Reisebericht Italien
von dr.caffery auf 30.06.2020
Emilia Romagna, Porto Garibaldi, Chioggia & das Po Delta
1 Woche nach Italien - aber einmal nicht Richtung Venetien (Jesolo, Caorle, Lignano...), sondern ins Gebiet der Emilia Romagna sollte es heuer sein. Unterbringung auf einem Campingplatz in Porto Garibaldi in einem Happy Camp Zelt (übrigens sehr angenehm).
Die Anreise
ca 600 KM vom Chiemsee aus. Ob übern Brenner oder Tauern - der Unterschied in Kilometern ist zu vernachlässigen (ca. 20 KM mehr übern Brenner). Lediglich eine höhere Autobahnmaut ist zu zahlen, wenn man die Brennerstrecke wählt. Man ist aber dann bissal schneller... Wir fuhren übern Tauern, da wir auf der Anreise noch einen Stopp in Chioggia machen wollten - auch "die arme Schwester von Venedig" genannt:
Das Trifft auch zu - Aufbau der Stadt und der Häuser ähnelt schon der Lagunenstadt, nur die Instandhaltung lässt zu wünschen übrig - auffallend ist, dass man dort sehr wenig "Nicht Italiener" antrifft und so hatte ich mit meinen äußerst überschaubaren Italienischkenntnissen echte Schwierigkeiten mich zu verständigen - mit Englisch oder Deutsch kommst dort nicht recht weit ;-) Der Stopp wars aber auf jeden Fall wert - auch wenn ich ohne Navi dort nie reinfahren würde. Man kommt sofort mit allen Klischees der italienischen Lebensart in Berührung - die Frauen hängen die Wäsche zum Trocknen zwischen den Häusern auf.
Roller säumen die Straßen, volle Cafes und Lokale am Vormittag mit kleinen Häppchen, welche neben Wein gereicht werden - gezahlt wird nicht nach festen Preisen, sondern nach gut Dünken.
Weiter gings dann über die Küstenstraße Richtung Po Delta - Zielort Porto Garibaldi in der Gemeinde Comacchio (ca. 90 Kilometer nördlich von Rimini und 70 KM östlich von Ferrara).
Der Urlaubsort
Porto Garibaldi ist ein kleines Lido mit einigen Restaurants und Hotels, Kneipen, Lokalen und Geschäften. Der Ort ist einer der 9 "Lidi" welche zu der Gemeinde Comacchio gehören. Comacchio liegt 5 KM entfernt von Porto Garbaldi und nicht am Meer. Die Gemeindehauptstadt hat eine interssante Geschichte und Architektur...
Ein kurztrip nach San Marino durfte nicht fehlen - leider war das Wetter in der auf 680 Metern übern Meeresspiegel gelegenen Hauptstadt s..schlecht - Nebel, Daurregen und nur 13 Grad ließen uns meinen, wir sind wieder daheim.. Von dort oben hat man normalerweise einen genialen Überblick übers Land und zum Meer. Leider blieb uns das verwehrt. Die engen Gassen und der ganze Aufbau sind toll und man denkt, in einer anderen Zeit zu sein...
Vorm Regierungssitz konnte man die Leibgarde beobachten - Ein- und Ausmarsch - Gewehr bei Fuß ! Stillgestanden! Und ja: die sind emanzipert ! Der 2. Soldat von links ist weiblichen Geschlechts.
Natürlich wars nicht nur schlecht Wetter und zurück am Strand in Porto Garibaldi konnte man ein kühles Bierchen untern Sonnenschein genießen - die Bilder sind von unserem Strand vorm Campingplatz mit schöner Strandbar. Das gute an den Stränden dort: Im Gegensatz zu den mit Schirmen und Liegestühlen zugepflasterten Stränden in den Hochburgen gibts hier nur 3-4 Reiehn und vielvielviel Platz nebendran, um es sich auch so gemütlich zu machen. Die Frage - "bin ich jetzt in der 64. Reihe am 132. Schirm oder doch umgekehrt ??" stellt sich also nicht.
Bei italienischer Stimmung dürfen ausgedehnte Besuche in Pizzerien nicht fehlen - das Restaurant auf unserem Platz war wirklich Klasse - Top Essen zu guten Preisen... Die Calzone war der Hammer !
Weil man vor Ort im "Po Delta" anhand einiger Infos von Bekannten schöne Radstrecken findet, haben wir unsre Drahtesel aufs Auto gepackt. Das Fahrradweg-Netz ist nicht sehr gut ausgebaut, da aber auf den Nebenstraßen und auf der Hautpstraße im Po Delta zwischen den Lidis eigentlich fast kein Verkehr ist, lässt sichs so auch gut vorankommen. Es gibt eigentlich keine nennenswerten Steigungen dort. Strecken > 50 KM sind so auch für nicht geübte ohne Probleme machbar.
Überspitzt: Waschweiberstrecken ! ;-)
Die Landschaft ist teils ähnlich der Toskana, wobei man aber insbesondere direkt im Delta denkt, man fährt an einem Fluss in Deutschland entlang - sattes Grün, alles sauber, kein Müll usw. Liegt wohl auch daran, dass das Naturschutzgebiet "Po Delta" ständig überwacht und kontrolliert wird !
Auf der Radstrecke Richtung Mestre kommt man zur Kirche "Pomposa". Dies ist eine alte, im 7 Jahrhundert erbaute benediktiner Stätte - einigemale erweitert und umgebaut.
Papst Johann der 8. hatte dort ebenso seine Wirkung hinterlassen wie St. Peter Damian, der mit Fresken die Schmückung der Kirche und des Klosters vorantrieb.
Ein Klostergarten umgiebt das Ganze und lädt zum Entspannen ein !
Alles in Allem ist die Gegend dort noch relativ unberührt, eher ein Naherholungsgebiet für die Italiener - andere Touris sind auch da, aber es läuft noch gemäßigter ab.
Direkt am Ortseingang vom Ort Porto Garibaldi befindet sich ein EInkaufszetrnum, im Nebenkomplex eine Bowlingbahn, Kino und Spielhalle.
In den umliegenden Lidi machts den Anschein, als ob dort vor 15-20 Jahren bereits mehr auf Tourismus Wert gelegt wurde - die Hotels sind aber teils nicht mehr top gepflegt. Aufgrund einiger Bauarbeiten in den Lidi und Neubausiedlungen mit eingeschossigen Fereinwohnungen stellt man fest, dass es dort nun wieder aufwärtsgeht.
Kuriosestes Lido war für mich "Lido de Nazione" - dort haben alle Straßen Ländernamen. Ob es sehr verkaufsfördernd für die dortigen Ferienwohnungen ist, wenn die Straße Afghanistan, Libanon oder Iran heisst... Anhand der vielen "noch zu verkaufen" Tafeln wohl eher nicht.
In jedem der Gemeindeteile ist an einem Tag ein großer Markt - dort wird neben Kleidung, Schuhen und Schmuck auch frisches Gemüse, Fleisch/Wurst und Käse angeboten - wir haben uns direkt mit Schinken, Salami und div. Käsesorten eingedeckt. Die Preise sind mit den unseren absolut nicht zu vergleichen - der Geschmack der Waren war wirklich außergewöhnlich: Preis/Leistung TOP !!
Unser Campingplatz hieß "Spaggia è Mare" - unsere Ansicht nach recht empfehlenswert.
Bei Fragen, könnt Ihr mir gerne mailen - werd dann nach besten Wissen und Gewissen antworten :-)
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