Reisebericht Ostküste USA
von FritzundBuddy auf 20.06.2019
Picknick mit Bären
Newark, NJ / Philadelphia, PA / Washington, DC / Front Royal, VA / Waynesboro, VA / Roanoke, VA / Sparta, NC / Asheville, NC / Durham, NC / Kill Devil Hills, NC / Williamsburg, VA / Chincoteague Island, VA / Atlantic City (Pleasantville), NJ / Somerset, NJ / Newark, NJ, so sah unsere Route aus. Hurra, endlich fahren wir den ganzen Blue Ridge Parkway und den Skyline Drive!
Herne → Philadelphia, PA
Iiihh, um 5 Uhr aufstehen.... Trotzdem kommen wir erst um halb Sieben los und stecken natürlich direkt im Berufsverkehr auf dem größten Parkplatz des Ruhrgebiets fest- auf der A40. Dennoch kommen wir ganz gut durch und auch das Langzeitparkhaus am Flughafen vermeldet “freie Plätze”. Die scheinen allerdings gewisse Ähnlichkeiten mit Ostereiern zu haben... sie sind nicht zu finden. In der 3. Etage, nachdem wir uns schon schwindelig gefahren haben, finden wir endlich ein freies Plätzchen für unser Töfftöff. Nico und Micha schleppen die Koffer elendig weit zum Syktrain und sehen unterwegs dort, wo das Parkleitsystem “belegt” gemeldet hat, jede Menge freie Plätze. Optimierungsbedürftiges System...
Wir checken ein, Nico hatte alle Angaben bereits von daheim aus gemacht, da hat die Dame am Schalter fast nix zu tun, sogar die Sitzplätze hatte Nico schon im Onlinesystem der Lufthansa angegeben. Was heute so alles geht.
Ich informier mich schon mal was gerade "drüben" los ist Wir machen es uns richtig gemütlich und breiten uns aus.
Fast pünktlich starten wir mit einem halbvollen Flieger, prima, wir können uns über 4 Plätze ausbreiten und alle Pfoten von uns strecken. Das Personal ist auch ausnehmend gut gelaunt und hilfsbereit. Nach der obligatorischen Huhn- oder Pastafrage, wird uns nach dem Essen Cognac oder Baileys serviert. Kurz vor der Landung gibt es als Snack noch eine Pizza, mjam. Ganz nach unserem Geschmack, Sunny leckt sich immer noch die Pfoten.
Ziemlich hoppelig gehen wir zu Boden und deshalb brauchen gleich zwei in unserer unmittelbaren Nähe ihre Spucktüten. Uns geht’s gut, falls das irgendwen von Euch interessiert.
Nach nur 8 h kommen wir gegen 12 Uhr mittags an. An den Immigrationschaltern wieder die bekannte Boa, auch die bringen wir hinter uns, mit Sightseeing. Von hier aus können wir nämlich durch die große Glasfront die Skyline von Manhattan inklusive der Freiheitsstatue bewundern. Einen Vorteil hat es ja, so lange bei Immigration anzustehen, das Gepäck ist immer schon vollständig da, spannenderweise steht an dem Band “München”, naja vielleicht war der Flieger ja von dort über Düsseldorf geflogen.
Der Skytrain
So, jetzt ab mit unserem ganzen Geraffel zu Hertz, dummerweise gibt es an diesem Flughafen keine Shuttlebusse zum Autovermieter, sondern auch nen Skytrain. Etwas nervig. Nervig auch, unser gebuchter Wagen ist nicht vorrätig. Wir lassen uns mit Micha und dem Gepäck erst mal auf einer Bank nieder, soll Nico das erledigen. Die nimmt die Herausforderung auch ganz tapfer an. Die Dame am Schalter sucht im Computer, telefoniert ne Runde, wartet ne Runde, telefoniert wieder und verkündet dann freudig, sie hätte zum gleichen Preis einen größeren Wagen für uns. Hurra! Sie klappt die Katalogseite um auf ne Kategorie höher. Ob der denn auch das gebuchte Navi hätte, fragt Nico... erschrockener Blick, “nö”. Also: wieder tippen im PC, telefonieren, warten. Endlich, sie blättert noch ne Kategorie höher und tippt mit dem Stift auf nen Cadillac, das Modell kann Nico nicht zuordnen, gelingt uns auch in den folgenden Wochen nicht :-). Den könnten wir ohne Aufpreis haben und das Navi bekämen wir günstiger als Entschädigung für’s lange Warten, außerdem drückt sie Nico noch die Broschüre für Satellitenradio in die Pfote, das hat der Wagen nämlich auch noch. Gebongt, Nico schlägt zu. Das Auto hat also Empfänger an jeder nur erdenklichen Stelle: Fenster, Motorhaube, Kofferraumdeckel, ich denke wir sind gut zu orten aus dem All. Wir beladen unser graues Schlachtschiff mit unserm Gepäck und entdecken: wir haben sogar Sitzlüftung, hihi. Dennoch müssen wir feststellen, dass der Chevy Impala immer noch den größten Kofferraum hat. Fix programmiert Nico das Navi mit der Adresse eines Savon Supermarktes in Philadelphia, unserem heutigen Ziel.
Auf dem Highway
So einfach, wie das Ding zu programmieren ist, so merkwürdig sind die Anweisungen, die die Dame von sich gibt. Sie möchte, dass wir uns auf dem Highway links halten, hier kommt noch die I95 rein, d.h. es ist 4-spurig und dann sollen wir sofort rechts raus fahren, spinnt die, innerhalb von 100 m sollen wir über 4 Spuren rüber. Geht natürlich überhaupt nicht, stattdessen finden wir uns auf der Toll-Strecke Richtung NY City wieder.... da wollen wir ja nun gar nicht hin. Wir sind heute abend in Philadelphia verabredet, das ist definitiv die andere Richtung. Mit Karte sind wir all die Jahre vorher nie falsch gefahren vom Flughafen aus und jetzt schon nach 500 m falsch mit Navi. Nico moppert, dass sie morgen erst mal den großen Rand Mc Nally aus dem Koffer holt und ins Auto packt, um zu kontrollieren, was die Dame hier so mit uns anstellt. Nix gegen die elektronischen Fräulein Rottenmeiers, zuhause nutzen wir sie ja auch, aber Kontrolle ist besser. Übrigens, wenn wir sie Deutsch sprechen lassen, dann können wir uns ab und zu das Grinsen nicht verkneifen, die Sechs heißt bei ihr nämlich “Sekt”.
Endlich im Supermarkt angekommen, finden wir kein Bier... hm, off license? Müssen wir noch klären.
Wir laden unser Auto und das Gepäck im Hotel ab und machen uns derart erleichtert zu Fuß auf den Weg, um uns etwas in Philadelphia zu orientieren, damit wir wissen, was wir uns morgen alles genauer ansehen wollen. Abends fahren wir nach Radnor, um uns mit Bekannten zu treffen, bzw. neue kennenzulernen, denn den Mann von Kirstin kennen wir ja noch gar nicht.
In Kirstins Garten
Wir verbringen zwei sehr nette lustige Stunden miteinander, und stellen fest, dass man manchmal ins Ausland muß, um Leute zu sehen, die man daheim nicht trifft. Perfekt bewirtet kommen wir gegen 22 Uhr zurück ins Hotel und sind rechtschaffen müde nach 23 h auf den Pfoten. Das mit dem Alkohol und dem Supermarkt lassen wir uns auch noch erklären: Alkohol gibt es in Pennsylvania nur in ganz wenigen Supermärkten, hier muß man den Weg zu einem Trinkerparadies antreten: Alkohol nur im Liquor Store!
Philadelphia, PA
Um 4 bin ich wach und wecke die anderen, Nico kocht Kaffee und wir teilen uns einen übriggebliebenen Muffin von gestern. Fix Fell putzen und ab nach unten zum Hotelfrühstück, das ist richtig gut mit Muffins, Bagels, Toast, Waffeln, Biscuits, Wurst, Cornflakes, Haferflocken, Obst, Joghurt, Kaffee, Tee, Saft, alles was wir so brauchen, damit Bären gesund und satt sind. Frisch gefüttert machen wir uns als erstes auf zum Visitor Center, da Nico gelesen hatte, dass es die kostenlosen Tickets für die Besichtigung der Independence Hall nur hier gibt und wir doch auf jeden Fall heute dorthin wollen.
Independence Hall. Micha und ich lesen uns schnell noch was Wissen an. Schau Sunny, hier wurde Geschichte geschrieben! Ist das nicht das Treppenhaus, wo die im Film "Die Tempelritter" hochrennen? Was wir heute hier alles lernen.... Independence Hall und Liberty Bell, die hat ein ganzes Gebäude für sich allein!
Penn's Landing
Wir besichtigen Independence Hall, Liberty Bell, City Tavern, Carpenters Hall, Franklin Row, Elfreth Alley, Penn’s Landing... ach irgendwie alles. N+M haben mittags um 14 Uhr Plattfüße, wir können uns über platte Pfoten nicht beklagen... Nico meint ich solle nicht schon wieder darauf herumreiten, dass sie uns tragen. Aaahh, jetzt ein kaltes Wasser im Visitor Center und wir sind gestärkt für die Besichtigung des Turmes der City Hall. Micha probiert, ob wir tatsächlich mit der ec-Karte Geld ziehen können, klappt, haben wir nämlich noch nie getestet.
Das ist der Turm der City Hall, da fahren wir jetzt hoch.
Wir bekommen gerade noch Karten für die nächste Führung und fahren mit einem klapprigen Fahrstuhl, der keine Tasten für Etagen hat, sondern von unserem Guide von Hand gesteuert wird. Von hier oben hat man ne prima Aussicht und der Guide erklärt, was wir da so vor uns sehen, schön, dass heute gutes Wetter ist, morgen ist nämlich Regen angesagt, bääh, dann müssen wir wieder in den Rucksack und sehen nix.
Wir machen noch schnell ein Photo an der Love Statue und eilen dann ins HRC, wir haben nämlich Bärenhunger. Die Kellnerin fragt uns, ob wir schon mal hier in diesem HRC waren, als wir dies verneinen, vertreibt sie uns die Zeit, indem sie uns die Ausstellungsstücke erklärt, vor allem das Deckengemälde. Echt nett, dafür bekommt sie auch mehr Trinkgeld. Im Hotel melden sich N+M noch schnell per Internet bei der aidafamily und gehen früh ins Bett. Wir sind soooo müde, dass wir schon um 19 Uhr einschlafen. Mist, jetzt haben wir verschlafen, wer der Böse in der Folge von Criminal Intent ist.
Philadelphia, PA → Washington, DC
Ach nö, Nico ist schon wieder früh wach. Diesmal um 2.30 Uhr. Rekord glaub ich, aber da sie 7,5 h geschlafen hat, ist sie nun mal wach. Was nun? Das Übliche: wir dösen rum, sehen fern, trinken Kaffee und um 6 Uhr geht Nico duschen. Der Weather Channel, den wir Dank Nico hier ständig sehen dürfen (Sunny und ich bekommen die Fernbedienung einfach nicht in die Pfoten), sagt voraus, dass es heute ab nachmittags regnen soll, hm, vielleicht bekommen wir ja noch was im Trockenen zu sehen, wenn wir früh aufbrechen? Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir kurz vor 8 auf. Wir tuckern die I 95 entlang bis zu einem Supermarkt, einem Walmart Supercenter, das wir ganz zufällig finden. Wir sind je jetzt bereits in Maryland angekommen, vielleicht herrschen hier andere Regeln für den Bierverkauf im Supermarkt als in Pennsylvania? Tja Pech, hier gibt es auch nix. Dann greifen wir eben zu den Keksen und decken uns mit Chocolate Chip Cookies ein, ist ja fast dasselbe. Beim Weiterfahren entdecken wir liquor stores, aha! Wir halten bei dem nächsten, den Micha erspäht und siehe da, können ganz einfach unsere Kühlbox mit Sam Adams füllen. Die kommt natürlich in den Kofferraum, wie es sich hierzulande gehört. Sonst trinkt Sunny wohlmöglich noch während der Fahrt. Autsch! Das war ein gemeiner Pfotenhieb von links. So, jetzt wo das erledigt ist mit dem Bier für heute abend, können wir uns dem nächsten Programmpunkt zuwenden. Hard Rock Cafe in Baltimore, T Shirt kaufen für Micha. Wir parken am Pier 5 im Parkhaus für kleine $6 pro Stunde! Die spinnen doch. Also, schnell zum Pier 4 zum HRC, damit es nicht zu teuer wird. Oh, hier ist ein Buchladen, schnell zu machen könnte mit Nico in der Reisegruppe jetzt schwierig werden. Es geht, zielstrebig kauft Nico den neuen Elizabeth George “Careless in Red” und jetzt schnell eine Tür weiter ins HRC. Hier was zu Essen fällt flach, bei den Parkhauspreisen, eigentlich wollten wir ja heute auch in Annapolis Blue Crabs essen, dummerweise hat Nico die Adresse des Restaurants aber nicht aufgeschrieben. Mit lange rumsuchen könnte die Zeit für uns knapp werden, da wir kurz nach 16 Uhr am Washington Monument sein müssen, schließlich haben wir “timed tickets”, die Nico bereits für uns zuhause geordert hat.
Schau, da oben hoch fahren wir gleich
Der Eintritt an sich kostet nix, man zahlt dann nur den Versand. Gegen 15 Uhr kommen wir am Hotel an, dem Hampton Inn Convention Center, unserer teuersten Unterkunft der Reise, was klar an der Stadt liegt. Offizieller Check In ist ab 16 Uhr, freundlicherweise dürfen wir jetzt schon aufs Zimmer und können so unser Gepäck loswerden, bevor der Valet unser Auto entführt zum Parken. Jetzt schnell los: HRC (auch Nico kauft ein T Shirt), Visitor Center (ein Kühlschrankmagnet muss her), White House (weht hier auch die Fahne, wenn die zuhause sind wie bei der Queen?).
Schell doch mal an Sunny, mal sehen, ob die daheim sind.
Dann zum Washington Monument, die vorbestellten Tickets waren ne gute Idee, als wir ankommen hängt dort ein Schild: “all tickets for today sold”. Die Aussicht von hier oben ist einfach toll, schade, dass das Wetter nicht mehr so gut ist.
links Richtung Capitol, rechts White House
links WW II Memorial, mit Reflecting Pool und Lincoln Memorial, rechts Lincoln Memorial mit Flieger
Anschließend gehen wir noch am World War II Denkmal vorbei zum Lincoln Memorial, das wo er überlebensgroß auf einem Stuhl sitzt: Hier steht auch ein Schild: “Quiet, please”, welches alle kräftig ignorieren.
Der Regen und die Touristischen Attraktionen
Jetzt fängt es auch noch an zu regnen, iihh. Wir entscheiden uns dafür, zurück zu gehen. Wegen des Regens müssen wir jetzt in den Rucksack und unter den Schirm. Nico und Micha können wir dennoch über die lästigen, massenweise hier vorhandenen Fliegviecher schimpfen hören, die unter den Bäumen auf dem Weg parallel zum reflecting pool tonnenweise herumfliegen.
Als wir wieder beim WW II Memorial sind hört der Regen auf und wir können wieder an die Luft. Müde, hungrig und fußfaul gehen wir ins Ruby Tuesday auf der 7th street in der Nähe vom Hotel. Bei Ruby Tuesday haben wir noch nie gegessen, wir sind gespannt. Spannenderweise werden wir nach dem Ausweis gefragt für's Bier, das dient offenbar der Gleichbehandlung und ist kein Kompliment an Nico's Antifaltencreme. Egal, es gibt leckere Burger und Sam Adams, wir denken wir kommen noch mal wieder. Fertig (in allen Belangen) wollen wir nur noch ins Hotel und ins Bett. Micha versucht allerdings noch das Eishockey WM Spiel USA-Deutschland zu sehen, wird aber nicht übertragen, zumindest kann er am kostenfreien Internet Terminal im Hotel den Spielstand nachvollziehen 3:2 für USA.
Unser Zimmer # 519 direkt gegenüber der Ice machine, mit Kühlschrank, Kaffeekocher und Mikrowelle. Wetter heute: Sonne und Regen, 20-27°C. Valet Parking $28.
Washington, DC → Front Royal, VA
Mitten in der Nacht werden Nico und ich wach, direkt über uns tobt ein Gewitter. Micha und Sunny schlafen seelenruhig weiter, die kriegen sowas ja nie mit, sondern schlafen wie die Steine. Die Wassermassen sind gewaltig, die da runter kommen, wir überlegen, ob unser Auto in der Tiefgarage schon ertrinkt? Trotzdem gehen wir wieder ins Bett und wachen gegen 5 wieder auf (hey, viel länger geschlafen als gestern!). Mist, es regnet immer noch, obwohl die Wettervorhersage es gestern so angekündigt hatte, haben wir auf eine bessere Realität gehofft. Wandern in den Bergen in den nächsten Tagen im Dauerregen, keine schönen Aussichten. Und heute? Sunny ist gerade wachgeworden, weil ich das Licht zum Schreiben angemacht habe, “I won’t walk across a battlefield in the mud” kommentiert sie. Wenn sie verschlafen ist, dann spricht sie schon mal Englisch, naja, sie ist ja auch noch nicht so lange in Deutschland wie ich und ihr Deutsch halt auch noch nicht so gut wie meins. Uff, jetzt hat sie mich wieder geknufft. Aber irgendwie hat sie ja auch recht, Manassas im Regen stelle ich mir auch nicht so toll vor, mal sehen, was uns einfällt.
Nach dem Frühstück schnappen wir uns unser trockenes! Auto und düsen los in Richtung Manassas, dort ist eine mall, in der es bei Sears auch Land’s End Kleidung im Laden und nicht wie bei uns daheim nur per Internet gibt. Es regnet fast ununterbrochen, deshalb kauft Nico ne neue Regenjacke und 6 T-Shirts für unter $100. Ein Schnapper und das in einem normalen Laden, keinem Outletcenter. Als wir frisch gefüttert aus der mall kommen, großes Sub von Subway's im Angebot wegen Preisgefecht mit Quizno's, hat es tatsächlich aufgehört zu regnen. Hm, was nun? Wir entscheiden uns für den Versuch, das Schlachtfeld bei Manassas zu besichtigen. Im Visitor Center bezahlen wir brav unseren Eintritt von $3 pP, unsere National Park Karte ist ja abgelaufen und eine neue rechnet sich für dieses Jahr nicht, da sie jetzt $80 statt wie bisher $50 kostet. Im Visitor Center lassen wir uns noch von einem Modell den Verlauf der ersten Schlacht bei Manassas erklären und wagen uns dann auf den ca 1 Meile langen self guided walk über das Schlachtfeld auf dem Henry Hill. Auf die Führung zu warten, haben wir keine Lust, wer weiß, ob es bis dann nicht wieder regnet.
Jetzt gibt es nasse Füße
Dummerweise gibt es hier keine Wege, sondern N+M müssen quer über die Wiese zu den einzelnen Hinweistafeln, das gibt nasse Füße. Kurz vor der Statue von Stonewall Jackson schaut Micha nach oben, meint “ah...”, will uns offenbar etwas mitteilen und patsch, beide treten in eine Megapfütze, jetzt sind die Füße richtig nass.
a) haben wir nicht erfahren, was Micha uns sagen oder zeigen wollte und b) dass diese Pfütze offenbar die größte weit und breit ist, hätten die beiden auch sehen können, schließlich schwamm ne echte Ente drin rum, ehrlich.
Gut, dass wir bei so einer Rundreise ja alles dabei haben, denn so können N+M die nassen Socken und Schuhe gegen trockene aus dem Koffer tauschen.
Von hier fahren wir weiter zum Virginia Welcome Center, das eigentlich von der Autobahn aus angefahren wird, eigentlich! Wir nähern uns vom Mitarbeiterhintereingang, egal. Nico geht rein und wir warten im Auto. Hm, sie kommt nicht wieder, jetzt gehen wir sie suchen. Da steht sie quatscht mit den Angestellten und sucht ewig in den Prospekten rum und fragt, wo wir denn die Aufkleber mit dem Slogan von Virginia: “Virginia is for lovers” herbekommen können, im Internet konnten wir ihn nicht bestellen, ne deutsche Adresse ließ sich nicht eingeben. Der Herr greift unter die Theke und schenkt uns gleich 5 davon. Freu!
Gemütlich fahren wir weiter über kleine Strassen durch das hügelige Piedmont, das Vorland der Appalachen, eine wunderschöne Gegend, es sieht alles aus wie in einem Park, hier könnte man leben.
Auf dem Weg nach Front Royal, decken wir uns im Supermarkt für ein Bett-Picknick ein und was sollen wir sagen, es gibt Bier im Supermarkt und sogar Anchor Steam. Prima Staat, Virginia!
Wir übernachten im Hampton Inn Front Royal, Room # 216 mit Kühlschrank, Mikrowelle und Kaffeemaschine. Wetter heute: Regen, etwas Sonne 15°C.
Front Royal, VA → Waynesboro, VA
Wir trödeln rum, erst beim Frühstück, dann im Internet, Micha will wissen, wie die Duisburger gespielt haben, tsts, wen interessiert das. Als wir endlich zum Eingang des Shenandoah National Parks kommen ist es bereits fast halb 11, d.h. unser geplantes Programm schaffen wir heute auf keinen Fall. Wandern fällt eh ins Wasser, im wahrsten Sinne, denn es regnet, ist windig und Sichtweite, naja, wie weit man in den Wolken halt so sehen kann, bis zur Nasenspitze eben, da fänden wir noch nicht mal den Wanderweg. Außerdem sind heute morgen nur 10°C...
Auf dem Weg zum Visitor Center des National Parks sitzt ein Eichhörnchen mitten auf der Straße und frisst... Hey Kumpel, weg da! Nix! Micha muss tatsächlich drum herum fahren und es schaut uns frech hinterher. Tststs. Hier im Visitor Center kann Nico ihren ersten Nationalpark Stempel holen, das hat sie gestern in Manassas total verpennt. Wir schauen uns den Film und die Ausstellung an, Micha kauft den obligatorischen Kühlschrankmagneten, dann fahren wir weiter, naja schleichen trifft es eher bei der Sicht. Nach einer Weile verlassen wir den Skyline Drive, um die Luray Caverns zu besichtigen, das sind die größten Tropfsteinhöhlen, die N+M je gesehen haben, für Sunny und mich sind es die ersten Höhlen überhaupt. Peinlich so als Bär... Hier in der Höhle gibt es jede Menge durchgehende Säulen, wie heißen die eigentlich, wenn Stalagmit auf Stalaktit trifft?
“Virginia is for lovers”
Aus dem Shop muß jetzt auch noch ein Kühlschrankmagnet “Virginia is for lovers” mit. Im Eintrittspreis von $19 pP ist auch der Eintritt zum Car & Carriage Museum inbegriffen, als wir dort herauskommen, zeigt sich am Himmel ne Ahnung von Sonne.
Wir picknicken auf dem Parkplatz, hier scheint heute ein Corvette Treffen stattzufinden. Weiter geht es auf dem Skyline Drive zum nächsten Visitor Center in Big Meadows, das Wetter ist mittlerweile so gut, dass wir zumindest ab und zu etwas an den Aussichtspunkten sehen können.
Hier sehen wir auch unsere ersten white tailed deer in diesem Jahr, fast hätten wir sie übersehen, so gut getarnt sind sie, aber Micha findet ja alle Viecher. Ich wäre ja hier im Land auch gut getarnt mit meinem braunen Fell, aber Sunny in Pink! Wenn sie sich weiter so schmutzig macht, hat sich das mit dem Pink auch bald erledigt, hihi.
Das Wetter wird immer besser und wir verlassen den Skyline Drive gegen 18.00 Uhr bei blauem Himmel. Eigentlich wollten wir nach dem Einchecken noch nach Staunton aber das Visitor Center dort hat jetzt eh nicht mehr auf und gefahren sind wir auch schon genug. Wir entscheiden uns hierzubleiben und N+M gehen nach nebenan zu T-Bone Jacks, ein Steakhouse. Hey was ist denn mit uns, wir sitzen doch noch hier im Auto! Die vergessen uns glatt und haben hinterher noch die Frechheit, uns zu erzählen, wie toll es war. Mal wieder peanut shells auf dem Boden, leckere süße Hefebrötchen mit Honigbutter, Salat und leckere Steaks, pah! Wir haben dafür aus Rache die Chocolate Chip Cookies aufgegessen.
Room # 207 im Best Western Waynesboro Inn, neben dem Fahrstuhl, mit Kaffeemaschine, Mikrowelle und Kühlschrank. Wetter: Nebel, Regen 10°C, nachmittags Sonne 15°C.
Waynesboro, VA → Charlottesville, VA →
Waynesboro, VA
Für heute Nachmittag ist Regen und Gewitter angesagt, daher hat Nico frühes Aufstehen auf das Programm gesetzt. Eigentlich wollten wir ja bei Shoney’s frühstücken, da hat es N+M 2004 so gut gefallen, aber früh los und lange Frühstücken, das haut irgendwie nicht hin, also essen wir eben im Hotel. Vielleicht klappt’s ja morgen?
Um 9.00 Uhr sind wir pünktlich zur Öffnung am Monticello Visitor Center, die Empfangsdame ist auch noch mehr damit beschäftigt ihren Stuhl einzurichten, statt uns zu begrüßen. Wir schlendern ganz gemütlich durch die Ausstellung, kaufen uns nen Kühlschrankmagneten und den President’s Pass, der den Eintritt für alle 3 Sehenswürdigkeiten des heutigen Plans abdeckt: Monticello, Michie’s Tavern und Ashlawn. Den Pass muss man vorzeigen und bekommt dann vor Ort die richtigen Tickets. In Monticello erhalten wir Tickets für 10.20 Uhr, genug Zeit, uns noch in wenig auf dem Gelände umzuschauen. Schade, dass N+M kein Bärenfell haben, dann wäre es ihnen jetzt nicht so kalt, es sind nämlich nur 10°C und es nieselt. Prima Sommerurlaub, zuhause sind 25°C, pfui!
Monticello
Monticello ist ziemlich witzig gebaut, es gibt keine quadratischen Zimmer und die Betten sind Alkoven, der von Jefferson ist zu zwei Seiten offen. Sieht lustig aus, so ein Bett in der Wand. Nach der Tour geht es am Grab von Jefferson vorbei zurück zum Parkplatz. Jetzt weiter zu Michie’s Tavern. Hier ist die nächste Führung um 12.30 Uhr, während wir warten stürmen Sunny und ich die Bar.
Hey, nicht vollaufen lassen!
Die Führung hier ist ebenso gut, wie schon die in Monticello, obwohl die Dame hier, uns alle noch zum Tanzen bringt und das mit N+M, kaum zu glauben. 2 Paare aus der Gruppe sprechen uns an, weil N+M uns ja zu Beginn jeder Führung auf die obligate Frage, wo wir denn alle herkommen, als Deutsche outen müssen. Na jedenfalls wollen sie wissen, ob wir hier wohnen oder Ferien machen. Nach der Führung entscheiden wir uns für Mittagessen in Michie’s Tavern, “Southern Style Buffet”...uff jetzt sind auch N+M “stuffed” nicht nur wir, hihi. Bis wir die Abwicklung des Buffets verstanden haben, hat es allerdings nen Moment gedauert. Aber jetzt keine Müdigkeit vortäuschen, wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen hier ;-) Ab nach Ashlawn-Highland, dem Sitz von Präsident James Monroe. Nach der Führung und all den Infos der letzten Tage, bekommen wir sogar die ersten 5 Präsidenten der USA in der richtigen Reihenfolge auswendig hin. Bildungsurlaub. Niedlich auch, dass alle Führer immer wieder Geschichtswissen von den Gästen abfragen und wir als Germans immer “excused” sind Heute hätten wir fast die richtige Antwort hinbekommen, waren aber schon excused, bevor wir antworten konnten, aber das kriegen wir auch noch hin. Mitten auf dem Gelände von Ashlawn fängt es an zu gewittern, unsere Motivation jetzt noch die historic downtown von Charlottesville zu besichtigen, sinkt rapide. Wir fahren lieber an der von Jefferson entworfenen University of Virginia vorbei nach Crozet, hier spielen die Katzenkrimis, die Nico ganz gerne liest.
Jetzt noch schnell zu Walmart: Obst, Gemüsesticks und Mikrowellenfutter besorgen, schließlich läuft “Natürlich Blond” heute im Fernsehen.
Wetter 14°C, nachmittags Gewitter.
Zurück zum Hotel durch die Rockfish Gap
Waynesboro, VA → Roanoke, VA
Der Wettermann im Fernsehen sagt es sei “March in May” und normalerweise etwa 20°C wärmer, ach, wär uns nicht aufgefallen. Ihr seht, wir “durften” heute mal wieder den weather channel sehen. Micha meint ja immer, dass es den Kanal in Deutschland nicht mehr gibt, weil nur Nico den gesehen hat, aber das erwähnte ich vor in paar Jahren schon mal, glaube ich? Können Bären auch Alzheimer bekommen? Bin ich mit 4 Jahren eigentlich schon in alter Bär? Ich glaub nicht.
Zurück zum Wetter, als ich vorhin auf die Außentemperaturanzeige im Auto geschaut habe, hab ich gedacht ich brauch ne Brille und bin noch in Stück näher herangegangen, weil ich meinen Augen nicht traute: 3°C stand da!
Nico meint gerade, dass sie heute nicht vorhat, das Auto zu verlassen, bin ich froh, dass ich Fell habe. Wir sind heute ja schon froh, dass es trocken ist und wir ganz gute Sicht haben, auch wenn wir an den Overlooks des Blue Ridge Parkways die Aussichten lieber vom warmen Auto aus genießen.
Auf dem Blue Ridge Parkway
An der Rockfish Gap geht es auf den Blue Ridge Parkway. Hier traut sich auch Nico ganz kurz aus dem Wagen.
Bei dem Photo unten rechts mit dem "dogwood" dem Staatsbaum von Virginia, fliegt Sunny fast davon, so ein eisiger Wind weht hier. Ihr seht, nur wir müssen aussteigen, wir hätten ja Fell heißt es... hätte ich doch vorhin besser meine große Bärenschnauze gehalten.
Jetzt steht Lexington auf dem Programm, hier abseits der Berge ist es erheblich wärmer, wir picknicken dennoch im Auto und machen die Türen auf. Lexington ist so alt und niedlich, dass Nico sogar beim Friseur durchs Fenster schaut, um nachzusehen, ob es hier überhaupt schon fließendes Wasser gibt, schließlich sind die Häuser hier 200 Jahre alt, das ist für die USA echt antik.
Wir kommen in den Genuss einer privaten Führung im Stonewall Jackson House und auch in der Lee Chapel, wo Robert E. Lee begraben ist. Wir spazieren etwas über den Uni Campus und das Gelände des Virginia Military Institutes, das Grab von Jackson schenken wir uns, dafür sehen wir das des Pferdes von General Lee und in paar echt schöne alte Häuser.
Weiter geht es von hier aus zur Natural Bridge und die wird tatsächlich als eine solche benutzt, die US 11 führt oben drüber. Dieser Riesenarch ist schon beeindruckend, etwas irritierend allerdings das dazugehörige Riesenvisitorcenter, das mehr einer Vergnügungsarkade mit Shop ähnelt, Info zur Natural Bridge sucht man hier vergeblich. Verwirrend auch die Anzahl der Stufen, die auf dem Fußweg angegeben sind, die können wir nicht nachvollziehen, obwohl wir zu viert zählen.
N+M haben Spaß daran, sich unter die bridge zu stellen und nach oben zu sehen, um den einzelnen Tropfen die herunterfallen auszuweichen, denn die Höhe ist so groß, dass man den Fall der Tropfen lange mit den Augen verfolgen kann. Wir spazieren noch gemütlich den Cedar Creek entlang, bevor wir uns wieder auf den Weg machen weiter über den Blue Ridge Parkway nach Roanoke.
Im Cedar Creek hinter der Natural Bridge
Im Country Inn & Suites Hotel in Roanoke hat der Herr an der Rezeption ziemliche Probleme mit Nicos Kreditkarte, die will einfach nicht, Sunny quengelt, dass sie auf keinen Fall Teller wäscht oder im Auto übernachtet. Glücklicherweise funktioniert aber Michas Karte und die pinke Bärenseele hat Ruh. Jetzt werden wir testen, ob es die Karte wirklich nicht tut und fahren ins Outback Steakhouse.
Hmmmmm, ne blooming onion.
Ich kann euch sagen, die Karte hat so gut funktioniert, dass wir 4 bei Verlassen des Restaurants kaum noch laufen können, so vollgestopft sind wir mit leckerem Futter. Wir sind so platt, dass wir noch nicht mal schaffen, Dr. House zu sehen.
Zimmer # 218, Wetter vormittags in den Bergen winzige 3°C, Sonne und Regen.
Roanoke, VA → Sparta, NC
Sonne! Blauer Himmel! Unglaublich!
Unglaublich auch, dass unsere Hotelrechnung plötzlich $10 zu hoch ist, da muss Nico mach dem Frühstück noch mal “bei” und tatsächlich werden die 10 Dollar wieder abgezogen. Geht doch!
Jetzt aber los, schnell noch einkaufen für das Mittagessen, der Walmart, den wir unterwegs ansteuern, entpuppt sich als normaler Walmart und nicht als Supercenter, heißt keine richtige Lebensmittelabteilung. Mist, gestern beim Vorbeifahren nicht richtig aufgepasst. Also fix ins Navi die Adresse eines “richtigen” Walmarts eingetippt und die Strasse, die wir gekommen sind, wieder zurück. Inklusiv gestern sind wir die Strecke jetzt schon mindestens 4x entlanggefahren. Da wir im nun angesteuerten Laden jetzt alles bekommen, was das Bärenherz begehrt, nehmen wir auch das in Kauf und können dann endlich, endlich starten, nur noch einmal diese gleiche Strasse entlang (knurr) und dann sind wir glücklich wieder auf dem Blue Ridge Parkway. Endlich wieder Abseits von Verkehr, Kreuzungen, Ampeln, vielen Gebäuden oder auch größeren Menschenansammlungen. Es ist einfach nur herrlich bei Sonne, die Landschaft wie gemalt: Wald, sanfte Hügel, tolle Wiesen, vereinzelte Farmhäuser und traumhafte Ausblicke. Schon schön so eine Strasse auf dem Bergrücken.
Der BRP gefällt uns besser als der Skyline Drive, da hier mehr Platz ist, die Bäume stehen nicht so nah an der Strasse und das ein oder andere ab und zu auftauchende Gebäude macht es spannender fürs Auge. Der Skyline Drive läuft ja durch den Shenandoah NP und dort dürfen keine Wohnhäuser stehen, hier am BRP ist es erlaubt. Ach, wir finden es heute einfach herrlich so mit Sonne und blauem Himmel und dazu 20°C. Deshalb laufen wir ein halbes Stündchen durch den Wald zum Buck Mountain Overlook und genießen die Ruhe und Einsamkeit.
Das Rocky Knob Visitor Center
Es ist noch gar nicht offiziell geöffnet, dennoch werden wir von der Dame dort freudig begrüßt, hier freuen sich immer alle über die seltenen Touristen aus Deutschland, das haben wir schon 2004 bemerkt. Da das Center noch gar nicht offiziell geöffnet hat, ist leider auch noch kein NP Stempel da, Nico sieht sehr enttäuscht aus, die Dame fragt sie nach unserer Adresse und verspricht, ihr einen Stempelabdruck zuzusenden. Dass hinter dem Visitor Center eine Picknickarea ist, nutzen wir direkt bei dem schönen Wetter zu einem Picknick mit Bären unter freiem Himmel. Wir haben was im Auto vergessen und Micha geht nochmal zurück zum Parkplatz, während wir hier so sitzen, wird Nico ganz schön mulmig zu Mute so ganz allein... was wenn jetzt doch in Bär kommt. Hey, was heißt, “wenn” ein Bär kommt, was ist mit uns, wir sind doch Bären! Aber wir bleiben unter uns, ein wenig erleichtert sind wir allerdings schon, als Micha zurückkommt (und auch mutiger, pah, wer hat schon Angst vor Bären).
Wir fahren weiter Richtung Süden
Wir tuckern weiter zur Mabry Mill, die so idyllisch aussieht, dass auch andere Bundesstaaten per Postkarte so tun als stünde sie bei Ihnen statt hier. Gegen 17 Uhr erreichen wir Sparta in North Carolina, wo wir heute übernachten. Da wir hier mit Kühlschrank und Mikrowelle ausgestattet sind, besorgen wir im lokalen Food Lion Mikrowellenfutter und ein gebratenes Hähnchen, zusätzlich ein wenig Futter für morgen früh zum Frühstück, da es hier im Alleghany Inn nur Kaffee gibt, dafür kostet das Zimmer auch nur $ 65.
Geschafft für heute!
Jetzt erstmal gemütlich ein Bier auf der Veranda, schöner Blick auf den Parkplatz, ein echtes Motel eben. Ein Bier, denkt auch der Harleyfahrer, der nach uns sein Zimmer bezieht und jetzt sein Motorrad putzt und öffnet seine Flasche. Hab ich schon erwähnt, dass Sunny und ich heute beinahe den Musikquiz gewonnen hätten, der klappt mit so nem Satradio einwandfrei, ach ja, Micha hat mal wieder gewonnen...
Heute war ein wirklich schöner Tag mit Bilderbuchwetter und einer Bilderbuchlandschaft. 20°C Sonne, Room # 130
Ach, hab ich eigentlich schon Michas Theorie der schrumpfenden Badezimmer erklärt? Er hat festgestellt, dass unsere Badezimmer im Verlauf des Urlaubs immer kleiner werden. Hatten wir in Philadelphia noch so 12m², sind wir hier bei etwa 3m² angekommen. Wenn das so weitergeht, bekommen wir ein echtes Problem, meint Micha.
Sparta, NC → Asheville, NC
Das war eine aufregende Nacht!
So gegen 20 Uhr sind gestern noch ein paar Motorradfahrer angekommen, die haben lautstark gelärmt, Bier getrunken, wir vernehmen mehrfach lautes Ploppen. Offenbar wird vor unsere Tür auch gegrillt und starker Burgerduft zieht zu uns herein. Der Lärm auch, denn die dünnen Wände lassen den Eindruck entstehen, sie unterhalten sich extrem laut direkt neben unserem Bett. Nico und wir sind dann endlich gegen 21 Uhr eingeschlafen und um halb Zwölf wieder wach, immer noch lautstarkes Getue vor unserer Tür. Sunny gibt auch noch Schlaues dazu von sich: “If you can’t go for arguments, go for loudness”. Dann noch lauteres Geschrei und jemand scheint an unserem Zimmer vorbeizurennen und dann quer über den Parkplatz. Wir sind nicht sicher, ob er “Hey” oder “Help” ruft. Dann Gerenne zurück. Kurz darauf Tatütata. Wir schauen aus dem Fenster, was ist denn nun los? Ein Polizist kommt an, stellt den Wagen ab und geht zu einem Zimmer neben unserem. Jetzt verschafft sich auch der Polizist lautstark Gehör. Ist heute die Nacht des Lärmwettstreits? Denn nun zwitschert auch noch das Funkgerät aus dem offenen Auto des Polizisten quer über den ganzen Parkplatz, denn man will ja auch keine Durchsage verpassen, selbst wenn man in einem der Zimmer ist. Mittlerweile ist es halb 1. Ewig später, gegen halb 2 endlich Ruhe. Wir sind jetzt alle allerdings so wach, dass wir nicht mehr einschlafen können, wir drehen uns im Halbschlaf wie die Würstchen auf dem Grill ständig von links nach rechts. Dann “tutututut”, der Wecker klingelt, offenbar hat ihn der vorherige Gast nicht ausgeschaltet. Es ist 7 Uhr. “Jetzt nen Kaffee”, meint Nico resigniert. Da auf dem Zimmer keine Kaffeemaschine ist, geht Micha eben Kaffee an der Rezeption holen.
Wir sind todmüde... was für eine Nacht!
So etwas hätten wir vielleicht in Philadelphia oder Washington erwartet, aber in Sparta, NC??? CSI Nico findet auch noch ne Blutspur quer über den Parkplatz als sie morgens zum Bezahlen zur Rezeption geht. Hat wohl doch eher "Help" gerufen? Zumindest ein Gutes hat es, wir kommen früh los. Der blaue Himmel von gestern ist verschwunden, es ist aber trocken. Wir fahren zurück auf den BRP und laufen den Cascades Trail, der zu Nicos Freude mit Pflanzeninfotafeln ausgestattet ist. Wir trommeln schon kräftig mit den Pfoten, aber es hilft nix, es muß wirklich jedes Schild gelesen werden. Das Visitor Center von Linville Falls und das des Linn Cove Viaducts bringen Nico 3 neue NP Stempel ein, jetzt sind es schon 7 bei dieser Reise.
Linville Falls Impressionen
Wir laufen alle Wanderwege an den Linville Falls, die sind eindeutig sehenswert, danach haben wir schon wieder Hunger, also mal wieder ein Picknick mit Bären im Wald.
Kurz nachdem wir weitergefahren sind, steht an der Strasse ein Hinweisschild, dass der Parkway gesperrt und die Umleitung ausgeschildert sei. Die Sperrung hier ist vermutlich wegen eines Erdrutsches, Nico meint, sich erinnern zu können, etwas in der Art im Netz gelesen zu haben. Als wir auf der Karte nachsehen, stellen wir fest, dass wir erst in Asheville wieder auf den BRP kommen mit der Umleitung. Blöd, jetzt sind wir runter gefahren und haben uns gar nicht richtig vom BRP verabschiedet, also fahren wir in Asheville noch mal kurz rauf auf den BRP um ordentlich “Tschüss” zu sagen, schließlich hat er uns einige Tage viel Freude gemacht.
Mit einem lustigen Verkehrsschild verabschieden wir uns vom Blue Ridge Parkway.
In Asheville fahren wir erst mal zum Hotel, was essen wir denn bloß heute Abend? Existentielle Frage. Erstmal müßten die knappen Biervorräte dringend aufgefüllt werden. Wir fahren kreuz und quer, partout kein Supermarkt, die Walmart Adresse, die wir haben, will unser Navi einfach nicht annehmen und eine ordentliche Karte von Asheville haben wir auch nicht. Was nun? Wir verschieben das Bierproblem und machen jetzt erst mal ne Besichtigungsfahrt nach Downtown. Auf die sind die Einwohner hier offenbar besonders stolz, das erleben wir in den USA öfter. Auch wenn uns die hochgepriesenen Downtowns mit Fußgängerbereich im Vergleich zu Europa ja immer ein Lächeln entlocken. Die einzige Fußgängerzone, die sich wirklich so nennen konnte, hatten wir bisher in Miami Beach. Wir entern ein Sears, Nico meint ihr fehle noch ein weißes Land’s End T Shirt. “Fehlen” find ich ja etwas übertrieben. Als auch das erledigt ist, ist es wieder da unser Bierproblem. Wir entdecken dann doch noch einen K-mart, der hat allerdings eine sehr beschränkte Auswahl... wir nehmen das kleinste Übel: Yuengling Lager. So, Bierproblem partiell gelöst, wieder zum Thema Abendessen... wir waren bisher noch nie bei Applebee’s. Hier ist eines direkt vor unserer Tür, das soll bestimmt ein Zeichen sein, außerdem hatte Nico schon Gutes gehört, also los. Manchmal ist probieren einfach ne gute Idee. Es gibt Sam Adams und butterzarte Steaks, was will man mehr.
Zimmer # 121 Kühlschrank, Mikrowelle, Kaffeemaschine
Asheville, NC → Durham, NC
Eigentlich wollen wir heute ganz früh zur Biltmore Estate, dem Haus der Vanderbilts, direkt wenn sie öffnen um halb 9, denn schließlich haben wir danach bis nach Durham noch eine ganze Strecke zu fahren. Tatsächlich trödeln N+M beim Packen, Mailen und Frühstücken mal wieder rum, wir sind ja schon laaaange fertig. Um halb 10 sind wir dann endlich an der Biltmore Estate.
Ganz schön groß, ich zieh links vom Haupteingang ein und Du?
Aussicht von der Terrasse: viel Fläche zum Unkraut zupfen. Was tuscheln die denn da?
Nico hatte die Eintrittskarten bereits vorher im Netz gekauft, also müssen wir den Part nicht auch noch erledigen. Die Auffahrt zum Haus ist schon beeindruckende 3 Meilen lang, das ganze Grundstück war ursprünglich 125.000 ha groß! Ein Teil davon gehört heute zum Mt. Pisgah Park. Und dann erst das Haus: 255 Zimmer! Das größte Privathaus der USA. Micha spendiert für uns alle die Audiotour durch das Haus und wir lassen uns unterhaltsam in 2,5 h alles erklären. 62 Räume können besichtigt werden und was sie hier für tolle Sachen schon 1890 hatten, so alt ist das Haus nämlich. Strom, fließend Wasser, elektrische Kühlschränke, Trockner, einen Fitnessraum, Bowlingbahn und Swimmingpool... alles sehr beeindruckend. Wir sehen uns noch kurz die winery an, die früher eine dairy war und verlassen dann das Gelände, was eine Ewigkeit dauert. Bei McD im Biltmore Village, der hier in der Einrichtung der Biltmore Estate nachempfunden ist, noch schnell gestärkt, ist ja schließlich schon Mittag. Dann endlich weiter, wir verlassen jetzt die Berge und fahren zur nächsten Etappe, der Atlantikküste. Für die heutige lange Strecke hat Nico in weiser Voraussicht ein Hörbuch von Kathy Reichs mitgebracht, dass an der Atlantikküste spielt, wie passend.
Im Best Western Hotel in Durham werfen wir mal wieder unsere Siebensachen ab und lassen uns ausgiebig vom Hotelier den Weg zum Baseballstadium der Durham Bulls erklären. In Ermangelung eines Stadtplanes schneidet er kurzerhand den Plan aus den gelben Seiten heraus und drückt uns die Seite in die Hand. Bei so viel Hilfsbereitschaft können wir nicht nein sagen, sondern bedanken uns artig und ziehen von dannen. Auf dem Weg tanken wir an einer sehr dubios aussehenden Tankstelle und, na super, es fängt an zu regen. Damit wir nicht ertrinken, leisten wir uns die teuersten Plätze im Stadium zu $9 pro Person, Bären sind wie immer frei. Wir stellen fest, dass teuer nicht immer gut ist, denn unsere Plätze sind ganz nah unten am Feld und bestimmt toll bei Sonne, allerdings sind es auch die einzigen Plätze ohne Überdachung. Nur gut, dass Nico den Regenschirm dabei hat. Und mal wieder bringen wir der Heimmannschaft kein Glück, die Bulls verlieren gegen die Mudhens 5:6. Vielleicht hätte Nico das Bulls Shirt, dass sie vorhin gekauft hat auch anziehen sollen? Bei den Tampa Bay Rays hat das ja auch geholfen... Der letzte Ball war zu tief finden wir, aber wer hört schon auf uns. Wenigstens ein Erfolg: Nico hat im Shop einen bottle coaster erstanden.
Ach ein tierisches Ereignis noch: während des Spiels fällt Micha Geflatter am Himmel auf. Er glaubt am Flugverhalten Fledermäuse ausmachen zu können, Nico meint es sind Vögel. Tja, dann fragen wir Einheimische, die müssen sich ja auskennen. Micha fragt also den Herrn links von sich, ob es sich dort oben um bats oder birds handele. Der Typ schaut nach oben, sieht schwer beeindruckt aus, als hätte er noch nie den Himmel gesehen. Als er Micha wieder ansieht, meint er doch tatsächlich, dass er a) keine Ahnung hätte und b) auf Schwäne tippen würde. Hallo!!! Nico hört nicht richtig zu und fragt, was er denn gemeint hätte. “Ach”, sagt Micha, “der wußte es auch nicht.”
Durham, NC → Kill Devil Hills, NC
Nico hat mal wieder nicht so gut geschlafen, ihr tut der Nacken weh, weil die Kissen hier so hoch sind und ganz ohne Kissen ist irgendwie auch nicht bequem. Sie ist deshalb früh wach und döst rum, ich schreibe derweil den Bericht von gestern fertig und huch plötzlich ist es halb 8... und das, wo wir doch heute die 2. Etappe unsere langen Strecke bis ans Meer haben. “Ach was”, meint Micha, “um 10 sind wir schon lange auf der Bahn”. Nach dem Frühstück will er nur noch kurz am Internetterminal des Hotels E-Mail checken, wir sitzen mit Nico auf der Couch daneben und sind genervt, als er dann endlich fertig ist, ist es halb Elf. Von wegen schon lange auf der Bahn. Wir müssen doch auch noch in den Walmart unsere Bier und Picknickvorräte auffüllen. Am Bierregal hängt ein großes Schild, dass alle Kunden, die unter 40 Jahre alt erscheinen, beim Kauf von Alkohol nach ihrem Ausweis gefragt werden. Nico wird beim Bezahlen an der Kasse NICHT gefragt. Frust! Nicht nur dass sie nach diesem Urlaub, dank der ganzen Waffeln zum Frühstück wieder 5 kg zu viel hat, jetzt sieht sie offenbar auch noch um Jahre gealtert aus. Bei der Fahrt heute begleitet uns wieder Kathy Reichs mittlerweile haben wir es auf 3 Leichen gebracht.
Unser Navi leitet uns über Edenton statt über die direkte Strecke, hm, da ein restroom jetzt ganz gut wäre, folgen wir brav den Anweisungen. In Edenton sind wir ganz baff, ein ganz tolles Städtchen mit viel Geschichte und wunderschönen alten Häusern. Die Dame im Visitorcenter ist so lieb und zeigt uns den Infofilm in einer Privatvorstellung nur für uns 4. Jetzt ist es eh Mittagszeit also picknicken wir im Auto am Visitorcenter, außerdem ist schönster Sonnenschein bei unglaublichen 27°C.
Unser nächster Stopp ist am Outer Banks Visitor Center, Nico liest uns die Geschichte von den verschwundenen 118 Siedlern der Kolonie auf Roanoke Island vor über die wir gerade hinwegfahren. “Dann aber mal schnell weg hier”, meint Micha. Nico und ich diskutieren eifrig, ob meine Heimat Hilton Head Island auch zu den Outer Banks gehört.
In Kill Devil Hills bewundern wir erst mal die Wellen. Praktisch unser Zimmer im Days Inn ist direkt am Strand, nur 50 m weg, allerdings können wir von den Stühlen vor unserem Zimmer aus das Meer nicht sehen, da sind die Dünen im Weg. Die Brandung können wir allerdings prima hören. Nico will jetzt zig Sachen auf einmal: an den Strand, vor der Tür sitzen und ein Bier trinken, in einem Restaurant was essen. Das wird wohl nicht alles klappen. Damit auch Micha ein Bier trinken kann, entscheiden wir uns für selbstgekochtes Essen, denn unser Zimmer hat ne vollständige Küche. Das Menu, das wir uns für heute abend besorgen: Shrimpssuppe, Shrimps in Limettensauce und Nudeln mit Shrimps, dann haben wir wenigstens essenstechnisch den Eindruck von Meer. Zurück vom Einkaufen am Hotel schnappt sich Nico ihr Strandhandtuch, Badeschlappen und nen Krimi, sie will an den Strand. Wir bleiben mit Micha in unseren bequemen Stühlen vorm Zimmer, wieso kommt Nico denn schon wieder zurück? Kaum habe sie am Strand gesessen, hätten 20 Fliegen auf ihren Beinen Platz genommen, interessiert habe sie die Mundwerkzeuge der Fliegviecher inspiziert und shit! Stechfliegen! Deshalb ist sie so fluchtartig zurückgekommen. Hier vor dem Zimmer scheint die Fliegendichte geringer zu sein, also sitzen wir lieber hier mit Bier & Buch und genießen den Abend am Meer.
Kill Devil Hills, NC → Williamsburg, VA
Ein strahlend blauer Himmel und Sonne, die direkt in unser Zimmer scheint, begrüßen uns heute morgen. Da wir ja diese zwei Holzstühle mit eingebautem Tisch vor der Tür haben, ihr erinnert euch “Bier & Buch” von gestern, genießen wir heute unseren Kaffee und die Kekse im Sonnenschein vor der Tür. Herrlich. Mit ner zweiten Tasse Kaffee bewaffnet laufen wir die paar Meter zum Strand und bewundern die Riesenwellen der Brandung. Die Vögel, die hier rumlaufen, sind ziemliche Draufgänger, die picken im Sand rum, wenn sich das Wasser zurückzieht und rennen dann wie die Irren vor der nächsten Welle weg. Hm noch nen Kaffee? Nico überlegt ernsthaft, wo sie hier im Hotel doch die leckere Vanilledosenmilch haben. Nö, doch lieber duschen. Micha duscht so lange und ausgiebig, dass die Dampfschwaden den Rauchmelder vor der Badezimmertür auslösen. Nico glaubt offenbar, dass sie das Ding durch bloßes Anstarren zum Schweigen bringt... und es klappt. Kaum ist Ruhe, fängt hinter ihr das nächste Piepen an, erschrocken dreht sie sich rum: der Hotelwecker. Jetzt ist es aber gut!
Wir verlassen Kill Devil Hills
Auf unserem gemütlichen Weg nach Williamsburg stoppen wir auf nen Imbiss bei McD, Salat für Nico (als ob das nach all den Waffeln morgens noch was bringt...) und Hamburger und Cheeseburger für Micha. Der Hamburger kostet hier nur umgerechnete 0,60€, das nennen wir mal nen Schnapper. Prima im Williamsburg kommen wir schon in unser Zimmer, obwohl es erst halb 2 ist. Nico fragt die zwei Mädels (anders kann man die echt nicht nennen) an der Rezi, wie wir denn am geschicktesten zu Fuß ins Colonial Williamsburg kommen, denn um uns das anzusehen, sind wir ja schließlich hier. Nico hatte daheim extra noch die Route umgeplant. Ungläubiges Starren, gezögertes: ”ja, man kann schon zu Fuß gehen”, “Prima, meint, Nico und schaut erwartungsfroh. Dann machen sie sich etwas widerwillig daran, uns den Weg zu erklären, die müssen uns für ziemlich bescheuert halten. Egal, es ist prima Wetter und nicht weit weg. Ergo, wir laufen. In Colonial Williamsburg kann man ein wenig Vergangenheit schnuppern, sicher alles ein wenig zu ordentlich, aber einfach nett und außerdem ist prima Wetter, wir genießen das Schauspiel. Schauspiel stimmt sogar, als wir ankommen sehen wir noch ein wenig vom heutigen Special “historische Militärmusikkapellen präsentieren ihr Können”. Sunny meint, ich dräng mich auch gleich in den Vordergrund: ich? nie!
Ich und in den Vordergrund drängen? Nie!
Einen Teil der Stadt können wir auch so besichtigen, zumindest alles von außen, wenn man in die Gebäude rein will, braucht man Eintrittskarten für $37 pP, wir schenken uns diesen Teil, das Wetter ist zu schön für drinnen. Da heute besondere Vorführungen stattfinden, siehe Musikdarbietung, ist ein Teil der Strasse abgesperrt, ab hier ist heute auch Eintritt fällig. Wir gehen einfach nen anderen Weg.
Jetzt wird man schon an den Pranger gestellt für das bisschen in den Vordergrund drängen...Hübsch hier in Williamsburg
Apropos Weg, auf dem Rückweg zum Hotel, meint Micha, ob wir nicht quer durch den Wald gehen sollten, wir könnten das Hotel kaum verfehlen. Nö danke, keine Lust, sich auch noch zu verlaufen. Gute Entscheidung, auf der anderen Seite des Waldes stehen nämlich Schilder “no trespassing” und der Androhung von Waffengebrauch... huh.
Wir begeben uns auf die Abendessenpirsch und zu unserer Freude entdecken wir in Laufweite von unserem Nachtlager einen Minigolfplatz. “Au ja, bitte, bitte spielen”. Ist ja ok, das wollten wir eh schon immer mal machen hier in USA. Hier ist das Thema Piraten, die Minigolfanlage in Myrtle Beach hat N+M damals von außen noch besser gefallen mit echt Feuer spuckenden Drachen (siehe Reisebericht Südstaaten 2004). Wieso sie da nicht gespielt haben, wissen N+M allerdings nicht. Letztes Jahr auf den Keys wollten wir auch zu einem Minigolfplatz, da wissen wir aber, warum wir nicht gespielt haben: zu warm und zu mückig. Wir entscheiden uns für den schwierigen Parcours der Pirates Cove: Blackbeard’s Challenge. Wenn schon, denn schon. Sunny und Micha gewinnen mal wieder, aber nur knapp mit 3 Punkten Vorsprung. Ich bin schon wieder im falschen Team, brummel, war letztes Jahr auch schon so, demnächst bitte Männer gegen Frauen. Ich versuche Micha abzulenken.
Neben der Minigolfanlage ist Uno’s Chicago Grill... wir entscheiden, ihm eine faire Chance zu geben. Gegrillter Lachs für Nico und Sunny, Burger für Micha und mich. Yummy.
Ein prima Tag mit schönem Programm und traumhaftem Wetter, blauer Himmel 27°C.
Quality Inn in Williamsburg, Zimmer # 319, leider ohne Kühlschrank und auch kein freies Internetterminal im Haus.
Warum heißt es eigentlich Kill Devils Hills
Ach ja, ich hatte natürlich Recht, meine Heimat Hilton Head Island gehört nicht zu den Outer Banks und warum es Kill Devil Hills heißt, will ich euch auch nicht vorenthalten.
Die Bewohner der Outer Banks haben früher gerne von der Ladung der auf Grund gelaufenen Schiffe gelebt, angeblich haben sie auch welche absichtlich dazu gebracht, aber das ist ne andere Geschichte. Aber zurück zum Namen, unter der Ladung war auch das ein oder andere Fass Alkohol, dessen zweifelhafte Qualität und Geschmack angeblich den Teufel töten konnte, that kills the devil, na ja und Hills halt, weil hier ne Erhebung ist, die zumindest so hoch war, dass die Gebrüder Wright von dort aus ihre ersten erfolgreichen Flugversuche unternommen haben. So jetzt wißt ihr auch das, genug Bildung für einen Tag.
Williamsburg, VA → Chincoteague Island, VA
Hm, Frühstück gibt es hier nur bis 9 Uhr, ob Micha das schafft? Knapp... um 20 vor 9 sind wir unten. Die eigentliche breakfast area hier ist ziemlich eng, im Sitzbereich ist dafür viel Platz. Klarer Fall von Fehlplanung. Not macht ja bekanntlich erfinderisch und da man sich am Toaster kaum bewegen kann und von 5 zur Verfügung gestellten Toastern nur in einem das Brot selber unten bleibt, macht Nico mit anderen Gästen “Teamwork Toasting”. Will meinen, dass immer einer für die anderen die Toastertasten unten festhält, während sich die anderen mit Tellern etc. ausstatten, dann wird gewechselt. Klappt wunderbar, sehr hilfsbereite Menschen hier, ist das der Pioniergeist der Moderne?
Über den Colonial Parkway geht es heute weiter zur I 64 und dann zur US13, über und unter die Chesapeake Bay. Der Chesapeake Bay Bridge Tunnel ist der längste seiner Art weltweit preist der Prospekt. Wir glauben, dass es so eine Kombi aus Brücken und Tunneln nirgendwo sonst gibt, ist übrigens ziemlich witzig, wenn die Strasse so mitten im Wasser ab- oder auftaucht.
Auf der künstlichen Insel mit Visitor Center
Auf diese Weise kreuzen wir etwa 10 Meilen Wasser. Na klar, wir stoppen auch im Visitor Center, dass sich auf der ersten künstlichen Insel befindet, Ehrensache. Beim Weiterfahren weist Nico deutlich die richtige Richtung, nicht, dass Micha noch nach Süden zurück, statt nach Norden weiterfährt, schließlich kostet die Überquerung $12 Gebühr. Micha nickt, wendet den Wagen und startet Richtung Süden, Nico ist erst sprachlos und reagiert dann doch: “Falsche Richtung!" Naja, innerhalb von 24 h kostet das Zurückfahren ja nur $8... tststs. Erneutes Wenden, jetzt sind wir endlich wieder northbound.
Unser Navi meint, dass es auf der weiteren Strecke keine Supermärkte gebe, Ihr merkt, nach ca 2 Wochen hat Nico doch schon die Gelbe-Seiten-Funktion des Navis entdeckt. Als wir beim Weiterfahren einen Food Lion entdecken, wird gebremst, wer weiß, sonst bleiben wir wohlmöglich noch ohne Sam Adams heute abend. Nico kauft Cracker und Gummiflüssigkäse. Ihhhh, finden Micha und wir, den kann sie mal schön alleine essen. Das macht sie auch gleich, denn in Wachateague picknicken wir mal wieder mit Bären, diesmal am Wasser, hier steht zwar “Marina” dran, aber das ist ein klitzekleines bisschen übertrieben.
Das ist wie mit den Speisekarten in USA haben wir festgestellt, das klingt auch immer sehr beeindruckend, ist aber meist eher sehr phantasievoll.
Einchecken im Best Western Chincoteague Island ist um 15 Uhr, wir haben mal wieder Glück und können schon jetzt gegen 2 Uhr auf unser Zimmer. Nico ist freudig überrascht über das Zimmer, sie hatte schon Bedenken, da das Zimmer im Days Inn gestern doch etwas renovierungsbedürftig war und man die Spuren der salzigen Luft an den Fenstern etc sehen konnte und das Hotel hier ja auch in einer Wasser nahen Lage ist. Was soll ich als Bär sagen, das Zimmer hier ist richtig schön, sauber, offenbar frisch renoviert und geräumig, mit Sessel und Leselampe, einem Tisch mit 2 Stühlen und Balkon mit Sicht auf Leuchtturm und Naturschutzgebiet von Assateague Island, genau richtig für unseren “längeren” Aufenthalt von zwei Nächten. Zudem viel Möwengeschrei und da bin ich auch schon zufällig beim Thema “Möwen” ;-)
An einem McD, den wir heute unterwegs zu einer biologischen Entsorgungspause angesteuert haben, waren wir offenbar eigentlich an einem “McSeagull” mit “Fly through” gelandet. Die Möwen haben ganze BicMac Schachteln aus dem Müll geholt und sind damit weggeflogen, schien ein beliebter “hang out” für Möwen zu sein, da sollte mal ein Schild auf möwisch her mit “no loitering”.
Micha möchte gerne das letzte Spiel der Boston Celtics im Semifinale sehen, deshalb entscheiden wir uns für eine kurze Besichtigung von Assateague Island, $5 Eintritt, egal.
Ganz schön langer Strand hier auf Assateague
Im Visitor Center will Nico den Nationalparkstempel ordnungsgemäß in ihrem Buch verewigen, Mist, Buch liegt auf dem Zimmer. Auch egal, wir wollen ja eh morgen wiederkommen und die Insel erkunden, mit Schrecken stellen wir bei der Lektüre der Inselbroschüre allerdings fest, dass man gar nicht per Auto die ganze Insel befahren kann, das was befahrbar ist, haben wir heute schon gesehen, außerdem gibt es hier Zecken und Mücken, die Hirnhautentzündung übertragen können, da muß wohl morgen der Off Spray Extra Stark vom letzten Jahr aus Florida zum Einsatz kommen.
Während Micha, Sunny und ich Basketball schauen, geht Nico ne Weile an das Internetterminal an der Rezeption. Die Boston Celtics gewinnen dann auch (“endlich finally”, kommentiert Nico) und sind im Finale. Jetzt haben wir auch alle Hunger und entscheiden uns, den lokalen Tipp: “Bill’s Seafood” auf der Main Street aufzusuchen. Wir haben Glück und bekommen auch ohne Reservierung noch einen Tisch. Sehr gediegen für unsere bisherigen Erlebnisse mit amerikanischen Restaurants.
Bei Bills's Seafood und vorm Restaurant als wir wieder herauskommen
Allerdings würde die Salatsauce bei uns daheim in so einem Restaurant eher nicht in einem Plastikdöschen serviert. Andere Länder, andere Sitten. Unsere Shrimps sind super lecker, Michas Shrimps sind stuffed, wir hinterher auch. Das ist jetzt auch unsere teuerstes dinner für $75 incl. Tip. Dafür hatten wir Clam Soup, Shrimps, Salat, Brot und Nico nen Wein, kann man nicht moppern, schon gar nicht bei dem Dollarkurs von 1,57€.
Vormittags Sonne 25°C, nachmittags Regen 15°C, Zimmer # 349 mit Balkon, Kaffeemaschine, Mikrowelle und Kühlschrank.
Chincoteague Island, VA
Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, ha, listig lockt sie uns...der Wind ist aber verdammt frisch. Nico braucht die winddichte Fleecejacke als Fellersatz, die Arme hat ja keines wie wir. Da wir gestern schon den Strand und das Visitor Center bewundert haben, fahren wir heute nicht nochmal nach Assateague Island. Auch wenn dort ein nettes Schild stand, das wir gerne aufs Zelluloid gebannt hätten oder wohl eher auf die Speicherkarte. Dieses Schild verwehrt uns nämlich den Eintritt in den Nationalpark: "No pets, no alcohol", kennen die uns? Obwohl Micha ja nie trinkt, wenn er fährt, dann dürfen immer nur Nico und wir ein Sam Adams oder Anchor Steam genießen, ach ja, das Glas Chardonnay gestern war übrigens sehr lecker kommentiert Nico gerade dazu. Dummerweise hat Nico gestern ihr Notizbuch nicht dabeigehabt und somit auch keinen Stempel vom Nationalpark, im Nachhinein ärgert sie sich heute, dass sie den Stempel nicht einfach auf einen x-beliebigen Zettel hat stempeln lassen. Allerdings will sie auch keine $5 für erneuten Eintritt nur für nen Stempel zahlen. So nun ist genug gestempelt...
Stattdessen fahren wir zum NASA Visitor Center Wallops Flight Facility und stöbern danach durch alle Souvenirläden von Chincoteague. Nico wird fündig und findet so einen niedlichen roten Taucheranzug mit Reißverschluß für Bierflaschen. In so einem Aufzug haben wir letztes Jahr im LaTeDa in Key West an der Bar das Bier bekommen und sie fand es so niedlich, dass sie auch einen wollte. Jetzt gibt es nur noch bekleidetes Bier für Nico, Micha verweigert sein Bier anzuziehen.
Nachmittags spielen wir eine Runde Phase 10, ehrlich, mit Nico bin ich immer im Loserteam beim Spielen. Diesmal haben wir wieder deutlich gegen Sunny & Micha verloren und das, obwohl wir zunächst in Führung lagen. Nach dem Picknick auf dem Zimmer setzen wir uns mit Nico auf den Balkon, sonnen, lesen und etwas faulenzen. Es gibt deutlich Schlimmeres, oder? Eine schöne Aussicht haben wir noch dazu, was will Bär mehr. Micha schaut wieder Basketball, es geht wohl für die Boston Celtics in die spannende Phase. Ein paar Gäste kommen an, mit kleinem Kind, und die wagen sich tatsächlich in den Pool. Beeindruckend, das ist uns dann definitiv doch zu kalt.
Main Street Chincoteague View from our balcony
Micha hat heute nachmittag in einem der Souvenirläden einen nachsprechenden Stoff-Papagei entdeckt, den er nicht mitnehmen mochte und jetzt wohl doch ganz gerne hätte. Also laufen wir noch mal hin. Mist, hat um 17.00 Uhr zu gemacht und jetzt ist es kurz nach 18.00 Uhr. Morgen ab 10.00 Uhr wieder geöffnet, schade, das ist zu spät für uns, da wir pünktlich bei der Fähre sein müssen. Tja, manchmal ist kurzentschlossen handeln doch besser. Wo wir schon mal hier herum laufen, können wir auch gleich was Essen gehen. Wir werfen eine Münze, Village Restaurantoder A.J.'s? Die Münze entscheidet für das Village Restaurant. Wir sind zufrieden, leckere Coconut Shrimps und Garnelen, dazu ein schönes Sam Adams für jeden, denn wir sind ja "zu Pfote" hier. Das bezahlt Nico dann allerdings noch mit nem Mücken(?)stich auf dem Heimweg, blöde Fliegviecher.
Der Bärenkollege vor dem Souvenirladen empfängt uns ganz freundlich.
18°C, Sonne und Wind.
Chincoteague Island, VA → Pleasantville (Atlantic City), NJ
Um halb Zehn wollen wir spätestens los, da wir um 11.45 Uhr in Lewes sein müssen, um die reservierte Fähre nach Cape May zu bekommen... und was soll ich sagen, wir schaffen es! Kurz vor halb Zehn verlassen wir Chincoteague oder "Chinconico" wie Micha es nennt. Kurz noch getankt und schon als wir Virginia verlassen und Maryland und Delaware queren, sehen wir "gute Entscheidung", denn hier ist das Benzin teurer. Im Wartebereich des Ferryterminals in Lewes entdeckt Micha ein Gallagar Spielautomaten (schreibt der sich so?) und ist ne halbe Stunde für einen kleinen Dollar sehr beschäftigt. Dann noch Autorennen, da war offenbar noch Guthaben von einem Vorspieler, der von der nahenden Fähre gestört wurde, so wie wir jetzt. Ab auf's Schiff, wir fahren zum ersten mal selber mit einem Auto auf einer Fähre, also nicht nur Sunny und ich sondern auch N+M. So ca. 90 Minuten lang schaukeln wir ganz ordentlich über die Mündung des Delaware in den Atlantik. Nico hat Hunger und isst erst mal nen Salad, Essen soll ja vor Seekrankheit schützen und ihre Serpentinenpillen hat sie natürlich irgendwo im Koffer und nicht hier. Wer denkt bei ner kleinen Fähre über ein kleines Stück Wasser denn auch an so was...
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass es wie aus Eimern gießt, schon den ganzen Morgen? Gegen 15 Uhr kommen wir dann im Hotel in Pleasantville kurz vor Atlantic City an. das hat allerdings nichts mit dem Pleasantville aus dem Film gemein. Wir fahren an einem Best Western auf der rechten Seite vorbei, "hey da ist es", meint Nico. "Ne", meint Micha, "das Navi sagt, unser Ziel ist links in ein paar Metern." "You have arrived", tönt es, als wir direkt vor einem Friedhof stehen. Nein Danke, wir nehmen doch lieber das BW von gerade auf der anderen Seite, da sind die Betten bequemer. Wir bekommen ein großes Zimmer mit Küchenzeile, die deutlich sauberer aussieht, als die im Days Inn in Kill Devil Hills. So, nun wollen wir aber einen Blick auf Atlantic City werfen. Hm, das, was wir zu sehen bekommen gefällt uns allerdings gar nicht so recht... vielleicht liegt es am miesen Wetter, es sieht alles ziemlich trostlos aus, bei weitem nicht so einladend wie in Las Vegas. Nachdem es uns fast vom berühmten Boardwalk weht, gehen wir ins Hard Rock Cafe, kaufen ein und laufen dann durch's umgebende Taj Mahal Casino. Hier herrscht ohrenbetäubendes Geklingel und Gedudel, auch nicht so doll. Micha würd ja gern ein wenig pokern, aber Nico hier so rumwarten zu lassen, auch nicht so schön, also fahren wir zurück zum Hotel und fallen mal wieder darauf herein, dass es bei K-mart keine Lebensmittel gibt. Das können wir uns einfach nicht merken, zu dumm. Wir machen einen Supermarkt ausfindig, Genuardis, hm, den kennen wir noch gar nicht, gehört zu Safeway, also klappt es auch hier mit unserer Kundenkarte. Warum können Supermärkte bei uns nicht so schön sein, wie der hier oder Giant oder Albertsons Läden? Einfach ansprechend, freundlich, prima ausgeschildert mit einem riesigen Delibereich. Wir gönnen uns Pizza und Knoblauchbrot, weil a) hatten wir noch nicht in diesem Urlaub und b) wir nen Backofen im Zimmer haben.
Als Nico eben diesen Ofen einschaltet, geschieht es...
Ne Kakerlake schaut frech an der Wand dahinter hervor, will wohl wissen, was es heute zu Essen gibt oder ist es ihr einfach zu heiß geworden...? Egal... "iiihhhh". Wir erwischen sie nicht, also Micha, um ehrlich zu sein, den haben wir vorgeschickt. Sunny und ich verkriechen uns im Rucksack und machen von innen zu. Fiese Biester, mit denen wollen wir nichts zu tun haben. Nico klappt erst mal ihren Koffer zu, nicht, dass so ein Vieh noch mitreist. Micha schaut erst verwirrt und als sie ihm sagt warum, ist er auch ganz fix dabei und macht seinen Koffer zu. Nico schaut sehr sparsam, wie sie es wohl vor einigen Jahren geschafft hat, in Gran Canaria zu übernachten, da waren mehrere große Kakerlaken im Zimmer, die hier ist ja relativ klein. Auch die großen Madagaskar Fauchschaben an der Uni waren ihr sympathischer, die lagen wenigsten schon tot in der Sezierschale. N+M essen dennoch ihre Pizza, Micha meint, ihn störe das alles nicht, ach ja, warum hat er denn dann auch seinen Koffer zugemacht? Nico geht nicht mehr barfuss, sondern nur noch in Turnschuhen durch's Zimmer, Micha meint das sähe ganz schön doof aus, wenn man so aus der Dusche komme, haha. Nico macht weiter, kein Schritt ohne festes Fußkleid! Während sie so die Basketball Auslosung im Fernsehen schauen (die sie nicht verstehen), überlegt Nico, ob es möglich wäre, auf dem Hotelflur zu übernachten. Plötzlich: "da ist sie wieder!" diesmal hat Micha mehr Glück und erwischt sie mit dem Bestellpizzamenu aus dem Zimmer. Ha, da ist ihr das Essen zum Verhängnis geworden! Nico hofft, dass sie nicht noch zig Verwandte hier hat...
Ach der Mückenstich oder sonstwas Biss, den Nico von gestern Abend hat, ist fies dick geworden und schmerzt, zur Vorsicht hat sie schon ne Allergietablette genommen, hilft nur nicht. Mist. Außerdem tun Micha die Augen weh... irgendwie ist es heute wie verhext, der Tag lief aber auch so gar nicht, wie er sollte.
Pleasantville (Atlantic City), NJ → Somerset, NJ
Nach einer unruhigen Nacht für Nico und uns (Nico hat ständig auf die Küchenwand gestarrt, ob weitere Familienmitglieder der Verstorbenen auftauchen) geht sie gegen halb 8 in die Dusche. Ohne einmal barfuß den Boden des Zimmers zu berühren, gar nicht so einfach und auch nicht so elegant. Außerdem ist ihr Arm noch schlimmer geworden, na wenigstens die Sonne scheint wieder. Bevor wir losfahren ,informiert Nico noch die Dame an der Rezeption über die zusätzlichen Bewohner unseres Zimmers, der ist das schrecklich peinlich und sie bietet uns Softdrinks oder Icecream als Entschädigung an, will Nico aber nicht. Wir fahren über eine, als scenic route gekennzeichnete, Strasse nach Jackson zum Outletcenter. So erstmal Couponbüchlein abholen (wozu ist Nico dort Mitglied) zur Toilette und los kann's gehen. 3 neue rote(!) Portemonnaies von Fossil für Nico, ebensoviele Paar neue Schuhe für Micha, ein altes Paar, das er anhat, beerdigen wir gleich an Ort und Stelle. Als Micha die ersten Schätze schwungvoll in den Kofferraum wirft, sprachloses Starren von uns allen. Die Gesichter von N+M hättet ihr sehen sollen, der Haken war, Micha konnte die Tüten wirklich hineinwerfen, das sollte eigentlich gar nicht möglich sein, es war jede Menge Platz im Kofferraum, denn... Michas Koffer fehlte!
Ohne ein einziges Wort, ach nein, eines fällt: "zurück", fahren wir die landschaftlich tolle Route (30 Meilen lang nur Kiefernwald) wieder nach Pleasantville zurück zum Hotel. Nico ruft von unterwegs im Hotel an und informiert die Dame am Empfang, der sie heute morgen noch das cockroach problem geschildert hatte. Im Hotel angekommen, steht der Koffer dann schon am Empfang bereit, da jetzt auch wieder eine biologische Pause angebracht ist, entdecken N+M, dass das Hotel doch ein business center hat, was sie nicht angenommen hatten, da sie keines auf Anhieb gestern gesehen hatten, manchmal muß man vielleicht doch nur fragen!
Ins Outletcenter
Wieder zurück über die scenic road (gähn) ins Outletcenter, mit 120 zusätzlichen Meilen auf dem Tacho, wir waren schließlich noch nicht fertig. Ein paar Kleidungsstücke später machen wir uns dann auf zu unserem Hotel für heute Nacht. Was für eine Überraschung, ein prima neues Hotel. Heute freies Abendessen (manager reception) inklusive Bier und Wein in der breakfast area, da aber das Championsleague Finale um 20 Uhr läuft und es jetzt kurz nach 19 Uhr ist, entscheiden wir uns für einen etwas stilvolleren Abschied aus diesem Urlaub und gehen zu Fuß auf ein Steak zu Ruby Tuesdays, das nur ein paar hundert Meter entfernt ist. Gut gefüttert können wir dann auf unseren 2 (!) Flachbildfernsehern beim Umpacken unseren ganzen Geraffels noch ManU zum Sieg gratulieren und schlafen dann unterm Federbett ein. Wirklich prima Hotel.
Somerset, NJ → Newark, NJ → Herne
Gutes Bett, sehr bequem, Nico schaut Charmed und mag gar nicht aufstehen. Hilft alles nicht, wir müssen los, Auto abgeben und zum Flughafen. Vorher noch ein ausgiebiges Frühstück im Hotel, mit echtem Geschirr und Besteck, keine Wegwerfware, sogar der O-Saft schmeckt, das will was heißen.
Wir genießen noch ein letztes Sam Adams am Flughafen und dann heißt es wieder bye bye bis zum nächsten Mal.
Bei JoinMyTrip findest du bestimmt einen Kanada Reisepartner für deine nächste Reise.
Über JoinMyTrip
JoinMyTrip ist die Community, die Reisende verbindet und es ihnen ermöglicht, einzigartige Trips rund um die Welt anzubieten, zu entdecken und daran teilzunehmen.