Reisebericht Namibia
von AndreR auf 16.05.2019
Wüsten, Tierreichtum und unendliche Weite
Namibia und Südafrika, dies sind die beliebtesten Reiseziele der Deutschen im südlichen Afrika. Die ehemalige Kolonie Deutsch – Südwestafrika ist bekannt für Wüsten, Tierreichtum und unendliche Weite. Stunden mit dem Auto zu fahren, ohne jemand zu begegnen, dies ist in der heutigen Zeit in den meisten Regionen der Welt unvorstellbar.
Jedenfalls wollte ich dieses Land erkunden. Ausgangspunkt meiner Reise sollte Kapstadt sein, da ich hier wohne. Für mich gab es 2 Alternativen, wie ich Namibia erkunden konnte – mit einer Reisegruppe oder alleine. Aus zeitlichen Gründen konnte mich leider keiner der anderen Sprachschüler begleiten und da es in der Gruppe doch etwas angenehmer ist, entschied ich mich für die Mittellösung – die ersten 2. Wochen in der Gruppe und dann alleine. Anbieter in Kapstadt gibt es genügend und so plante ich den Trip so, dass ich am Ende mehr oder weniger das ganze Land sah. Die meisten Touren haben sowieso die gleichen Hauptziele.
Am frühen Morgen ging die Reise dann los. Startpunkt war der Green Market Square im Zentrum von Kapstadt. Dort traf ich zum ersten Mal meine Mitreisenden, ein buntes Gemisch aus Südafrikanern, Australiern, Amerikanern, Holländern und Deutschen. Auch sah ich dort zum ersten Mal die Overlandtrucks in Natura, mit denen man kreuz und quer durch Afrika fahren kann. Es handelt sich um dabei um LKWs, welche busähnliche Aufbauten haben. Je nach Typ können bis zu 25 Personen mitfahren. Standardmäßig wird die Gruppe von einem Reiseleiter und dem Fahrer begleitet, welche in Personalunion auch die Köche sind.
Beginnend mit den Cedarbergen überschreitet man die namibianische Grenze nach einem Stop am Orange River. Nächste Highlights sind der Fish River Canyon, die Namibwüste mit Sossusvlei und Swakopmund. Anschließend besucht man noch die Himbas im Norden und die Big 5 im Etosha Nationalpark. Dies war meine gesetzte Route der ersten 2 Woche, weitere Planungen gab es nicht.
Nachdem wir dem Großstadttrubel von Kapstadt entkommen waren, fuhren wir erstmal schnurstracks gen Norden entlang der West Coast auf der N7. Die Region ist eine steinige Halbwüste, die sich Hunderte Kilometer lang erstreckt. Vegetation ist nur spärlich
vorhanden mit der Ausnahme von August und September.
Die blühende Wüste
Nach Regenfällen erblüht die Wüste für wenige Wochen. Erster Halt zum Übernachten erfolgte zu Füssen der Cederberge. Diese Bergkette erstreckt sich über etwa 100 Kilometer und hat ihren Namen von der Zeder, welche hier zahlreich wuchs. Die Region ist ein hervorragendes Wandergebiet. Die Felsformationen sind atemberaubend und erinnern einen an den Südwesten der USA. Am Abendlicht der Sonne flackern die Felsen rot auf. Es gibt hier Malereien der San zu entdecken. Das Hauptanbaugebiet für eines der Nationalgetränke von Südafrika liegt hier – dem Rooibostee. Nach 5 Stunden Fahrt im Truck ist eine mehrstündige Wanderung mit anschließenden Bad eine Wohltat.
Das Ufer des Orange River war das nächste Ziel. Der Fluß entspringt in Lesotho und fließt dann als südafrikanisch – namibischer Grenzfluß in den Atlantik. Er ist einer der wenigen Flüsse im südlichen Afrika, wo man ohne Bedenken wegen Bakterien oder anderen Tieren baden kann. Unser Lager schlugen wir an der Hauptbasis der Kanuten ein. Von hier starten die Flusswanderungen in den Richtersveld National Park.
Unsere Gruppe absolvierte hier eine zweistündige Schnuppertour auf Schlauchbooten. Die Wassermassen des Orange (Gariep) River haben hier ein etwa 2 Kilometer breites grünes Band mitten in der Wüste geschaffen, wo intensive Landwirtschaft stattfindet. Etwa 10 Kilometer flussabwärts zwängt sich der Fluß dann jedoch nur eine Felsenlandschaft, die einmalig in der Welt ist. Die Schnuppertour auf dem Fluß gefiel mir so, dass ich ein Jahr später die 5-Tages-Tour gebucht habe.
Erstes Highlight dieser Rundreise ist im Süden Namibias der Fish River Canyon. Je nach Zählart wird er als größter oder zweitgrößter Canyon der Welt tituliert. Jedenfalls ist er 550 m tief uns 160 km lang. Es handelt sich hier nicht um einen uralten Fluß, der sich in Jahrmillionen durch die Erdoberfläche gespült hat, sondern um Verwerfungen der Erdkruste. In den Wintermonaten von Mai bis September besteht die Möglichkeit, den Canyon auf der ganzen Länge im Flussbett zu erwandern. Die restliche Jahreszeit ist es jedoch unbarmherzig heiß und deswegen zu gefährlich. Ai Ais ist eine Oase am Ende des Fish River Canyons, welche mit heissen mineralstoffreichen Quellen aufwartet. Unterwegs türmt sich Mondlandschaft aus Felsbrocken in unglaublicher Farbenvielfalt, wechselnd zwischen Ocker, Braun, Rot und Schwarz.
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