Schlangen usw...
Um Dubai von oben kennenzulernen, buchten wir bereits von zu Hause aus ein Ticket im Burj Kalifa - dem höchsten von Menschen erbauten Bauwerk mit 828 Metern Höhe. Das Buchen vorab macht Sinn, denn speziell in den Abendstunden ist der Andrang sehr groß und ein hochkommen ohne Vorabbuchung nicht möglich - außer man ist bereit, dann ca. 80 Euro (und somit das 4 fache) auszugeben, um einen Priority Zugang zu erhalten...
Alleine der Zugang zum "Aufzug" ist sehenswert. In Dubai ist der Superlativ zu Hause. Mit einem 15 Personen Aufzug (davon gibts 2) geht es dann zur Aussichtsplattform auf 658 Metern. Der Aufzug, einer oder der schnellste der Welt, schießt mit bis zu 10 Metern in der Sekunde in die Höhe - überraschend war, dass man weder beim Hoch- oder Runterfahren etwas von der Beschleunigung und Abbremsung bemerkte. Das ist eine technische Meisterleistung.
Der Blick von oben auf die Mall, die Dubai Fountain und das gesamte Umfeld im strahlenden Lichtermeer der Stadt ist mehr als beeindruckend ! Die eigentlich schon hohen Gebäude mit 60 Stock aufwärts erscheinen aus der Höhe wir kleine Legohäuser.
Nach dem freien Fall wieder zurück am Boden, konnten wir die Dubai Fountain Wasserspiele erleben. Jeden Tag ab 19:00 in halbstündlichen Rhytmus wird immer eine andere Show gezeigt. Die Symbiose aus der Musik, den Wasserbewegungen und den Geräuschen des fallenden und aufkommenden Wassers sucht seines Gleichen! Auf Youtube gibts dazu einige Videos. In Bildern kommt sowas nie richtig rüber...
Am nächsten Tag stand die Mall of the Emirates auf dem Programm. Auch hier, ähnliche wie in der Dubai Mall - alles groß und größer. Die Preise sind ziemlich normal den unseren, teils etwas günstiger. Aber nicht großartig. Vor allem aber Lebensmittel sind äußest günstig !
Beim durchschreiten der Marmor und Granit belegten Böden erreicht man plötzlich den surrealen Skicourt in der Mall... Wir gingen nicht Skilaufen, aber es war sehr witzig, die einheimischen Frauen und Männer mit den Burkas bzw. Gewändern, teils mit Winterjacken bekleidet, beim Schlittenfahren zu beobachten - das sieht man in Kiitzbühel nicht ;-)
Natürlich darf der Besuch der Palme Jumeirah, den Jumeirah Beach und somit der Blick auf das Burj al Arab nicht fehlen. Schade, dass das Hotel nicht mehr näher zugänglich ist und ein Platz im Restaurant gebucht werden muss. Aber auch aus 200 Metern Entfernung ist der Anblick eines 7 Sterne Hauses doch auch majestätisch!
Um auch den kulturellen Teil auszubauen, nahmen wir die Gelegenheit beim Schopf und besichtigten die Jumeirah Grand Mosque. Hier finden alle Paar Tage (wir waren Donnerstag) Beischtigungen und Führungen statt.
Gewänder werden am Eingang ausgehändigt und die Führerin predigt und erklärt sehr amüsant und nett alle Gebräuche des Islam.
Auch heikle oder "schwierige" Fragen kann man hier stellen ohne einen bösen Blick zu erhalten. Sehr informativ und wirlich gut organisiert! Unbedingt mitmachen.
Zum Abschluss der Dubai Exkusrion stand noch die neue Marina auf dem Programm - hier entsteht gerade zum bereits sehr schicken Yachthafen und den umliegenden Restaurants eine weiter Ansammlung von Hochäusern - die sich, wie die meisten hier in Dubai, wirklich sehenswerter Arichtektur bedienen und daher ein ebenfalls toller Anblick sind!
Nach einem anstrengenden Städtetrip reisten wir nun nach Fujaraih, einem der kleinsten Emirate. Außerdem ohne Ölvorkommen, dafür aber mit dem zentralen Verschiffungshafen für sämtliches Öl und Gas aus den Emiraten. Hier reihen sich Ölsilo an Ölsilo und die Tankschiffe stehen teilweise in einer Länge mehrerer Kilometer Schlange Reihe an Reihe vor dem Hafen.
Hier an ader Osküste ist das Klima um einiges Schwüler mit einer höheren Luftfeuchte - dies liegt in erster Linie daran, da das Harja Gebirge nur wenige KM nach der Küste hochragt.Außerdem zeichnet sich das Gebiet durch tolle Tauchreviere aus. In Dibba konnten wir den Dibba Rock betauchen - Schildkröten, Riffhaie und eine sehenswerte Fischvielfalt konnten wir aus nächster Nähe erleben!
Die Freestyle Diving School ist hier wirklich empfehlenswert und liegt nur 400 Meter vom Dibba Rock entfernt !
Fujairah City an sich ist eher eine kleine Hauptstadt. Ein kleines Einkaufszentrum "Lulu Markt" lädt zum entspannten einkaufen ein und ist von der größe her in keinster Weise mit Dubai zu vergleichen. Das Angebot beschränkt sich hier auch nur auf Schmuck, Parfum, Elektro und Lebensmittel (eine Art real Markt).
An sonsten bietet Fujairah neben Ruhe und Erholung noch ein Fort, eine alte Mosche, ein Museum und kleinere "antike" Städten. Alles aber recht schnell besichtigt und nichts ausswergewöhnliches.
In den Monaten Oktober bis April findet n.A. auch immer Freitags ein Stierkampf statt - nicht der blutigen Art wie in Spanien, sondern zwischen 2 Stieren ein Art Kräftmessen. Soll sehenswert sein, war uns aber aufgrund des Reisemonats Juli nicht möglich.
Nun ging es nach 12 Tagen gigantischer Erlebnisse wieder nach Hause.
Ein paar Tipps zum Schluss:
- Geld am besten in einer der Malls umtauschen, hier gibts sehr gute Kurse
- Silver Card beim häufigeren benutzen öffentlicher Verkehrsmittel kaufen (nicht die Rote Touri Karte, da hier die Fahrpreise höher sind). Bei intensiver Nutzung ist die Tageskarte zu empfehlen
- Nicht auf die Bus und Water Bus Pläne verlassen - hier besteht noch gigantischer Nachholbedarf.
- Zu Fuß fehlen oft noch Fußgängerüberwege bzw Fusswege an sich. Daher lieber auf Taxis zurückgreifen.Bei den Spritpreisen und Verdiensten der Fahrer, sind diese sehr günstig. Ein Liter Super kosten dort 30 Euro Cent... Ein Paradies.
- Burj Kalifa Ticket von zu Hause aus ordern
- Tauchen an der Ostküste und evtl. Richtung Musandam / Oman
Mein Fazit:
Emirate gerne wieder - vor allem ist schätze ich Dubai in einige Jahren nicht wieder zu erkennen, da sich hier die Zeit etwas schneller zu drehen scheint, als wo anders !
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