Reisebericht Südstaaten der USA
von FritzundBuddy auf 24.06.2019
3 Wochen Rundreise
Hallo Zusammen, wir laden euch ein auf unsere Südstaaten Rundreise, 3 Wochen mit dem Auto durch den "Deep South". Viel Sumpf, begehrte Alligatoren und wunderschöne Strände. 8 Staaten in 3 Wochen. Viele haben gefragt wieso denn hierhin und nicht nach Californien? Tja, wollt hier schon als Teenager hin, zuviel Fackeln im Sturm gesehen vielleicht. Außerdem ist soviel Sumpf ja auch nicht überall auf der Welt zu sehen.
Düsseldorf / Atlanta, GA (11mi)
Flug LH Düsseldorf nach Frankfurt 7.55, LH Frankfurt nach Atlanta 10.10, Ankunft in Atlanta 14.00 Ortszeit. Ankunft im, ich glaube, größten Flughafen der Welt...aber wir, also ich, bin vorbereitet. Wie immer, alles bleibt an mir kleben, Route, was schauen wir an, wo essen wir, wo fahren wir lang...dazu später mehr. :-)
Allerdings bin ich jedesmal super dankbar, daß mein Schatz fährt. Nicht, daß ich nicht könnte, fahr ja auch so 40.000 km daheim im Jahr, aber im Ausland laß ich ihn mal lieber, er bleibt da ruhiger (äußerlich zumindest?). Ist aber auch kein Wunder, wie gesagt der pathfinder bin ja ich und ganz ehrlich, das hat sich als optimale Rollenverteilung erwiesen. sonst hätten wir andersrum einen genervten Fahrer und einen Orientierungskünstler als Beifahrer. Nee, keine gute Lösung, so ist es schon besser. Wenn ich gut drauf bin, berichte ich euch noch von meinen drei "Fahreinsätzen", aber nur dann...
OK nach diesem Ausflug in unsere Urlaubsrollenverteilung zum Flughafen: groß auf jeden Fall. Vorher hatten wir (also ich ;-)) gelesen: "Bleibt man in Atlanta, muß man sein Gepäck nach der Zollkontrolle wieder aufgeben, das Gepäck wird dann selbstständig weiterbefördert. und zwar zum North- oder Southterminal" Soweit schon mal wenig Vertrauen erweckend. Naja man selber fährt dann mit dem Shuttlezug (U-Bahn-ähnlich) zum Hauptterminal, dort tauchte dann wundersamerweise auch unser Gepäck auf. Hurra! Im Shuttle waren aber auch Leute mit Gepäck (???) hatten die schon schlechte Erfahrungen mit diesem System gemacht? Wenn es klappt: prima, dann muß man sich nicht mit dem schweren Koffer abmühen.
Die Südstaaten
Noch weniger toll, fand ich meinen Koffer in N.Y. beim Umsteigen in einer Reihe Koffer mitten in der Halle anstellen zu müssen für den Weiterflug. Ich dachte nur bye bye, war schön mit dir Koffer, ich hab ihn dennoch wiederbekommen.
Also weiter im Text: wir sind dann weitergezogen per Shuttlebus zum Autovermieter alamo. Hatte ich eigentlich schon gesagt, daß wir die Reise geplant und gebucht haben über www.canusa.de? Hier kann man sich seine eigene Route fertigen lassen...
Unser Auto war ein PT Cruiser in Silber, der Herr vor Ort war ganz begeistert, daß er uns diesen Wagen geben konnte... ich erst, als wir mit Trickserei die Koffer drin hatten und den Kofferraum dann auch zubekamen. Ich wollte ja nun nicht daß jeder unser Gepäck an "Fahrtagen" inspizieren und mitnehmen konnte. Ging dann aber, wie gesagt. "Der Fahrer" ist am Ausgang, wo man den Wagen endgültig auf sich gebucht bekommt, fast über die Krallen im Boden gefahren, da er dachte es wär schon aller Papierkram erledigt. Na fing gut an...dann vom Autovermietergelände runter und: "Und wohin jetzt?" da packt's mich ja... aber ruhig bleiben. Hinterher (Jahre später, also dieses Jahr), hat er gebeichtet, daß ihn die sofort 5 spurige Autobahn schon etwas angestrengt hat. Waren es wirklich 5 Spuren??? Wir sind dann ins Days Inn Atlanta Downtown nix Besonderes, aber zentral in Laufweite zum Hard Rock Cafe seeehr wichtig. Das kommt noch öfter vor.
Ziemlich platt sind wir dann ins Bett...nachts gegen 2 bin ich wachgeworden und hab mal nen Blick aus dem Fenster riskiert...irre alles hell beleuchtet. Ob die in Ihren Büros abends immer das Licht anlassen???
Atlanta, GA / Cherokee, NC (204 mi)
Heute morgen haben wir auf dem Weg in die Blue Ridge Mountains bei Cracker Barrel in Kennesaw gefrühstückt, die meisten Hotels bieten ja entweder gar kein Frühstück an, oder "ein wenig etwas" zu nachtschlafender Zeit (die scheinen alle morgens um 6 aufzustehen auch in den Ferien, das haben wir in Florida auch nochmal gemerkt???). Na und deshalb hab ich mich vor der Reise schlau gemacht, wo man Frühstücken kann auf unserer ganzen Reise. Pure Fleißarbeit, dabei herausgekommen ist:
Shoney's (Frühstücksbuffet, hauptsächlich in den Südstaaten vertreten, da sind wir am liebsten hingegangen)
Crackerbarrel ("a la carte", mit integriertem Shop mit Krimskrams zum Stöbern, wie ihn Frauen lieben, ebenfalls hauptsächlich Südstaaten)
Denny's ("a la carte", in den ganzen USA zu finden)
Na ja gelernt haben wir, daß Maisgrütze allein aussieht wie Kleister, nach nix schmeckt und wenn man vorher! den Reiseführer ordentlich gelesen hätte, gewußt hätte, daß: "zusammen mit bacon die Maisgrütze (grits) zum Genuß wird". Ich hab's natürlich einzeln gegessen, wie auch sonst. Hab mich aber die ganzen drei Wochen nicht getraut es nochmal zu versuchen. Ebenfalls gelernt haben wir hier, daß biscuits keine Kekse sind wie in good old England, sondern Buttermilchbrötchen, die wahlweise mit allem belegt werden. Ehrlich zum Frühstück hab ich grapejelly draufgemacht, echt lecker, dann gab es die biscuits allerdings auch mal zum Abendessen und die Parallele von 4 biscuits und 4 Stück Virginia ham auf dem Teller ließ uns einen Zusammenhang vermuten. Wir haben's zusammen gegessen, wie ein belegtes Brötchen und gehofft, daß wir nix falsch machen und sich alle totlachen. Ein paar Tage später bekamen wir sie in einem anderen Cracker Barrel direkt so dekoriert serviert und haben uns gefreut, daß wir offenbar beim letzten Mal alles richtig gemacht hatten. Außerdem kann der werte Leser schließen, daß die Kombi süß mit Fleisch so gut geschmeckt hat, daß wir sie gleich mehrfach genossen haben.
Weiter auf der Route, wir sind also von Atlanta aus Richtung Norden auf die Berge zu und dann nach Cherokee in North Carolina. Dort haben wir im Best Western Great Smokies Inn gewohnt. Motel mit pool (hier hat aber auch jedes Hotel, Motel nen pool egal wie klein oder ob fast auf der Hauptstrasse, wie in Biloxi, aber Hauptsache ein Quadrat oder Oval mit Wasser auf dem Parkplatz). Liegt direkt am Eingang in die Great Smoky Mountains.
Eins hatten wir noch auf der Fahrt, ich hatte vorher gelesen, daß in 2004 die nordamerikanische Siebzehnjahreszikade (Magicicada septendecim) schlüpft.
Das wollte ich mir nicht entgehen lassen (da kam die Biologin in mir durch), und ehrlich, wir haben an einem Rastplatz angehalten und sie waren überall, saßen überall, flogen überall ganz schön unheimlich. Die Viecher sind so um die 5cm groß gewesen.
Mein Gesichtsausdruck auf dem Bild....all die Viecher um mich rum.
Cherokee, NC / Gatlinburg, TN / Pigeon Forge, TN / Great Smokies / Cherokee, NC (160 mi)
JUHU shopping!!! Auf geht's nach Pigeon Forge in Tennessee, einem Kunstort nur aus Outlets, Hotels und Restaurants. Traumhaft! Nach ein paar Stunden waren wir mit neuen Turnschuhen, Jeans und ein paar T-Shirts glücklich. Ich zumindest. Vorher in Gatlinburg hatte ich so ein nettes erstes "Fahrerlebnis", ich wollte auch mal fahren...prompt goss es aber so was von viel und dank fehlender Kanalisation in dem Ort, lief alles über die abschüssigen Strassen, schon prickelnd, dann sollte ich noch nen Parkplatz finden vor dem Hard Rock Cafe, damit der Herr seine T-Shirt Sammlung vervollständigen kann (letztes Jahr auf der AIDA hat ihn wer im Fahrstuhl gefragt, wo um alles in der Welt denn Gatlinburg liegt...hihi, kennt halt keine...). Naja ein Ding der Unmöglichkeit...wir standen dann auf nem privaten Hotelparkplatz, ich bin sicherheitshalber im Auto geblieben, außerdem war mir nicht nach duschen.
Wir sind dann ganz gemütlich durch den Park Richtung Cherokee, haben die Sehenswürdigkeiten bestaunt Clingmans Dome (von dort soll man super über die Bäume hinweg sehen können, konnten wir nicht bestätigen, es war so neblig, daß man den Fußweg vom Parkplatz aus noch nicht mal sehen konnte), Cades Cove (hier schien die Sonne).
Hochebene mit massig Rehen, beim ersten haben wir noch freudig: "oh ein Reh" gerufen, hinterher nur noch lahm: "Rehe"). An einem Aussichtspunkt hab ich den Sonnenuntergang "fotofieren" wollen, an der besten Stelle standen aber welche und haben "getailgateded" zu gut Deutsch auf dem Pickup gegrillt. Ich durfte dann kurz an den Original Great Smoky (im wahrsten Sinne) Burgern vorbei mein Photo machen. Hier wird extrem viel im Wasser gepaddelt in allen Formen und Farben, das betrifft die Wassergeschwindigkeit, Boote und Leute. Ich hab irgendwo gelesen, daß dies hier der Nationalpark mit den meisten Besuchern pro Jahr ist... ging fand ich.
Noch was Wissenswertes zum Tagesschluß: in diesem Nationalpark ist Eintritt frei!
Cherokee, NC / Myrtle Beach,SC (414 mi)
Heute war eine unserer längsten Strecken, davon haben wir dreie und damit man nicht nur fährt sondern auch was sieht hab ich vorgesorgt und etwas Abwechslung eingebaut. Apropos Abwechslung unsere Fahrzeug Info lautete "mit Kassettenteil", ich also Kassetten mit und was ist: das Auto hat stattdessen nen CD Player, gut, daß CDs hier günstig sind!
Also wir sind früh morgens los, es war echt kalt im Vergleich zu den letzten Tagen nur ca 18°, ich ganz mutig wollte wieder fahren, heute ging es zuerst über den Blue Ridge Parkway, wunderschön, den möchte ich mal ganz entlang fahren. Besonders ist, man fährt nicht durch's Tal zwischen den Bergen rum, sondern über eine Paßstrasse mit wunderschönen Ausblicken. Es ist recht einsam, keine Gebäude gesehen, keine Tankstellen, nur zwei weitere Autos nix außer Natur. Ich weiß nicht, wie er weitergeht, wir, also ich, sind ja nur bis Asheville, weil wir dann Richtung Osten abbiegen mußten zum Atlantik.
Das war also mein zweites "Fahrerlebnis", ich hab hier, wo ich doch so schön alleine war, auch die cruise control ausprobiert...also von meinem eigenen Wagen kenne ich es, daß das Gaspedal dabei still und ruhig ist und sich nicht bewegt, hier oh Schreck, beim eigenmächtigen Beschleunigen des Wagens geht auch das Pedal von allein unter dem Fuß weg. Schrecklich, hab ich schnell wieder ausgeschaltet, sehr unangenehm. Der erfahrene Fahrer, der dann wieder übernahm, fand das völlig ok... Angeber! Ich bin erst wieder "zwangsweise" in Florida gefahren.
So zu unserem Abwechslungsstopp: ein Stück hinter Asheville ist der Chimney Rock, ein privater Park mit nem Riesen Felsen von dem aus man ne prima Sicht über den Lake Lure hat.
Haltet euch fest: Im Fels ist ein Fahrstuhl...die wußten, daß mir heiß ist und ich nicht klettern mag. Wir haben also die Aussicht genossen und haben dann einen der einfacheren Wanderwege (Hickory Nut Falls Trail ca. .75 mi)beschritten.
Hier oben auf dem Wasserfall wurde laut meinem Indianerfilmexperten irgensoein Schinken gedreht, fragt mich nicht welchen sondern ihn. So und wieder Strafe, wenn man die Reise nicht ausreichend vorbereitet und ihr könnt mir glauben ich hab das monatelang getan, dieser See, den ihr da auf dem Bild sehen könnt, das ist Lake Lure und da wurde Dirty Dancing gedreht. Schon ist der Film viel interessanter geworden.
Myrtle Beach
Weiter ging's dann, ob der langen noch zurückzulegenden Strecke, über die Autobahn an Spartanburg, SC vorbei, hier werden BMWs gebaut, geradewegs bis an die Atlantikküste nach Myrtle Beach. Es war schon recht spät und wurd schon dunkel als wir im Courtyard Myrtle Beach at Barefoot Landing ankamen, im Norden von Myrtle Beach. Ist ein richtiges Hotel, mir war ja das Motel in Cherokee praktischer vorgekommen, man muß nicht so weit schleppen, hat das Wägelchen immer im Blick....
Nu ja, wie muß man sich Myrtle Beach vorstellen? Ist ein wenig wie Kirmes nur fest installiert mit nem schönen Strand davor... könnt ihr euch darunter was vorstellen?
Müde? Ja! Bett? Nein! Es gab ja noch was zu tun, denn auch hier existiert ein Hard Rock Cafe, welches gefunden und um ein T-Shirt erleichtert werden mußte. Gesagt getan, dann ein wenig zwischen den vielen Läden, dem künstlichem See... ach von dem feuerspuckenden Drachen muß ich noch kurz erzählen: Erlebnisminigolf in Myrtle Beach: wir spazieren nichtsahnend an den "Golfern" vorbei, als plötzlich aus einem der falschen Burgtürme unter großem Gebrüll ein Drache auftaucht und über unsere Köpfe hinweg Feuer spuckt. Mann, das war so heiß, das hat man richtig gespürt und ich hab mich mordsmäßig erschreckt. Dann waren wir noch in einer Bar mit Live Music (Duell zweier Klavierspieler, herrlich) namens Crocodile Rocks. Das alles und noch viel mehr, werdet ihr finden, dort beim Broadway am Meer. Also echt: Broadway at the Beach, reimt sich nur nicht ;-)
Micha war ganz begeistert und würde sicher gerne mal länger hier hin, gell?
Myrtle Beach, SC / Charleston, SC (142 mi)
Bevor wir die lustige Stadt am Meer verlassen, wollen wir doch auf jeden Fall selbiges erst mal sehen, also sind wir kurz zum Strand, wo Micha das cruising-Verboten Schild sehr viel interessanter fand. Ich glaube er hat's mit Obelix...die spinnen, die...
Ich fand den Strand schon ziemlich schick und freute mich schon auf die Strandtage in naher Zukunft. Dann also ab weiter die Küste nach Süden runter nach Charleston.
Schnell, die Koffer im Charleston Riverview Hotel abgeworfen und gleich wieder los zur Boone Hall Plantation, die liegt nord-östlich von Charleston in Mt. Pleasant. Hier wurde Fackeln im Sturm gedreht.
Eigentlich wollten wir noch in die Magnolia Plantation, die hatte aber schon zu, daher haben wir The Audubon Swamp Garden at Magnolia Plantation besichtigt, der hatte länger auf und wir waren ganz allein.
Ich wollte doch so gerne Mr. Al E. Gator sehen, doch nix! Micha rief gleich zu Beginn: "Ne Schlange" und als ich nur: "Wo? Wo? Photo!" geantwortet habe, da hat er nur noch Bedenken gehabt, ich würd gleich den wilden Tieren zum Opfer fallen... so gequält hat er dann auch ausgesehen. Sonst hat er im Urlaub, glaub ich, immer nur Angst ich werde überfahren, weil ich so sorglos rumspaziere und immer sag "die sehen mich doch".
Auf dem Weg zurück hat Micha an der Kasse im Piggly Wiggly Supermarkt (der heißt echt so!) gefragt, ob der Charleston aus Charleston stamme... die Damen meinten der käme wohl eher aus N.Y.
Abends waren wir bei Bubba Gump essen, hier gibt's Shrimps wie der Cineast sich denken mag.
26.5. Charleston, SC (13 mi)
So heute Stadt auf dem Programm, morgens zum Aquarium gefahren und dort ein Kombiticket für Fort Sumter und das Aquarium erstanden und los ging's. Erst Aquarium, denn die Abfahrtszeit für's Boot zum Fort war erst gegen Mittag. Hier mit Schüssen von diesem Fort startete 1861 übrigens der Bürgerkrieg und ich hab nen Delphin gesehen! Micha wieder nicht, der glaubt noch ich schummel.
Der Nationalpark Ranger auf der Insel entsprach allen erdenklichen Klischees, die man haben kann... amerikanische Geschichte wurde auch auf Tage genau abgefragt... wir haben da mal dezent auf den Boden oder wahlweise in die Luft geschaut und trotzdem was gelernt. Nachmittags sind wir durch die Stadt spaziert, Besonderheit hier, die Häuser stehen quer zur Strasse. Einerseits soll das für bessere Belüftung sorgen, andererseits wurd die Steuer wohl nach Breite Strassenfront berechnet, geschickt!
Hab noch nie soviele beeindruckende Brücken gesehen, wie hier. Die nördlich von Charleston im Sonnenuntergang, sehr schick!
Charleston, SC / Beaufort, SC / Hilton Head Island SC (123 mi)
Heute ab nach Hilton Head. Wer schon mal Patricia Cornwell aufmerksam gelesen hat, sollte diese Insel vom Namen nach kennen ;-) na jetzt aber los ans Bücherregal! Ich weiß nicht recht, ich glaub es war Memorial Day Weekend, auf jeden Fall wimmelte es hier nur so von Touristen, amerikanischen, andere Nationen haben wir nur noch in Pensacola Beach und New Orleans getroffen. Also nicht nur, daß wir in Deutschland gefragt wurden: " warum denn Südstaaten?" ne auch hier bekamen wir erstaunte Blicke: "from Germany!!??" Offenbar konnten wir es keiner Nation recht machen...
Auf dem Weg dorthin sind wir durch Beaufort gefahren, einer richtig niedlichen Stadt, hübsch anzusehen, aber nur das, denn an Parken und Aussteigen war nicht zu denken...hatte ich schon die Myriaden amerikanischer Touristen erwähnt...schade. Vielleicht kommen wir ja nochmal wieder, dann aber!
So was haben wir nun gemacht auf ner Insel, die nur aus Strand zu bestehen scheint? Nix, fast nix, gefaulenzt. Gewohnt haben wir im Hilton Head Ocean Resort. Das war wohl mal ein Sheraton, wie der Teppich vermuten ließ (oder haben die den irgendwo günstig gekriegt?) hatte seine besten Tage allerdings schon lang hinter sich. Von allen Hotels/Motels, in denen wir genächtigt haben, würd ich das nicht nochmal nehmen. Es war etwas in der Luft, was mir arg die Atmung behinderte, nach einem Zimmertausch war das dann besser. Was man im Kopf haben sollte, hier ist es warm und feucht im ganzen Süden, also ist Schimmel und die ein oder andere Kakerlake kaum zu vermeiden...wie in anderen Ländern der Welt mit ähnlichem Klima halt auch.
Dennoch waren wir frohen Mutes und wackelten erstmal zum Strand, war im Prinzip nur über die Strasse, wunderbar, wenig wunderbar der Preis für 2 Liegen und den Sonnenschirm, es gab nur Ganztagespreise, dabei war es ja schon nachmittags und der belief sich auf charmante $ 27. So am nächsten Tag wir zu Walmart und für den gleichen Preis 2 Liegen und nen Schirm (mit Lichtschutzfaktor 50, das hab ich in D-Land noch nie an einem Schirm gesehen?) erstanden, die haben uns dann die Reise über begleitet und sogar bis nach Hause! LH nimmt alles mit!
Hier gab es wieder einen Cracker Barrel, das war der, bei dem die biscuits und das Fleisch schon zusammengefunden hatten...
Hier ist auch der einzige Pool an einem Hotel gewesen, den wir zum rumliegen und Schwimmen genutzt haben, der war nämlich recht nett und wurde sowohl vom Hotel, als auch von privaten Appartments drumherum genutzt.
Hilton Head Island, SC (37 mi)
Wie schon gesagt Walmart war heute angesagt und ein klitzekleines bischen Outlet Shoppen, direkt vor der Insel gab's nämlich noch ein Outletcenter, klar nicht so riesig wie Pigeon Forge, aber für ein paar (bewußt kleingeschrieben ;-)) Nike Socken allemal gut. der Rest war rumhängen, die Sonne und das Meer geniessen...und ich schwör ich hab nen Orca gesehen! Micha glaubt es mir wahrscheinlich wieder nicht, er hat in dem Moment gerade in sein Buch geschaut. Ich hab allerdings auch noch nicht nachgeschlagen, ob Orcas dort überhaupt vorkommen, will mir ja meine Erinnerung auch nicht kaputt machen. Und wenn schon, dann hab ich eben den ersten gesichtet, einer ist ja immer der erste...
29.5. Hilton Head, SC (Harbor Town) (13 mi)
Die pure Faulheit...
Abends sind wir nach Harbor Town gefahren das liegt im Südwesten von Hilton Head. Spassigerweise darf man hier Eintritt zahlen, na was soll's, hier haben wir nett und ruhig zu Abend gegessen, so weit das möglich ist, irgendwie kamen mir die Restaurants, also die Gäste um ehrlich zu sein, überall wo wir waren immer extrem laut vor beim Essen. Ruhige Atmosphäre zum Essen gibt's wohl nur ab $ 200 p.P. aufwärts????
Seit diesem Abend begleitete unsere weitere Reise auch ein weiteres Familienmitglied, ein super weicher kleiner Bär (aus Stoff natürlich!). Er ist dann auch auf vielen weiteren Photos mit drauf, da er alles mitbesichtigt hat, er klemmte die restlichen 2 Wochen nämlich auf Michas Rucksack oberdrauf..
Er hängt seitdem bei uns im Flur rum... mal sehen, vielleicht darf er ja 2006 mit in seine Heimat?
Hilton Head, SC / Savannah, GA (98 mi)
So heute war's vorbei mir Faulenzen, es ging weiter auf nach Savannah (kleine Stippvisite in Georgia, von dort waren wir ja gestartet).
Bei der kurzen Strecke kamen wir ja auch früh an. Unser Quartier: Comfort Inn and Suites, 6 Gateway Blvd. (heißt jetzt scheinbar anders?) südwestlich von Savannah etwas außerhalb direkt an der I-95 und praktischerweise direkt neben Shoney's und Denny's, das Frühstück war schon mal geklärt ;-)
Wir sind dann direkt nach Klamottenabwurf in die Stadt, dort wollten wir zuerst die Wormsloe Historic Site sehen, dummerweise war heute Sonntagund da machte sie statt um 9.00 erst um 14.00 Uhr auf.
Blöd, warten wollten wir nicht, also Photo der Allee mit den live oaks und dem Spanish moss (Tillandsia usneoides) geschossen und lieber weitergezogen.
Was an der Stadt witzig ist, ist der Aufbau. Rechtwinklig, wie auch sonst, und alle paar Blocks ein quadratischer Park, um den die Häuser rumstehen. Und jeder dieser kleinen Plätze/Parks ist anders. Man kann in einer Schlangenlinie durch die Stadt alle Plätze zu Fuß ablaufen. Wer Forrest Gump kennt, kennt auch so einen Platz, den, wo er auf der Bank sitzt. Die steht jetzt zwar im Museum, aber der Platz ist natürlich noch da und es gibt eine schicke Photostory dazu. Micha setzte sich auf einem der Plätze plötzlich auf eine Bank, nahm den Rucksack auf den Schoß und schaute zur Seite und meinte ich solle ein Photo von ihm machen. Ich offenbar nicht so firm in diesem Film hab es erst gar nicht verstanden...
Dann hatten wir noch ne Begegnung mit einem Eichhörnchen, hatte ich eigentlich die wenigen 40°C und die Luftfeuchte (empfundene 100%) erwähnt, na wenn nicht, dann jetzt. Also wir saßen mal wieder auf einem der vielen Plätze auf einer Bank (diesmal zusammen) um etwas zu trinken und da entdeckten wir platt am Fuße eines Baumes augestreckt auf dem Boden ein Eichhörnchen. Oh Schreck, das ist bestimmt verletzt, tot oder noch was Schlimmeres???
Vorsichtig rangepirscht...es lebte!!! Hob etwas den Kopf stand auf und blieb sitzen. Wir traten den geordneten Rückzug auf unsere Bank an und es fiel einfach wieder um: "flopped on its side". Wahrscheinlich war der Erdboden kühler als sein Baum??? Seitdem steht dieses Tier bei uns beispielhaft für fertig sein, wenn es heiß ist. Und immer, wenn wir hundemüde sind oder KO, heißt es bei uns nur noch eingedeutscht "ich bin flop".
Als wir runter an den Fluß sind, haben wir uns schon gewundert über angekündigte Strassensperren...später sollten wir erfahren warum.
Savannah, GA / Jekyll Island, GA (97 mi)
Wieder ne kurze Strecke, rüber nach Jekyll Island geht es wieder über so eine gigantomanöse Brücke...irgendwie scheint viel Militär oder Polizei oder was auch immer in irgendwelchen Uniformen auf den Beinen zu sein???
Wir kommen recht früh im Hotel an: Jekyll Inn Oceanfront Resort. Hilft uns nur nix, Zimmer nicht frei, und ne riesen einheitlich gekleidete Reisegruppe springt auch noch rum und will einchecken. Identifizieren können wir die nicht, sieht aus wie Rentner-Coastguard, irgendwas von Patrouillen per Schiff erzählen die auch und wir wissen nicht was los ist... Bahnhof!
Na dann an den Strand solange, schließlich ist dieses Oceanfront ein wirkliches Oceanfront...es ist uns nicht gegönnt, es fängt an zu gewittern und zu schütten. Mist. Ich bin arg angefressen und genervt, will endlich auf mein Zimmer und nerve die Umgebung. Mein Schatz meint dann gerne "das merkt man aber nicht", haha Ironie kann ich jetzt besonders gut ab...
Endlich STUNDEN später: Zimmer juhu! Richtig schön groß sauber frisch renoviert. Ha und nu ist auch draußen wieder schön geworden, ab an den Strand. Wir haben ein wunderschönes Photo davon...unser extrem blauer Walmart Sonnenschirm und ebensolche Liegen an einsamen Strand. Herrlich, das hätte ich gern immer. Dummerweise kam die Flut und wir mußten weichen.
Nuja schauen wir uns halt auf der Insel um und suchen was Eßbares. Gar nicht so einfach...Läden Fehlanzeige nur son Tante Emma. Also wieder runter von der Insel. Hm, wer hier wohnt läßt Kochen und Einkaufen? Ich glaub das ist auch son historischer "Reichen" Treffpunkt gewesen???
So langsam kriegen wir auch mit, was hier läuft (internationale Nachrichten in den USA zu beziehen ist echt ne Aufgabe!) offenbar ist die Absperrung in Savannah und die ganzen Uniformierten Sicherheit für den G-7 Gipfel, der hier in ein paar Tagen auf St. Simons Island, der Nachbarinsel, stattfindet. Der Schröder folgt uns sogar in den Urlaub! Ah, na dann sind wir auch schon froh, daß wir morgen wieder fahren, denn sonst hätt ich mich geärgert, bis auf fehlende oder nicht entdeckte Supermärkte ist es hier wunderschön. Und wer will schon in der Nähe der Politiker sein und evtl. mitbetroffen sein, wenn ein Verrückter unterwegs sein sollte. Ich nicht, also gut daß es morgen weiter geht.
Jekyll Island, GA / Tallahassee, FL (233 mi)
Heute steht wieder eine längere Etappe an, also habe ich wieder für Zwischenanimation gesorgt, wir werden auf dem Weg zur Hauptstadt von Florida den Okefenokee Sumpf besuchen, ich will doch schließlich endlich einen Al E. Gator auf's Zelluloid bannen.
Da es ne längere Etappe ist, mit ca. 2 h Aufenthalt oder länger im Sumpf, wollen wir früh starten...früh wird schon von uns beiden sehr unterschiedlich interpretiert, meist ist mein früh früher...hier tue ich mich momentan schwer mit früh abfahren...es läuft morgens gegen 9.00 Uhr Charmed neue Folgen, die ich nicht kenne...und heute ne entscheidende Folge...also hänge ich beim Autopacken immer mit nem halben Auge am Fernseher, um dann festzustellen, daß es sich um eine vermaledeite Doppelfolge handelt, deren zweiter Teil natürlich zeitlich gar nicht drin ist...Mist. Ich mußte Monate warten, bis ich zuhause den Ausgang dieser Doppelfolge erfuhr.
Einfacher als erwartet haben wir die Zufahrt zum Sumpf, 8 mi südlich von Waycross gefunden, eine schnurgerade lange Strasse führt zum Eingang, mittendrin so eine Art Rastplatz mit Sanitäranlagen, wir waren zu dem Zeitpunkt noch nicht so sicher, ob wir noch richtig waren...keine Menschenseele weit und breit...ist halt ein großes Land. Na wir haben die Infotafeln und die "Anlagen" genutzt. Hier gab es nur auffällig viele große Libellen, das stört ungemein, wenn man aufs Klo will, kann ich euch sagen! Dann will ich was aus dem Auto holen und mir fliegen zwei von den Viechern mit ins Auto. Ich hab laut aufgeschrien, leichte Panikattacke, naja toll für ne Biologin...
Dann war da noch so ein Viech, groß und nicht von mir zu kategorisieren, irgendsoein Insekt halt nur groß. Wir sind dann geflüchtet und das Tier hat unser Auto verfolgt, ungelogen und Micha hat extra auf der Menschen- und autoleeren Strasse Gas gegeben. Unheimlich!
Als wir dann am Visitorcenter ankamen, erfuhren wir, daß yellow flies unterwegs seien, was ist denn das? Naja, wir fanden schnell raus, daß dies ne Bremsenart ist (Diachlorus ferrugatus). Fiese Biester. Eine zentimeterdicke Schicht Autan und ständiges Herumzappeln hat das Schlimmste verhindert, dennoch saßen sie im Horden auf meinen Turnschuhen, igittigitt. Ich bin mit einem Biss davongekommen, Micha war stolz, ganz ohne Blutspende davon gekommen zu sein, allerdings hab ich mehr vom Sumpf gesehen und außerdem werd ich auch daheim mehr gestochen als er.
Alligatoren
Ach ja! der eigentliche Grund unseres Hierseins: Alligatoren (Alligator mississippiensis), die gab es hier reichlich, auch eine Vorführung von Tieren in verschiedenen Größen, so ab 50cm hatte der Parkmitarbeiter schon ordentlich Mühe, das Tier zu bändigen, die scheinen ordentlich Kraft zu entwickeln. Die ganz großen Herren werden bis 6m lang, die Damen etwas kleiner.
Alligatoren sind so was wie altertümliche Krokodile, denn für die (modernen Krokos) ist hier bisweilen das Wasser zu kalt und daher konnten sich die Alligatoren hier behaupten. Sonst gibt's Alligatoren nur noch im Zoo und frei in China am Jangtse, glaube ich.
Im Park gab es ein nettes Schild mit dem wir auch Photos gemacht haben, in klein hängt es seitdem an unserem Kühlschrank.
Bei Verlassen des Sumpfes wollte ich doch unbedingt noch das Strassenschild "Alligator Crossing" fotografieren.
Gesagt, getan. Als ich wieder in den Wagen einstieg wurde mir verkündet, daß gerade, als ich zum Straßenrand ging, sich auch ein großer Alligator auf den Weg zu mir gemacht hat, und dann wieder abdrehte, als ich wieder von dem Schild (und dem Uferrand) wegging. Toll, mein Schatz hat mir sicherheitshalber mal nix angedeutet als ich draußen stand und vorsorglich die Türen geschlossen...wollte ja nicht angegriffen werden. Nett! (Ich wurde "angewiesen" zu korrigieren: er habe nur das Fenster hochgemacht, zur Sicherheit,...Tür war wohl schon zu...)
Wir sind dann weiter nach Tallahassee und dort recht spät angekommen im Best Western Pride Inn & Suites. Micha hat dann schnell noch nebenan bei Albertson's unsere Vorräte aufgefüllt, war direkt daneben aber zu Fuß nicht zu erreichen, also Auto…
Tallahassee, FL / Panama City, FL (200 mi)
Die meisten denken ja bei Florida an Miami, Key West etc. und fahren auch dorthin, wir waren nun genau nicht dort, was wieder gleiche Reaktionen, wie Südstaaten an sich hervorruft. Ich frag mich schon die ganze Zeit warum??? Nö, wir waren also zwar in Florida aber eben im oder sagt man am? Florida Panhandle, Zitat Wikipedia: The Florida Panhandle ... Culturally and in terms of history and climate, the region is more closely tied to the Deep South than is peninsular Florida. Paßt doch, wir wollten ja auch in den Deep South!
Hier sollte es wunderschön hellweiße Strände geben... das fehlte noch für die Sandsammlung daheim. Zitat Wikipedia: The quartz sand on the beaches of the Panhandle is so white that some traders reportedly sold it as sugar in World War II.
Na dann, auf dorthin!
Wir sind an der Küste entlanggefahren, um möglichst viel vom Meer zu sehen.
Irgendwo zwischen Tallahassee und Panama City verläuft die Grenze der Zeitzone, die haben wir völlig "übersehen", so daß wir bei der Ankunft in Panama City erst etwas verwirrt waren ob der Uhrzeit, bis es Klick machte.
Tja und wie hat uns nun Florida empfangen...es war kaum zu glauben: schwarzer Himmel und Wolkenbruch. Toll, so hatten wir uns den sunshine state nun nicht gerade vorgestellt.
Wir haben dann erst mal unser Zimmer bezogen im La Quinta Inn and Suites, das hat mir gut gefallen, wenn es auch wieder mehr Hotel statt Motel ist. An die logistischen Vorzüge der Motels haben wir uns sehr gewöhnt, vor allem seit Micha dazu übergegangen ist seine Wäsche aus dem Koffer auch noch auf Plastiktüten zu verteilen, wir also scheinbar jeden Tag immer mehr schleppen...davon war er auch nicht wegzubewegen. Leider gab es im Zimmer keinen Kühlschrank, daran hatten wir uns auch schon sehr gewöhnt.
Wir sind dann doch ganz mutig runter an den Strand, wenigstens um mal zu schauen nur an Schwimmen war bei dem Wetter nicht zu denken...
Stattdessen ein wenig shoppen, neben dem Hotel war auch eine mall. Abends haben wir bei Pizza Hut gegessen und beim Einlösen des Traveller Checks kam die Bedienung (ich schätze mal um die 17 herum) zu uns und meinte ihr Chef sagte sie solle sich von uns den Führerschein zeigen lassen (soweit alles normal wie immer) dann wurds niedlich, sie flüsterte fast, ob es denn sowas in Deutschland gäbe. Wir haben dann ein wenig mit ihr geplauscht, ihre Kollegin kam auch gleich angetapert, offenbar waren wir etwas mit Seltenheitswert. Wie ich schon zu Beginn mal schrieb, wurden wir von den Amis immer bestaunt, wenn wir uns als Deutsche outeten...hier verirren sich offenbar nur wenige hin.
Panama City, FL / Pensacola Beach, FL (106 mi)
Wir sind heute weiter die Küste entlang über so schöne Orte wie WaterColor oder Ft. Walton Beach, leider war es immer noch arg windig und bewölkt, zwar warm aber nicht zum Schwimmen geeignet.
Super weißer Sand. Grayton Beach.
Wir sind dann über eine Brücke rüber nach St. Rosa Island, wo sich unser Hotel Best Western Resort Pensacola Beach befand. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Strand"benutzungsinfo"schild vorbei auf dem stand "swim with a buddy", das fanden wir ausnehmend witzig. Unser Katzenvieh als Schwimmbegleiter...hihi.
Pensacola Beach, FL (6 mi)
Heute morgen aufgewacht und...tata, strahlend blauer Himmel. Dann eine Mitteilung gefunden, wir sollten uns an der Rezeption melden, es läge ein Fax für uns vor. Fax??? Mal sehen. War von Canusa, es hatte irgendwelche Probleme bei der Hotelbuchung in New Orleans bei dem amerikanischen Tourveranstalter, der die Hotels gebucht hatte, gegeben und der hätte uns in ein anders Hotel umgebucht. Na auch gut, auch wenn ich mich gefreut hatte, denn wir hatten eins der "ersten Häuser am Ort", die Maison Dupuy gebucht.
Was haben wir heute gemacht? Eigentlich nur eines: mit unserer quietschblauen Walmart Strandausrüstung dem Wasser und dem Himmel farblich Konkurrenz gemacht. Der Strand war so sauber, daß der Sand beim Gehen richtig laut gequietscht hat.
Abends kam dann mein drittes Fahrerlebnis...Micha sollte doch beim Essen auch mal ein Bier trinken dürfen, das war bisher mein Privileg gewesen, da ich ja Beifahrer war und hab damit einige Kellner verwirrt; na und der Mexicaner, den wir ausgesucht hatten, war nur 3 mi weit weg. Ja und als wir (ich) dann über die Brücke runter von der Insel kamen, mußte ich die erste Ausfahrt links raus. dummerweise waren da 5 Spuren dazwischen, denn ich war ganz rechts und die Ausfahrt, na, vielleicht 300m weit weg...ich hab geflucht wie ein Rohrspatz, beim Spurwechsel. 3 mi können ganz schön aufreibend sein. Ich war mal wieder froh, daß Micha die meiste Zeit fährt und hab mich nochmals artig bei ihm dafür bedankt.
Pensacola, FL / Biloxi, MS (162 mi)
Heute früh haben wir beim free breakfast zum ersten Mal Deutsche getroffen...außerdem waren wir so früh dran, daß wir was bekommen haben. Gestern waren die Heuschrecken wohl sehr früh eingefallen. Hier sind viele junge Leute im Hotel, wieso stehen die so früh auf??? Ist das Volkssport? Als ich vor Jahren zu Gast war in einer Familie in den USA hatte ich nicht den Eindruck, daß alle früh aus den Federn hüpfen...hm oder lag es echt nur am free breakfast??? Auf der heutigen Strecke haben wir wieder einen Animationsstopp eingelegt: die Bellingrath Gardens in Alabama.
Alabama nennt auch ein kleines Stück Golfküste sein Eigen. Das ist hauptsächlich die Mobile Bay Gegend, das spricht sich spaßeshalber wie "mobil" aus, das "e" am Ende interessiert keinen.
Dazu nochmals unser Linktipp www.answers.com, dort gibt es auch Aussprache von Eigennamen und Orten zum Anhören; very praktisch.
Der Garten ist gigantisch, dummerweise besichtigten wir auch den Sumpfteil und hier gab es...der geneigte Leser ahnt es, yellow flies. Ja, Mist, zwar deutlich weniger als im Okefenokee Swamp aber dennoch und da hier offenbar für die Viecher Futter Mangelware war, haben uns auch ein paar durch den restlichen Garten verfolgt. Ihr ahnt wie es ausging? Genauso wie bei unserem letzten Zusammentreffen: Ich hab mehr gesehen als Micha und Endstand wieder 1:0 Bisse für mich.
Am Nachmittag kamen wir dann in Biloxi im Best Western Swan Motel an. Und wie ich schon ganz zu Anfang erwähnte, hier ist der Pool auf dem Parkplatz und das Hotel liegt an einer großen Strasse direkt am Meer...wenig idyllisch. Sollten wir nochmals hierher kommen, würden wir diesen Stopp auslassen und vielleicht länger in Pensacola Beach bleiben.
Wir sind dann trotzdem an den ziemlich leeren Strand (war schließlich unser letzter Strand auf der Reise) und was ganz witzig war, das Wasser ist extrem flach auch wenn man weit raus ging und die Fische sprangen in großer Menge aus dem Wasser heraus (und natürlich auch wieder rein ;-)). Jumpin' Jack Fish! Micha stand ganz fasziniert im Wasser und um ihn herum war einiges los.
Abends waren wir dann beim Chinesen nebenan essen.
Biloxi, MS / New Orleans, LA (100 mi)
Heute ging's weiter nach New Orleans. Mein Vater hatte schon vor dem Urlaub gewarnt, "Vorsicht: gefährliche Stadt". Hm!? Mal sehen, das eigentliche Hotel hätte ja im French Quarter gelegen und das ist laut Reiseführer gut bewacht...
Auf dem Weg viiiiel Wasser und ne Drehbrücke, die uns den Gefallen tat in Aktion zu sein. Für ein MINI Boot, das hätte, dachten wir, auch so drunter her gepasst, aber wir kamen so in den Genuß des Schauspiels und eilig hatten wir es ja eh nicht.
Wir fuhren also zum New Orleans Grand Palace Hotel, das wir statt des Maison Dupuy nun bewohnen sollten.
Schon die Garage war wenig Vertrauen erweckend, da stand doch echt ein ausgebranntes Auto, wo eigentlich das Personal die Einfahrt bewachen sollte, abgewrackte Bude...hm??? Von außen Hochhausklotz, innen leer, ein paar Leute hingen auf den paar Sofas in der Halle rum und hängen trifft's wirklich. Zimmer ja, das war reserviert. Veranstaltungsraum neben dem Eingang sah aus wie ne Abstellkammer, hm, wird das Hotel bald geschlossen? Micha wollte mal eben zur Toilette, auf dem Weg dahin, Dreckiges oder Kaputtes, Michas Schilderung und das Beweisphoto der Waschbecken, reichte dann für mich. HIER BLEIB ICH NICHT!!!
Wir haben unser Auto geschnappt und sind zur Maison Dupuy, vielleicht war ja doch ein Zimmer frei??? Hier sehr schick, alles gepflegt, unser Auto vom valet geparkt, Zimmer nein, ausgebucht, Onkologen Kongress in New Orleans. Mist und die Konkurrenz hat mein Zimmer!
Die Dame am Empfang spürte wohl unsere Verzweiflung und rief den guest relations manager, der war dann unsere Rettung und besorgte uns zum gleichen Preis, den wir sonst hier gezahlt hätten, ein Zimmer im Astor Crowne Plaza. Dafür hatten wir aber wieder ein sicheres 4 Sterne Hotel direkt an der Ecke Canal St/Bourbon St. Mir ging es sofort besser und mein Schatz war auch wieder gesprächig, der wußte wie mies es mir die letzte Stunde gegangen war. Wir sind dann nochmals zu dem 0 Sterne Hotel, haben den Zimmerschlüssel zurückgegeben und dann in unser neues Zuhause. Herrliche Zimmer, supergemütliche Betten, es war traumhaft, das schönste Hotel der Reise, auch wenn die Motels wie gesagt praktischer sind. Wir waren hier auch mächtig underdressed mit Shorts und T-Shirt und Michas zig Plastiktüten aber egal.
Dann haben wir versucht canusa zu erreichen, dummerweise war es Sonntag, na dann eben morgen. Ich kann euch aber sagen, die waren sehr kulant und haben uns, nachdem Micha mit ihnen telefoniert hatte, einen Verrechnungsscheck über 300 Euro nach Hause geschickt für unsere Ausgaben.
So nun war es wieder ok und wir sind dann frisch gemacht ins French Quarter, um mal zu schauen und was zu essen, jetzt war ich auch wieder bärenhungrig ;-) Wir sind auch durchs Einkaufszentrum am Fluß gelaufen und haben dann auch direkt T-Shirts beim Hard Rock Cafe erstanden (ich hab sogar auch eines!).
Touristisch ist es hier ja schon mächtig, es regnete auch mal wieder also haben wir in einem kleinen Restaurant in einer Seitenstrasse der Bourbon Street gegessen.
Zuhause habe ich mir auf tripadvisor die Hotelkritiken angesehen, das Palace kommt dort durchweg mit "Katastrophe" weg, einige haben sogar wirklich dort übernachtet und schildern Gruseliges...wir haben es richtig gemacht, bloß weg dort.
New Orleans, LA / Plantagentour / New Orleans, LA (132 mi)
Wir haben bei Denny's an einer Autobahnabfahrt gefrühstückt. Hatte ich schon vorher rausgesucht, da ich hier möglichst wenig in der Gegend rumlaufen wollte, außerhalb des French Quarter ist es hier nicht so prickelnd, ich hab mich von allen Orten, wo wir in den USA waren, hier am unsichersten gefühlt. Das mag an den Warnungen vorweg gelegen haben, aber ich find, man merkt doch, daß Louisiana der ärmste Staat in den USA ist. Also heute sollten Plantagen besichtigt werden...ich hatte nur nicht gedacht, daß die so weit weg lagen und die Fahrt so öd sein würde...man fährt immer hinterm Mississippi Deich entlang sieht also rein gar nix. Besichtigt haben wir dann die Laura Plantation und die Oak Alley Plantation, die ist in jedem Reiseführer drin, die Laura nicht, obwohl die mir noch besser gefallen hat. Die Führung war auch einmalig!!! und wir waren nur na vielleicht 7 Leute in der Besichtigungstruppe in der Oak Alley Plantation mind. das dreifache pro Gruppe. soviele liefen bei Laura insgesamt rum. Ich hab gerade gelesen, daß es am 9. Aug 2004 ein Feuer auf der Laura Plantation gegeben hat, Info zum Wiederaufbau gibt es auch auf der Plantagen Homepage. Oak Alley Plantation hat vor allem beeindruckt durch die Allee aus live oaks, wir fanden es interessant uns vorzustellen, daß genau das, was uns am besten gefiel, damals als sie bewohnt war noch gar nicht da war. Da waren das ja noch Minibäume.
Wir sind dann zurück ins French Quarter, haben im Gumbo Shop gegessen, dekoriertes Restaurant, trotzdem von beschaulich nicht die Spur, laut wie alle Restaurants auch. Ich hab Gumbo gegessen, dafür heißt es ja nun auch so und Micha Alligator. Schmeckt nach Huhn meint er, ich hab mich nicht getraut zu probieren und bin bei meinem echten Huhn in meinem Gumbo geblieben.
Anschließend haben wir noch ein paar Bierchen in einer Open air Live Music Bar getrunken...gestern war die Musik allerdings besser gewesen.
New Orleans, LA / Montgomery, AL (311 mi)
Heute war ne lange Etappe aber es gab kein Zwischenstoppanimationsprogramm. Wir sind stundenlang über die Interstate über Brücken die nicht enden wollten über den Sumpf gefahren. Ob es in Alabama auch festen Boden gibt? In Montgomery haben wir im Guest House International Hotel, 120 Madison Ave übernachtet. Das war mitten im Regierungsbezirk (Montgomery ist Hauptstadt von Alabama) und dementsprechend war hier kein Laden nur Regienungs- Verwaltungs und sonstige Bürogebäude...Supermarkt, unbekannt. Restaurants offenbar auch.
Montgomery, AL / Atlanta, GA (201 mi)
Zurück in Atlanta, wieder im Days Inn Atlanta Downtown (schön, wenn man sich schon auskennt), Koffer entsorgt und dann ab zu Coca Cola, das wollte ich doch noch wenigstens besichtigt haben. Micha hat gelernt, daß es in den USA in den Innenstädten keine Supermärkte gibt und das erst am vorletzten Tag ;-)
Atlanta, GA / Düsseldorf (12 mi) na ja nur bis zum Flughafen in Atlanta ;-)
Nach einem Frühstück in der Nähe des Flughafens, ging es dann zu alamo, Auto abgeben, das ging wie am Fließband; Auto in der Schlange abstellen, zwei Fragen beantworten (Tank durfte leer sein, die Autos über Canusa haben immer die erste Tankfüllung bei alamo inklusive). Die zweite Frage galt unserer Strandausrüstung, ob sie, die Dame von alamo, die haben dürfte, die würde der Flieger doch nicht mitnehmen. Ich hab ihr versprochen sie am Schalter für sie zu hinterlegen, falls wir sie nicht mitnehmen dürfen. Dann mit dem ganzen Geraffel (2 Koffer, 1 Reisetasche, 2 Rucksäcke, 2 Liegestühle und 1 Sonnenschirm) zum Terminal. Vor uns checkt eine 4 köpfige Familie mit 20 Gepäckstücken ein...es dauert! Lufthansa macht's möglich, alles darf mit uns zurückfliegen, sie könnten nur nicht garantieren, ob die Strandausrüstung heil ankommen würde, wir riskieren es und sie war wirklich heil.
Wir fliegen über Frankfurt nach Düsseldorf und sind wieder daheim.
Bestimmt findest du bei JoinMyTrip einen USA Reisepartner.
Über JoinMyTrip
JoinMyTrip ist die Community, die Reisende verbindet und es ihnen ermöglicht, einzigartige Trips rund um die Welt anzubieten, zu entdecken und daran teilzunehmen.