Reisebericht Nepal und Tibet
von Berlisax auf 18.06.2019
Vom Kailash zum Potala
Im September 2007 wollte ich mir endlich einen weiteren Traum erfüllen und Tibet einen Besuch abstatten. Kaum ein Gebiet ist sowohl landschaftlich als auch kulturell so wahnsinnig reizvoll wie der Himalaya. Und so ließ ich es mir nach den fantastischen Erlebnissen in Kamtschatka nicht nehmen, gemeinsam mit dem Reiseleiter Steffen Wetzel von DIAMIR und einigen Freunden vom 06. bis 28.09.2007 eine Trekking- und Pilgerreise nach Nepal und Tibet zu unternehmen.
Zunächst ging es mit Qatar Airways von Frankfurt über Doha nach Kathmandu. Von dort flogen wir über Nepalgunj nach Simikot, dem Ausgangspunkt unserer ersten größeren Trekkingtour. Sechs Tage wanderten wir entlang des Flusses Karnali in Richtung tibetischer Grenze, die wir hinter dem Nara La Pass erreichten. Mit dem Jeep ging es weiter zu den heiligen Seen Rakshas Tal und Manasarovar. Dann folgte der eigentliche Höhepunkt der Reise: die Kora, die dreitägige Umrundung des heiligen Berges Kailash. Anschließend fuhren wir mit dem Jeep weiter gen Osten. Über die Klöster in Sakya, Shigatse und Gyantse erreichten wir schließlich Lhasa. Hier besichtigten wir den Jokhang Tempel, den Potala Palast und die Klöster Drepung und Sera. Beim Flug über den Himalaya nach Kathmandu konnten wir einen Blick auf den Everest erhaschen. Nach der Erkundung von Kathmandu und einem Ausflug nach Bhaktapur folgte der Rückflug nach Deutschland.
Trekkingtour von Nepal and die tibetische Grenze
Zu Beginn unserer Reise steht eine sechstägige Trekkingtour von Simikot im Westen Nepals zur tibetischen Grenze bei Hilsa auf dem Programm. Die Anreise erfolgt dabei über einen Flug nach Nepalgunj an der nepalesisch-indischen Grenze. Deshalb halten wir uns zunächst nicht lange in Kathmandu auf, sondern checken am Inlandsflughafen bei “Yeti Airlines” ein. In einer kleinen Jetstream 41 genießen wir trotz einiger Wolken den Ausblick auf den Himalaya. Und ich kann zumindest visuell einen Haken hinter meinem ersten Achttausender machen, dem Manaslu (8.163 m). Bei der Ankunft in Nepalgunj werden wir fast von der drückenden Hitze erschlagen.
Am nächsten Morgen sind wir alle froh, dass das Wetter mitspielt und wir diesen Ort schnell wieder verlassen können.
An Bord einer Twin Otter fliegen wir am nächsten Achttausender, dem Dhaulagiri (8.167 m), vorbei und können schon von weitem den weißen Streifen der Landepiste von Simikot in 2.900 m Höhe erkennen. Mit einem Blick ins offene Cockpit kann ich genau verfolgen, wie der Pilot mit seiner jungen Kopilotentochter das kleine weiße Band ansteuert und die Maschine kurz später auf der Holperpiste sicher zum Stehen bringt. Das war schon mal aufregend und spannend zugleich!
Während unsere Mannschaft die Sachen zusammenpackt und das Mittagessen kocht, machen wir einen Spaziergang durch das Dorf und sind sofort von vielen Kindern umringt. Die Häuser mit den Leitern auf den Dächern zwischen den Stockwerken erinnern mich etwas an Pueblos.
Jetzt kann es losgehen! Etwas unwohl wird uns, als wir die Größe unserer Begleitmannschaft erkennen: 3 Sherpas, 4 Küchenhelfer, 7 Träger, 12 Esel, 3 Pferde und 2 Dzos (Kreuzung aus Yak und Rind). Und das alles für nur 8 Leute?!
Simikot (2.980 m) - Chauganphaya (2.340 m) - 8,4 km
Die Sonne lacht und es ist angenehm warm. Vom leckeren Essen gut gestärkt machen wir uns am Nachmittag auf den Weg. Zunächst geht es am Dorf vorbei einen Anstieg bis zu einer Passhöhe auf 3.250 m hinauf. Ich spüre die Höhe, der kleine Anstieg strengt schon mächtig an und ich komme ganz schön ins Schwitzen. Ab jetzt geht es für heute fast nur noch bergab. Tief unten im Tal sehen wir schon den Karnali, einen der heiligen Flüsse, die im Kailash-Gebiet entspringen. Ihm werden wir in den nächsten Tagen ein ganzes Stück flussaufwärts folgen.
Der Abstieg wird stellenweise ziemlich steil und ich rutsche auf dem sandigen Boden manchmal nach unten. Mehrere kleine Dörfer säumen unseren Weg. Oft stecken die Kinder ihre neugierigen Nasen aus den Häusern, um zu sehen, wer hier vorbeikommt. Für eine Halbtagesetappe will der Weg einfach kein Ende nehmen. Wir hätten doch etwas früher in Simikot loslaufen sollen, denn es wird schnell dunkel. Ich reiße meine Augen auf, um möglichst viel vom Weg zu erkennen, der nicht immer einfach ist. Unter dem Einsatz einiger Stirnlampen erreichen wir schließlich unser Camp in Chauganphaya. Mein Kopf brummt etwas. Aber nach einer Tasse Tee, etwas Gebäck und dem anschließenden Abendbrot ist das alles vergessen und ich schlafe schnell ein.
Chauganphaya - Kermi (2.770 m) - 10,0 km
Gegen 7 Uhr werden wir mit einer Tasse Tee am Zelt geweckt. Die Sonne lacht. Es geht langsam, aber stetig bergan. Unterwegs treffen wir immer wieder auf Herden mit Ziegen, Schafen und Eseln. Uns wird die Bedeutung des Treks als Handelsroute zwischen Nepal und Tibet bewusst, denn die Tiere haben oft Säcke mit Salz auf ihrem Rücken. Unterwegs genießen wir immer wieder den tollen Blick auf den Karnali und seinen Canyon. Am Nachmittag erreichen wir unser Camp in Kermi. Da es hier an einem Berghang heiße Quellen geben soll, müssen wir nicht lange überredet werden und steigen den Berg hinauf. Das Bad in dem mindestens badewannenwarmen Wasser ist eine wahre Wohltat und tut uns ausgesprochen gut. Auf dem Rückweg durchs Dorf sehen wir einigen Bewohnern zu, wie sie die Spreu vom geernteten Getreide trennen. Am Abend in Camp genießen wir noch einmal ein Lhasa Bier, das letzte für die nächsten Tage, denn es geht jetzt ständig weiter in größere Höhen.
Kermi - Yalbang (3.060 m) - 12,5 km
Schon gestern hatte ich Probleme mit meinem rechten Knie. Ich muss es mir wohl unbemerkt irgendwie verdreht haben. Die Schmerzen sind über Nacht leider nicht besser geworden. Ein kleiner Verband und Aspirin werden hoffentlich bei der heutigen Etappe helfen. Bei strahlendem Sonnenschein geht es zunächst bergan bis auf einen kleinen Pass und anschließend steil hinunter bis zu einer Brücke über einen Seitenarm des Karnali. Ein ausgezeichneter Platz für eine Mittagspause. Was Dorje, unser Koch, wieder zum Mittag zaubert, ist einfach unglaublich. Heute gibt es tibetisches Brot, Kartoffeln, Brokkoli und eine Art ostdeutsches Jägerschnitzel. Wir werden noch dick und rund aus dem Urlaub zurückkommen!
Ausgeruht und gestärkt geht es immer weiter bergan. Auf einem in den Felsen gekerbten Weg wandern wir direkt über der Karnali-Schlucht entlang. Nachdem die Aspirintabletten eine Weile ganz gut gewirkt haben, werden die Knieschmerzen jetzt kurz vor dem Tagesziel wieder heftiger. Vor allem abwärts weiß ich manchmal nicht, wie ich treten soll. Wie soll das erst am Kailash werden, unserem großen Ziel in Tibet? Ich mag gar nicht daran denken.
Wir erreichen am Nachmittag das Dorf Yalbang und beziehen nach einem letzten steilen Aufstieg Quartier auf einem Platz vor der Schule des Ortes. Als wir einen Blick in das Klassenzimmer werfen, scheinen sich die Kinder beim Lesen für uns extra anzustrengen. Kurz später statten wir dem Kloster Yalbang einen Besuch ab. Wir erfahren, dass es 1985 gegründet wurde und dass hier 95 Mönche, davon 15 Tibeter, leben. Jahrelang haben maoistische Rebellen in der Gegend ihr Unwesen getrieben und sich von den Mönchen versorgen lassen. Jetzt, nachdem die Rebellen abgezogen waren, ist das Leben im Kloster wieder besser geworden.
Yalbang - Tumkot (3.030 m) - 12,4 km
Die Hütten in Yalbang sind relativ einfach gebaut, haben meistens eine Außenleiter auf dem Dach und sind oft mit einem Flaggenmast mit 5 verschiedenfarbigen Fahnen geschmückt. Die Farben stehen für die 5 Elemente im Buddhismus: gelb - Erde, grün - Luft, rot - Feuer, blau - Äther und weiß - Wasser.
Die Vegetation wechselt jetzt in Nadelwald, der Boden wird sehr trocken und sandig. In der Ferne taucht ein schneebedeckter Gipfel auf: der Saipal (7.031 m). Über welliges Gelände erreichen wir eine Hängebrücke über den Karnali und wandern weiter bis nach Muchu. An einem Checkpoint müssen wir unsere Pässe vorzeigen. Als einige Kinder uns entdecken, sind wir sofort umringt. Sie haben es auf unsere Kameras abgesehen und kriegen sich vor Lachen gar nicht mehr ein, als sie sich auf den Bildschirmen wiedererkennen. Von hier ist nur noch etwa eine Stunde, bis wir unser Tagesziel unterhalb von Tumkot erreichen. Während ich mich etwas ausruhe, unternimmt der Rest unserer Gruppe noch einen Ausflug hinauf ins Dorf und besichtigt einige Meditationshöhlen.
Tumkot - Thado Dhunga (4.020 m) - 16,0 km
Jetzt geht es steil nach oben. Der Weg ist gut besucht. Immer wieder begegnen uns Händlerkolonnen mit beladenen Ziegen, Schafen und Dzos. Das Wetter ist fantastisch und lässt einen tollen Blick ins Tal zu. Singend wandern wir über grüne Wiesen und erreichen am Nachmittag das Dorf Yari. Es wartet der letzte steile Anstieg auf uns. Der zieht sich allerdings unheimlich hin. Dazu hat sich mein Knie wieder gemeldet. Total ausgepowert erreichen wir unser Camp Thado Dhunga auf 4.000 m Höhe. Die Zelte stehen auf einer leicht abfallenden Wiese, die mit vielen Haufen übersät ist. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, wird es schnell ziemlich kalt und wir verkriechen uns in unsere Zelte.
Thado Dhunga - Hilsa (3.660 m) -
ohne Pferd ca. 11 km, mit Pferd 13,7 km
Heute morgen ist der Himmel erstmals voller Wolken, die aber schnell wegziehen. Nun wird es richtig steil. Mir geht ganz schön die Puste. In Sipsip auf 4.300 m wird mein Pferd gesattelt. Ich habe mich entscheiden, das letzte Stück bis zum Pass und vor allem den danach folgenden steilen Abstieg auf einem unserer Trägerpferde zu absolvieren. Da ich unbedingt noch um den Kailash rum will, bringt es nichts, hier etwas zu riskieren. Das ist sicher die richtige Entscheidung, und mein Knie wird sich freuen. Allerdings habe ich noch nie auf einem Pferd gesessen. Statt eines Sattels werden 2 Isomatten gefaltet und auf den Rücken des kleinen Schimmels geschnallt. Daran und an der Mähne soll ich mich festhalten. Das gute Tier sperrt sich anfangs etwas. Kein Wunder, es hat bestimmt noch nie so ein Gewicht einen so steilen Berg hoch und runter schleppen müssen. Es tut mir jetzt schon leid, zumal ich immer wieder neu zufassen muss, weil ich einige Haare aus der Mähne ausgerissen habe. Der Pferdebesitzer zieht uns den serpentinenartigen Weg hoch.
Etwas später tauchen tibetische Gebetsfahnen am Horizont auf. Der höchste Punkt der Tour, der Nara La Pass (4.547 m), ist erreicht. Auf der anderen Bergseite bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Bergwelt Tibets. Wir befestigen unsere am Vorabend mit guten Wünschen beschriebene Gebetsfahne am Pass und absolvieren eine kleine Kora um den Steinhaufen. Das erhöht das gute Karma und die Erfolgsaussichten für die Kailashumrundung. Anschließend machen wir uns an den Abstieg, ich mit meinem Pferdchen etwas abseits der Gruppe auf einem flacheren aber längeren Weg. Unterwegs passieren wir immer wieder Bauarbeiter, die den Weg zum Pass ausbauen. Sie schauen mich wie ein Mondauto an. Ich rutsche auf dem Rücken des Pferdes ganz nach vorn, um die Balance zu halten. Wenn das Tier hier auf dem steilen und holprigen Weg wegrutscht, mache ich einen heftigen Abflug. Aber es geht alles gut. Wir erreichen sicher den Grenzort Hilsa und kurze Zeit später trifft auch die Gruppe ein.
Wir haben noch etwas Obst übrig und belohnen die gute Arbeit des Schimmels. Der schaut uns ganz sehnsuchtsvoll an und würde wohl lieber mit uns mitkommen, als mit seinem Besitzer den ganzen Weg zurückzugehen.
Am nächsten Morgen überqueren wir die Brücke über den Karnali und steigen den letzten Kilometer zur Grenzstation Sher hinauf. Wir sind in Tibet!
In Tibet angekommen
Wir müssen an der Grenzstation eine ganze Weile warten, bis die chinesischen Soldaten sich bemüßigen. die Grenzformalitäten abzuwickeln und unser Gepäck zu kontrollieren. Es klappt alles ohne größere Probleme. Die richtige Visakontrolle soll aber erst in Purang stattfinden. Als unsere Jeeps eintreffen, kann es endlich losgehen. Neben einem chinesisch-tibetischen Guide begleitet uns jetzt zunächst auch ein chinesischer Soldat. Der hat aber nichts besseres zu tun, als auf dem Beifahrersitz zu schlafen.
Als erstes besichtigen wir das über 1000 Jahre alte Kloster Korqia nahe der Grenze. Der schläfrige Soldat weist uns darauf hin, dass das Fotografieren hier verboten sei. Auf dem weiteren Weg nach Purang bestaunen wir eine malerische Bergkette an der tibetisch-nepalesischen Grenze. Hinter einer Kurve taucht plötzlich der Gurla Mandhata (7.728 m) auf, der weibliche Gegenpol zum Kailash.
Als wir uns in Purang in ein Café setzen, um die weiteren Visaformalitäten abzuwarten, gibt es plötzlich ein Problem. Zwei chinesische Offiziere besuchen uns und erklären, dass ein Mitglied unserer Gruppe leider nicht weiterreisen dürfe und umkehren müsse. Wir kippen fast vom Stuhl. Der chinesische Botschaft in Kathmandu, die die Visa ausgestellt hat, sind bei ihm zwei Fehler unterlaufen. Zum einen hat sie seinen Namen falsch geschrieben und zum anderen stimmt die Passnummer auf dem Visum nicht mit dem Reisepass überein. Statt ...55... steht da ...33.... Wir weisen höflich darauf hin, dass nicht wir diesen Fehler gemacht haben, sondern die chinesische Botschaft. Erfolglos. Wir müssten das beweisen. Uns schwillt immer mehr der Kamm. Die eh’ schon sehr reservierte Haltung gegenüber chinesischen Offiziellen schlägt langsam in starke Abneigung um. Es kostet uns eine Ewigkeit und die Überredungskünste unseres Guides, ehe schließlich unsere Trekkingerlaubnis für den Kailash, die die richtigen Daten enthält, als Nachweis anerkannt wird. Uns fällt ein riesiger Stein vom Herzen. Das ging noch mal gut! In so einem Moment kann der große Traum am seidenen Faden hängen.
Ein faszinierender Sonnenuntergang
Das neue Hotel “Pulan”, das offenbar noch gar nicht eröffnet ist, entschädigt uns für die viele Aufregung mit einer warmen Dusche und einem faszinierenden Blick auf den Sonnenuntergang.
Entlang einer staubigen Piste und an vielen Baustellen vorbei fahren wir am nächsten Morgen immer stetig bergan, bis wir in 4.700 m Höhe den Gurla La Pass erreichen. Der Pass ist nicht nur mit Yakhörnern und vielen bunten Gebetsfahnen geschmückt, sondern gibt auch den ersten Blick auf den Kailash frei.
Nur ein paar Fahrminuten weiter stockt uns fast der Atem bei dem Anblick, der sich uns nun bietet: rechts der Gurla Mandhata und auf der linken Seite liegt der tiefblaue, spiegelglatte See Rakshas Tal, der düstere Gegenpart des Manasarovar. Dahinter erhebt sich der heilige Berg Kailash (6.714 m) wie aus dem nichts.
Das Gefühl in diesem Moment kann man nicht beschreiben. Man versinkt einfach in dem grandiosen Naturensemble und wünscht, dass es nie vorbeigehen möge.
Nun ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Manasarovar-See, dessen helles Blau uns ebenso in den Bann zieht. Einige nutzen die Gelegenheit zu einem Bad in dem kalten Wasser, die Anderen genießen einfach die Ruhe und das Panorama.
Wir steigen einen kleinen Hang hinauf und besuchen das Kloster Gossul Gompa. Es wurde wie so viele andere Klöster während der chinesischen Invasion zerstört und später wiederaufgebaut. Der Blick von hier oben über den Mansarovar setzt allem die Krone auf.
Um die Atmosphäre noch besser genießen zu können, wandern wir etwa 5 km am See entlang, den Kailash immer vor Augen. Unser Zeltcamp steht heute fast direkt am See. Mal sehen, wie wir die Übernachtung in 4.600 m Höhe verkraften.
Zum Ausklang des Tages unternehmen wir einen Ausflug zum Kloster Chiu Gompa. Zum Aufstieg auf den Klosterhügel fehlt uns zwar die Energie, aber wir können hier den Sonnenuntergang beobachten und das berühmte Foto mit Kailash und Chiu Gompa schießen. Der Manasarovar hat sich inzwischen dunkelblau gefärbt, das Ufer tieforange.
Die Umrundung des Kailash
In Gedanken bin ich schon beim anstehenden Höhepunkt der Reise, der Umrundung des Kailash.
Heute heißt es, zeitig aufzustehen. Schließlich steht die erste Etappe unserer Kora um den Kailash auf dem Programm. Von unsrem Camp am Manasarovar sind es noch fast zwei Stunden Fahrzeit bis nach Darchen, dem Startpunkt der Kora. Die „Straße“ wird gerade gebaut und ist kaum zu erkennen. Unsere Fahrer versuchen, auf der Irrfahrt über verzweigte Staubpisten den Überblick zu behalten und den Baustellenlastern auszuweichen. Dafür werden wir mit einem tollen Sonnenaufgang am Gurla Mandhata entschädigt.
Von Darchen bin ich enttäuscht, ja fast abgestoßen. Dieser Ort ist dreckig, stinkt und erstickt fast im Müll. Aber wir wollen uns hier zum Glück nicht lange aufhalten.
Darchen (4.680 m) –
Camp Dira Puk Gompa (5.070 m) – 20,6 km
Das erste Stück des Weges läuft jeder für sich allein, um sich auch mental auf den Pilgerpfad einzustimmen. Als der Kailash das erste Mal hinter den Bergen hervorlugt, haben wir Chaktsal Gang erreicht. An diesem mit Gebetsfahnen geschmückten Steinhaufen werfen sich die Gläubigen aus Verehrung vor dem Kailash das erste Mal nieder.
Auf dem weiteren Weg kann ich meine Blicke von dem nun deutlich hervortretenden Schneejuwel kaum lösen. Dieser Berg ist einfach ein Traum! Wir erreichen den etwa neun Meter hohen Fahnenmast Tarboche, der regelmäßig im Frühjahr zum Saga Dawa Fest neu aufgerichtet wird. In diesem Jahr steht er etwas schief, nicht unbedingt ein gutes Zeichen. In der Nähe, am Chörten Kangnyi, machen wir Rast und nutzen die Gelegenheit für schöne Fotos.
Mit einem Blick hinauf zum Kloster Chukku Gompa treten wir ein in das Tal des Götterflusses Lha Chu. Als uns eine Herde beladener Yaks und dahinter eine deutsche Trekkinggruppe entgegen kommt, wundern wir uns über die falsche Richtung der Gruppe entgegen dem Uhrzeigersinn. Später erfahren wir, dass in der Nacht zuvor eine 45-jährige Frau gestorben ist und die Gruppe ihre Kora abgebrochen hat. Kurz hinter dem zweiten Niederwerfungspunkt mit Blick auf den Westgrat des Kailash stärken wir uns mit Tee und Nudeln in einem tibetischen Zelt.
Mittlerweile haben wir die Marke von 5.000 m überschritten. Ich spüre die Höhe und die Anstrengung des Tages deutlich. Schließlich erreichen wir unser Camp direkt unterhalb der spektakulären Nordseite des Kailash. Nach einem Aufwärmtee pilgern wir noch hinunter zum Kloster Dira Puk. Hier lassen wir uns von dem einzigartigen Panorama bezaubern.
Camp Dira Puk Gompa – Camp Zutul Puk Gompa (4.810 m) – 20,4 km
Der Morgen ist ziemlich kalt, die kleinen Wasserpfützen am Camp sind gefroren. Es geht langsam aber stetig bergauf. Unterwegs begegnen wir zahlreichen tibetischen Pilgern. Am Shiva Tsal sehen wir schon von weitem die großen Berge voller Kleidung. Hier durchläuft man den symbolischen Tod und lässt sein altes Leben hinter sich. Deshalb trennt man sich gewöhnlich von einem Kleidungsstück. Andere schneiden eine Haarlocke ab oder lassen einige Blutstropfen hier. Ich entscheide mich für ein weißes T-Shirt. Weiter oben versuchen einige Pilger, sich durch das Loch im Stein der Sünde zu zwängen. Die Überlieferung sagt, dass sich zu vieler Sunden schuldig gemacht hat, wer stecken bleibt.
Der letzte Anstieg zum Drölma La auf 5.650 m Höhe ist ordentlich steil. Ich gehe mein eigenes Tempo, während mich immer wieder voll beladene Yaks überholen. Dann ist es geschafft, wir stehen auf dem höchsten Punkt der Kora! Tinle, unser Sherpa, der eine Zeitlang Mönch in einem Kloster war, weiht unsere mitgebrachte Gebetsfahne, die wir am bereits bunt geschmückten Felsen befestigen.
Als wir beim Abstieg den türkisfarbenen Gauri Kund, den See des Mitgefühls passieren, fängt es bei heftigem Wind an zu schneien. Wir beeilen uns beim Abstieg. Plötzlich kommt die Sonne wieder heraus und begleitet uns an diesem langen Tag bis zu unserem Ziel am Kloster Zutul Puk.
Camp Zutul Puk Gompa – Darchen – 10,3 km
In der Nacht weht ein heftiger Wind und der Regen prasselt aufs Zelt. Es ist so kalt, dass die Zelte außen gefroren sind. Am Morgen lacht jedoch wieder die Sonne. Kurz nach dem Start der Tagesetappe überholen wir ein Pilgerpaar, dass seine Kora durch ständige Niederwerfung absolviert.
Als der Gurla Mandhata ins Blickfeld kommt, wissen wir, dass wir es fast geschafft haben. Gegen Mittag stehen wir an der Brücke in Darchen und haben, befreit von allen Sünden, unsere Kora erfolgreich beendet.
Nachtrag: Auf der Brücke in Darchen hatten wir einen freien Blick auf die erst vor einigen Monaten errichtete 15 m hohe Statue des Padmasambhava am Berghang gegenüber. Zwei Wochen nach meiner Rückkehr nach Deutschland muss ich im Internet lesen, dass diese Statue von den chinesischen Machthabern weggesprengt wurde. Einmal mehr wird deutlich, dass alle Hoffnungen trügerisch waren, die chinesische Regierung hätte vielleicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und würde den Tibetern zumindest etwas Respekt entgegenbringen. Im Gegensatz zur Zerstörung der Bamiyan-Statuen in Afghanistan durch die Taliban hat die internationale Öffentlichkeit von der Zerstörung der Statue in Darchen kaum Notiz genommen.
Mit unseren Jeeps werden wir in den nächsten Tagen mit dem Ziel Lhasa nach Osten unterwegs sein. An einem mit Gebetsfahnen geschmückten Pass hinter Horchu nehmen wir mit einem letzten Blick Abschied vom Kailash. Wir müssen etwas Zeit herausholen, die wir an der nepalesisch-tibetischen Grenze eingebüßt haben. Entsprechend schnell aber trotzdem sicher fegen unsere Fahrer über die staubige Piste. Das Wetter ist etwas launisch und nur selten tauchen die Bergketten an der nepalesischen Grenze am Horizont auf. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir Paryang, wo wir gemeinsam die Zelte aufbauen.
Nach einem Besuch des Klosters in Zhongba und einer Mittagspause in Saga nutzen wir am nächsten Tag die spontane Gelegenheit, eine Nomadenfamilie in ihrem Zelt zu besuchen. Ca. zwei bis drei Monate sind die Nomaden an einem Ort, bevor sie weiterziehen. Auch heute fahren wir, bis es dunkel wird. Wir zelten zwar an einem See, dem Tso Drolung, können das Wasser jedoch nicht zum Kochen nutzen, da es ein Salzsee ist.
Der Shisha Pangma
Am nächsten Morgen taucht schon von weitem der Shisha Pangma auf, mit 8.013 m der höchste vollständig in China gelegene Berg. Am Ufer des Pelko Tso, einem türkisfarbenen See, weidet eine riesige Schafherde und wir bewundern den fantastischen Ausblick auf die Riesen des Langtang Himal. Gegen Mittag haben wir Tingri erreicht. Die Wolken ziehen leider nicht vollständig auf, gestatten uns jedoch zumindest einen Blick auf den Cho Oyu (8.201 m) und teilweise auch auf den Everest. Von nun an ist die Straße größtenteils asphaltiert, ein angenehmes Fahrgefühl stellt sich ein. Nach unserer Ankunft in Sakya genehmigen wir uns das erste Bier seit langem.
Sakya („graue Erde“) hat zwei berühmte Klöster, wobei das nördliche, 1073 gegründete heute fast nur noch aus Ruinen besteht und derzeit wiederaufgebaut wird. Dem südlichen, 1268 errichteten Kloster statten wir heute einen Besuch ab. Die dicken Begrenzungsmauern und Wachtürme erinnern mich eher an eine gewaltige Festungsanlage.
Weiter geht unsere Klostertour mit der Fahrt nach Shigatse, der zweitgrößten Stadt Tibets. Hauptattraktion ist das Kloster Tashilhunpo mit dem historischen Sitz des Panchen Lamas, des zweithöchsten religiösen Oberhaupts der Tibeter. Besonders beeindrucken mich die 26 m hohe Statue von Maitreya, dem Buddha der Zukunft, sowie die riesigen Grabstupas der Panchen Lamas.
Auf der Weiterfahrt leuchtet uns schon von weitem der Gyantse Dzong, ein aus dem 14. Jahrhundert stammendes Fort, entgegen. Als wir am nächsten Morgen bei herrlichem Sonnenlicht einen Teil des Berges erklimmen, bieten sich uns fantastische Blicke auf die Altstadt von Gyantse und die Klosteranlage mit dem Pelkor Chöde und dem 36 m hohen Kumbum. Der Weg durch die Altstadt zum Kloster wird für mich zu einem der heimlichen Höhepunkte der Reise. Wir beobachten, wie die Stadt langsam aus dem Schlaf erwacht. Vor den Häusern parken Kühe statt Autos. Frauen sind unterwegs zu einer Wasserstelle und schleppen anschließend mit Wasser gefüllte Milchkannen auf ihren Buckeln nach Hause.
Wo sind eigentlich die Männer?
Wieder einmal wird die Straße gebaut. Wir sind deshalb zu einem Umweg gezwungen. Der lohnt sich aber total, da wir bei der Fahrt durch die Dörfer einen kleinen Eindruck vom Leben der Dorfbevölkerung bekommen. Kurz vor Lhasa können wir unsere Fahrer überreden, die 1.000 Höhenmeter hinauf zum Khamba La Pass (4.790 m) zu fahren. Von hier oben bietet sich ein atemberaubender Blick auf den unterhalb gelegenen See Yamdrok Tso. Jetzt, bei tief stehender Sonne, kommt das kräftige Türkis des Sees besonders zur Geltung. Weit hinten am Horizont deutet sich das Massiv des Nojin Kangtsang (7.191 m) an. Bei der Fahrt zurück zur Straße nach Lhasa wird uns klar, warum die Fahrer von der Extratour nicht begeistert waren. Als wir schon fast wieder unten sind, versagen plötzlich die Bremsen. Durch geschicktes Schalten in den ersten Gang bringt unser Fahrer das Auto aber sicher zum Stehen. Nachdem er die Bremsen mit einem ausgeborgten Wasserschlauch abgekühlt hat, geht es weiter nach Lhasa, das wir schließlich am späten Abend nach abenteuerlicher Fahrt über unbeleuchtete Straßen erreichen.
Der erste Eindruck von Lhasa bei der Fahrt in die Stadt ist der einer normalen chinesischen Großstadt. Moderne, mit Reklame bestückte Hochhäuser reihen sich aneinander. Von tibetischem Einfluss ist kaum etwas zu spüren. Kein Wunder, versuchen die chinesischen Machthaber doch, die Bevölkerung anderer chinesischer Provinzen mit Prämien zur Ansiedlung in Lhasa zu bewegen. Schon heute sind die Tibeter nur noch eine kleine Minderheit.
Da man das ursprüngliche Lhasa am besten noch in der Altstadt findet, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Jokhang Tempel. Vor dem Tempel begegnet uns nicht nur eine lange Menschenschlange, sondern auch eine Menge Pilger, die sich vor dem Tempel ständig niederwerfen. Wir haben das Glück, an der Schlange vorbei in den Tempel hinein zu dürfen. In der großen Haupthalle können wir Mönche beim Beten beobachten. In den Kapellen reihen wir uns in den Pilgerstrom ein, der an riesigen Statuen von Buddha Sakyamuni, Padmasambhava, Avalokiteshvara, Maitreya und vielen anderen Verehrungswürdigen vorbeiführt. Vom Dach des Jokhang lassen wir unsere Blicke über den Barkhor, den Platz vor dem Jokhang, bis hinüber zum Potala Palast schweifen. Selbstverständlich absolvieren wir anschließend eine Kora um den Barkhor, vorbei an den zahlreichen Souvenirständen. Bei einem Altstadtrundgang bekommen wir in den vielen kleinen Gassen, im moslemischen Viertel und am Nonnenkloster eine kleine Vorstellung von dem ursprünglichen tibetischen Leben in Lhasa.
Der Potala Palast
Am Nachmittag dürfen wir den Potala Palast besichtigen. Imposant erhebt sich das riesige Bauwerk über die Stadt. Es ist schon mehr als makaber, dass die Chinesen auf dem Platz gegenüber ein Denkmal an die „Befreiung Tibets durch die Chinesen“ errichtet haben. Das Fotografieren ist im Potala verboten, trotzdem ist sein Besuch ein unvergleichliches Erlebnis. Sehenswert sind u.a. die Gemächer und die Grabstupas der Dalai Lamas. Allein die des beliebten 5. Dalai Lamas misst 12,6 m, 3.700 kg Gold wurden dabei verbaut. Das Grab des 13. Dalai Lamas ist bei unserem Besuch verschlossen, vermutlich, um Fragen nach seinem Nachfolger, dem in Ungnade gefallenen 14. Dalai Lama, zu vermeiden.
Wir beschließen den Tag mit einem Einkaufsbummel durch die zahlreichen Outdoor- und Tangkaläden Lhasas und versumpfen schließlich bei einem Cocktail in der Dunya Bar.
Beim Besuch des Klosters Drepung erfahren wir, dass es von einem Schüler Tsongkhapas, dem Begründer des Gelug-Ordens, gegründet wurde und das Kloster der Dalai Lamas war. Lebten hier einst 10.000 Mönche, so sind es heute gerade noch etwa 800. Besonders beeindrucken mich der Blick in die Mönchsküche sowie die riesige, 4.500 m² große Haupthalle, in der sich die Mönche zum Gebet versammeln.
Unsere Klostertour endet mit dem Kloster Sera („Wildrose“), das ebenfalls zu den Gelugpa gehört. Es wurde nach dem Aufstand von 1959 aufgelöst und als Kaserne genutzt. Während der Kulturrevolution wurde es größtenteils zerstört und in den 80er Jahren restauriert. Wir widmen uns der Hauptattraktion des Klosters, dem Debattierplatz. Hier lernen und praktizieren die Mönche die friedliche Streitkultur, für den Fotografen ein fantastisches Motiv.
Mit unvergesslichen Eindrücken und einem Flug über den Everest nach Kathmandu müssen wir leider Abschied von Tibet nehmen.
Bei der Rückkehr nach Kathmandu sind wir von dem Regen in der Stadt etwas überrascht. Die Regenzeit sollte doch eigentlich schon vorbei sein! Wir unternehmen einen Ausflug nach Pashupatinath, der wichtigsten hinduistischen Tempelanlage in Nepal. Hier befinden sich am Bagmati-Fluss, sortiert nach Kastenzugehörigkeit, die Verbrennungsstätten der Hindus. Ich weiß nicht, ob man so eine Verbrennung unbedingt gesehen haben muss und bin einigermaßen froh, dass gerade keine stattfindet.
Am Fluss treffen wir auf einige vermeintliche Sadhus. Die sind jedoch nicht echt und wollen nur etwas Geld für Fotos verdienen. Die echten Sadhus finden wir etwas weiter hinten auf der Tempelanlage in ihrer Wohnstätte. Berühmt geworden ist vor allem der “Milk Baba”, der sich ausschließlich von Milch ernährt. Ihn treffen wir jedoch nicht an, da er sich auf einer USA-Reise befinden soll.
Der Shivatempel
Über den Shivatempel Gorakhanatha verlassen wir die Anlage und statten dem unweit gelegenen buddhistischen Heiligtum Boudhanath (Bodnath) einen Besuch ab. Wir unternehmen zunächst eine Kora um den 40 m hohen und breiten Stupa.
Auf dem Dach eines kleinen Cafés genießen wir den Ausblick auf die Tempelanlage und lassen den Tag langsam ausklingen.
Am nächsten Tag fahren wir mit einem Kleinbus in die frühere Königsstadt Bhaktapur. Der Spaziergang durch die vielen kleinen Gassen ist nicht nur interessant, sondern auch sehr angenehm, weil hier keine Autos fahren. Die Stadt wurde durch ein Erdbeben 1934 stark zerstört und u.a. auch mit deutscher Hilfe wiederaufgebaut. Mittlerweile gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Zurück in Kathmandu machen wir einen Rundgang über den mit vielen Tempeln ausgestatteten Durbar Square. Wir besichtigen den Palast einer lebenden Göttin, der Kumari. Unweit von ihrer Residenz, dem mit aufwändigen Holzschnitzereien verzierten Kumari Bahal, findet zufällig gerade ein Treffen ehemaliger Kumari statt.
Zum Abschluss unserer Reise kehren wir am Abend im Krishnarpan-Restaurant ein. Es gehört zum Dwarika’s Hotel, wo oft berühmte Persönlichkeiten absteigen. Wir lassen uns das 6-Gänge-Menü schmecken und runden das Ganze mit einigen Gläsern Rakshi ab. Gerade in der richtigen Stimmung, setzen wir die Abschiedsfeierlichkeiten schließlich in der Rum Doodle Bar fort. Hier haben schon viele Alpinisten wie Sir Edmund Hillary und Reinhold Messner ihre erfolgreichen Expeditionen gefeiert. Jetzt haben wir dort unseren eigenen Fuß an der Wand. Vielleicht findet ihn ja jemand.
Am Morgen ist es bedeckt und es regnet etwas. Kein Wunder, dass der Himmel weint, denn wir fliegen heute in die Heimat. Bis zum Abflug am Nachmittag bleibt noch etwas Zeit für einen Besuch der hinduistisch-buddhistischen Tempelanlage von Swayambunath auf einem Hügel im Westen Kathmandus.
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