Reisebericht Ontario
von step2treveler auf 18.06.2019
Trip durch Kanada
"Anreise + Abflug" -Aufbruch um 4 Uhr Morgens, muss den Zug nach Düsseldorf erreichen. Eine 5 stündige Bahnfahrt liegt vor mir. Vielleicht währe ein südlich gelegener Flughafen praktischer gewesen. Aber das DB-Ticket ist im Flugpreis schon enthalten und so nutzt man als zugezogener Schwabe natürlich diese (fast) Gratisfahrt durchs Rheintal. Was mindestens genau so spektakulär ist, wie die noch zu sehenden Niagarafälle oder die Küste der "George-Bay". Selbst die UNESCO hat inzwischen eine Teil des Tal zum Weltkulturerbe erklärt.
Inzwischen hat der Düsseldorfer Flughafen es endlich geschafft, die Transportbahn zwischen den einzelnen Terminals in Betrieb zu nehmen. Aber ohne zusätzliches Sicherheitspersonal, scheint es noch nicht zu funktionieren.
Vor der eigentlichen Gepäckaufgabe, wird man zum ersten mal überprüft. Der nette Herr von der Sicherheit ist etwas skeptisch bei meiner kurzfristigen Buchung. Nach einem kurzen Blick auf meinen Pass, darf ich dann aber doch zum Schalter vor. Nach der Abgabe meiner Reisetasche + Campingausrüstung merke ich, das die Bordingzeit um eine Stunde vorverlegt wurde. Die ursprüngliche Abflugszeit stimmte aber noch. Zusätzlich zu der Kontrolle am Gate (Handgepäck und Metalldetektor), wird man nun vor der Passkontrolle, noch einmal von der Fluggesellschaft auf die Entgegennahme von Gegenständen fremder Personen befragt. Nur nach einer Verneinung aller Fragen, darf man in den Wartesaal am Abfluggate eintreten.
Erstaunlicherweise ist der Flug dann doch noch Ausgebucht. Es hat aber den Anschein, das auch viele Kanadier auf dem Rückflug nach Hause sind.
Der Flug, mit einer Zeit von 6 ½ Stunden, verläuft wie erwartet Problemlos. Nur beim Landeanflug auf Toronto, sackt die Maschine ein paar mal leicht ab. Da man durch die einfache Verpflegung am Bord, sowieso nicht all zufiel im Magen hat, stellt dies auch kein weiteres Problem dar. Allerdings waren die meisten Personen am Bord (ich jedenfalls) von den hohen Temperaturen von 32 Grad Celsius (Anfang September) überrascht.
Die Immigration nach Kanada ist etwas einfacher und schnelle als die in die USA, fast jedenfalls. Genau der Beamte, der die Schlange bearbeitet, für die ich mich entschieden habe, ist viel gründlicher, als alle seine Kollegen zusammen. Jeder wird einzeln nach seinem wieso, warum und wohin befragt. Meine Antwort auf Caming kommt schon wieder nicht so recht an, wird aber toleriert.
Der Express-Bus nach Toronto-Downtown
Nach dem Empfang des vollständigen Gepäcks, geht es zum nächsten Geldautomaten. Dieser ist leider Ausserbetrieb. Ein weiterer konnte wohl, wollte aber nicht so richtig. Nach der mehrfachen Eingabe meiner PIN (und vieler Flüche), ist er dann aber doch noch bereit mir Bargeld auszugeben. Mit diesem konnte ich nun auch ein Ticket für den Express-Bus nach Toronto-Downtown (Union-Station) erwerben. Der "Express" steuerte nach dem Terminal 3, auch noch die mit der Nummer 1 und 2 an, was sich beim Flughafen von Toronto, als etwas weiter als Normal erweist. Die Rundfahrt ist aber sehr interessant.
Glücklich an der Union-Station angekommen, muss man nur noch die Mietwagenstation finden (Als Schwabe bucht man natürlich nicht ab Flughafen, was viel teurer ist). Nach der Überprüfung der oberen Ebenen (Abfahrt) wurde die untere (Ankunft) inspiziert und Tatsächlich, in einem kleinen Gang wird man fündig. Ein Mitarbeiter kann mir nach einer kurzen Überprüfung im Computer, den Schlüssel zu meinen vorher reservierten Untersatz für die nächsten drei Wochen geben: Ein 2.2 Liter Automatik, Marke "Cevrolet/Cavalier".
Ein Blick auf meine Karten und die Route zum nächsten Campingplatz ist festgelegt. Nach ca. 30 Minuten komme ich an mein Ziel an. Ein Stück hinter dem Flughafen, zwischen den einzelnen Stadtautobahnen, liegt dieser an einem kleinen Regenrückhaltebecken. Abgesehen von den vielen Dauercampern ist nicht mehr viel los auf dem Platz. Nach dem Schulanfang, ist im September die Nachsaison gestartet. Leider hat dies anscheinend keinen Einfluss auf die Übernachtungskosten. Mein bewährtes Zelt, klein aber Wasserdicht (noch) ist schnell aufgebaut und für eine erste Tour über den Platz steht nichts in Wege. Viel ist nicht zu sehen, dafür viel von der Straße + Eisenbahn zu hören.
In einem kleine Shop unweit des Platzes, lassen sich die ersten Nahrungsmittel für den Abend erwerben. Rechts und links der Hauptstraße liegen verschiedene Reihenhaus und Bungalow Siedlungen. Am Abend kommen so langsam die ersten Bewohner von der Arbeit zurück und etwas Leben kehrt auf die kleinen Grundstücke ein.
Zurück am Zelt, geht es auch bald zu Bett. Nach dem lagen Doppeltag (Dienstag+Dienstag) schlafe ich die ganze Nacht durch.
Toronto - "Bruce Peninsula"
In den schon bekannten Shop, ist schnelle alles für ein einfaches Frühstück zusammengestellt. Mit Marmelade, Nutella und Honig (diesmal keine Erdnusbutter) und frischen Brötchen, sowie bestem Wetter kann der Urlaub beginnen.
Aufgrund der Wetterlage entscheide ich mich, als erstes Richtung "Bruce Peninsula" zu fahren. Ein Halbinsel (Niagara Escarpment, auch eine UNESCO World Biosphere Reserve) die die "George-Bay" vom "Lake Huron" abgrenzt. Mit der Karte von der Mietwagenfirma, lässt sich eine einfache alternativ Route zum Freeway festlegen.
Unterwegs Richtung Norden, komme ich durch einige kleinere Städte, in der ich meine Proviant sowie die noch fehlenden Utensilien (Tasse, Topf und eine Pfane) einkaufen kann. Glücklicherweise bekomme ich in einem Baumarkt auch noch die passende Butan/Propan Katusche (die kleinen Blauen 206) für meinen Brenner. Drei Wochen kalte Küche, wäre nicht so schön gewesen. Auch der morgentliche Kaffee ist somit gerettet.
In "Owen Sound" gibt es einen weiteren Zwischenstop. Die kleine Stadt an der "George-Bay" stellte die typische Zusammenstellung von Alten, auf alt gemachten und neuen Gebäuden dar. Viel Verkehr und wenig Platz zum Parken. Nach der Angaben meines Reiseführers, soll man einer Nebenstraße folgen, um an einen Ort mit dem Namen "Lion's Head Point" an der Küste zu gelangen. Leider war keine km Angabe enthalten, weil die Kanadier es anscheinend auch nicht wussten oder es nicht von Interesse war. Immer den Schildern folgend, komme ich in einer Bucht zwischen zwei mächtigen Felskliffs heraus. Der kleine Umweg, der sich am nächsten Tag als doch keiner erwies (Kaufe nächstes mal eine Karte) hat sich auf jedem Fall gelohnt. Die Kliffs gehören zu dem mächtigen "Niagara Escarpment", der den größten Bestandteil der Landschaft hier ausmacht. Auch der "Bruce-Trail" (782 km), der von den Niagarafälle bis zur Spitze der Halbinsel (Toberrmory) geht, verläuft hier entlang. Über diesem ist es auch kein Problem, auf die überhängenden Felsen zu gelangen. Am Uferbereich selbst, gibt es fast keine Möglichkeit an das Wasser zu gelangen. Sommerhäuser soweit das Auge reicht (Mit vielen Schildern "Private" und "Durchgang Verboten"). Von Oben hat man einen tollen Ausblick über einige der Buchten entlang der Küste.
Der Campingplatz
Am Campingplatz weist ein Zettel darauf hin, sich selbst einen der freien Platz auszusuchen. Auch hier waren wieder viele Dauercamper (Mit bunten Lichtern an den Wagen). Ein schöner Platz am Wasser, inklusive Baum wurde von mir in Beschlag genommen.
Ein schlender über den Platz, brachte mich in den Kontakt mit einem Kanadier aus Neufundland. Dieser lud mich sofort zu einem Glas Wein ein. Ein Becher musste ich nur selber zu Verfügung stellen. Nach ein bisschen Smaltalk (Woher, Wohin) meinte er, das es sicherlich noch ein paar interessante Leute auf dem Platz gebe, mit den man noch einen kleinen Plausch halten könnte. Nach der ersten Kontaktaufnahme mit einem anderen Paar, wurde wir sofort zum Abendessen eingeladen. Natürlich hatten wird beide schon gegessen, aber eine Kartoffel-Pfanne kam man schließlich nicht ablehnen. Nach der Bitte, nicht so schnelle zu sprechen, kann ich der Unterhaltung einigermaßen folgen und auch meine Teil dazu beitragen.
Da aber alle am nächsten Tag Programm hatten, wurde der Abend leider schon sehr früh beendet.
"Bruce Peninsula"
In der Nacht hat der Wind aufgefrischt, mein erster Kaffee man Morgen wird nicht so Richtig heiß. Es gibt einfach keine windgeschützte Ecke für den Kocher. Nach einem kleinen Rundgang durch den Hafen geht es auch schon wieder weiter nach Norden. Nach einer sehr kurzen Fahrzeit, ist mein Ziel erreicht, bzw. bin ich bisschen zu Weit gefahren. Das doch sehr unscheinbare Schild zum "Bruce Peninsula National Park" habe ich doch glatt übersehen. Die meisten Parks in Kanada verfügen anscheinend über eine besetzte Rezeption. Eine Bezahlung mit Visa-Card, ist daher meistens auch in der Nebensaison möglich. Der Park sowie alle weiteren die ich Besucht habe, haben riesige Stellplätze in sehr weitläufigen Anlagen. Oft gibt es mehrere Plätze an verschiedenen stellen im Park verteilt. Von meinen Nachbarn, war durch die vielen Bäume nichts zu sehen. Die Auslastung (Belegung) ist auch hier wieder minimal.
In dem Park liegen mehrerer Seen und bis zur Küste ist es auch nicht allzu weit. In dem seichten, glasklarem und sehr warmen Wasser, lässt es sich herrlich baden. Ein Ausflug an die Küste sowie um die Seen, gibt einen interessanten Einblick in die spezielle Geologie der Region sowie der Flora und Fauna. Das Wasser der "George-Bay" ist schon deutlich kühler, aber ein paar mutige Menschen gibt es anscheinend immer, die dies nicht vor einem Bad abschreckt. Die starke Brandung schlägt mit einer enormen Wucht gegen den felsigen Uferbereich. Kleine Grotten und Auswaschschungen säumen diesen Küstenstrich. Auf kleinen Pfaden + "Bruce Trail" kann man diese aber erkunden und erklimmen. Das Gehen auf den scharfkantigen Kalksteinfelsen ist nicht so einfach. Auch sind viele Löcher und Spalten im Fels, so das jeder Schritt sorgfältig überlegt sein muss.
Ein Ausflug nach Einbruch der Dämmerung zur Beobachtung einheimischer Tiere an einem abgelegenen See, erweist sich als Flop. Allerdings nicht für die hier lebenden Mücken, die anscheinend nur auf mich gewartet haben. Alle anderen Lebewesen mieden genau aus diesem Grund den See.
Für den nächsten Tag war eine Wanderung auf dem "Bruce-Trail" in Richtung Tobermory geplant und somit ist mal wieder früh Schlafenszeit. Ich habe zwischen zwei Bäumen meine Hängematte aufgespannt. Musste während der Nacht aber feststellen, das es viel Kälter geworden ist. Auch ist es nicht mehr so richtig gemütlich unter dem Sternenhimmel liegen. Also nichts wie ab in Zelt. Irgendwann sind dann auch noch ein paar Regentropfen gefallen.
"Bruce Peninsula"
Nach einem reichhaltigen Frühstück (diesmal mit heißem Kaffee), wird der Rucksack für den Tagesausflug gepackt. Das alte Problem mit der Wassermenge: Je mehr man mitnehmen will, umso schwerer muss man auch tragen, lies mich diese auf 1,5 Liter begrenzen. Mehr währe aber besser gewesen. In Tobermory konnte ich glücklicherweise Nachschub für den Rückweg bekommen.
Um 9 Uhr geht es los. Ich habe ungefähr 4 Stunden für den Hinweg geplant. Das erste Stück bis zur Küste geht durch den Wald. An der Küste verläuft der Trail zum Teil direkt auf dem Kliff bzw. im waldigen Hinterland. Hier fällt auch einem das Gehen nicht so schwer, wie auf dem steinigen Boden am Wasser. Der Ausblick, den man an einigen Stellen über die Küste hat, ist schon sehr beeindruckend. Nur sollte man Aufpassen, nicht den steilen Felsabhang hinunter zufallen. Selbst von hoch Hoben ist das glasklare Wasser zu sehen. Unterwegs treffe ich einige Laute, die vor mir Aufgebrochen sind. Sie erzählen mir, das sie in den letzten Jahren den Trail immer wieder etappenweise durchwandern haben. Haute liegt das allerletzte Teilstück vor ihnen. Einer konnte auch noch ein bisschen Deutsch und so musste ich erst einmal ausführlich Erzählen, was ich alles noch so vorhabe.
Gegen 1 Uhr Mittags komme ich nach einem zügigen Marsch, an einem zentralen Wanderparkplatz an. Laut Karte ist es nicht mehr allzu weit bis nach Tobermory. Leider verfehle ich eine entscheidende Abzweigung. Querfeldein bahne ich mir selbst einen Weg durch die Wiesen und gelange auch bald bis zur Hauptstraße vor. Jetzt stellt sich die Frage: Trempen oder den gleiche Weg wieder zurück. Ich wähle die geh technische Version. Nach dem Einkauf einer kleine Zwischenverpflegung, machte ich mich auf den Rückweg. Am Parkplatz sind auch inzwischen die anderen Wanderer eingetroffen. Die Strecke erweist sich als doppelt so schwer wie noch am Morgen. Auch die stetig scheinende Sonne trägt ihren Teil dazu bei. Aber der sehr abwechslungsreiche Trail lässt einen die Strapazen fast vergessen.
Um 7 Uhr bin ich wieder auf dem Zeltplatz. Ein anschließendes Bad im See, tat dann auch nicht nur meinen arg strapazierten Beinen und Füßen gut. Nach einer warmen Mahlzeit, habe ich mich dann auch bald in mein Schlafsack begeben. Diesmal gleich im Zelt. Nach Einbruch der Dämmerung wird es doch sehr viel kälter hier im Wald.
"Bruce Peninsula" -Sudbery
Ich kann mir am Morgen etwas Zeit lassen, heute geht es mit der Fähre über den See nach Manitoulin. Diese soll um 13:30 Uhr ab Tobermory starten. Auf dem Parkplatz stehen noch einige Autos, die anscheinend mit der Frühfähre nicht mehr mitgekommen sind. Da ich keine Reservierung habe, hoffe ich das ich nicht das gleiche Schicksal erleide. Ich bin aber der erste Neuankömmling. Leider kann man das Ticket nicht direkt Kaufen, sonder erste bei der Einfahrt auf das Gelände gegen 11 Uhr. Ein kleiner Spaziergang entlang der Straße, führt mich zu den Leuchtturm "Big Tub", die hiesige Sehenswürdigkeit. Als ich zurückkomme, haben sich inzwischen weiter Autos auf der Wartespur eingefunden. Diejenigen mit Reservierung, dürfen als erstes vorfahren. Alle anderen kommen danach dran. Der große Parkplatz lässt erahnen wie viele Autos auf die Fähre passen. Und nach einem weiteren Stadtbummel, ist dieser auch bis zum letzten Platz gefüllt. Die Fähre kündigt sich bei der Einfahrt in den Hafen mit dem Signalhorn an. Das Anlegen sowie das anschließende entladen und beladen verläuft schnell und reibungslos. Als die Fähre ablegt, scheinen wieder einige Fahrzeuge nicht mitgekommen zu sein. Da dies aber die letzte Fähre für den Tag ist, müssen sie wohl gegebenenfalls selbst um den See fahren.
Die Fahrt geht zügig über den See. Am Anfang kommen wir noch an ein paar Inseln mit den obligatorischen Leuchttürmen vorbei. Der Rest der Strecke ist eher uninteressant. Das Ziel der Fähre liegt auf einer vorgelagerten Insel. Die meisten Autos nutzen also die einzige Straße zum Festland (Brücke). Aber auf der langen Strecke (60 km), verteilt sich glücklicherweise der größte Teil der Autos. Von einem etwas höher gelegenen Punkt, hat man den ersten Einblick auf die fast unendliche Anzahl von Inseln an der Ostküste der "George Bay". Im "Parry Sound" sind mehr als 30.000 Inseln und Felsbrocken gezählt worden. Nach dem das Festland erreicht ist, geht es Richtung "Sudbury" weiter. Diese Industriestadt ist schon von Weitem durch seine hohen Schornsteine zu sehen. Die Stadt lebt vom Abbau von Nickel. Überall sind riesige Abraumhalden zu erkennen. Weit außerhalb liegt ein Campingplatz direkt an der Hauptstraße nach Süden. Am angrenzenden See sind einige Sommerhäuser zu erkennen. Glücklicherweise ist nicht mehr viel von der unmittelbaren Nähe der Stadt zu merken.
Ein Teil meines Abendessens wird unerlaubt von einer Möwe verspeist. Als ich ihr den Rücken zuwende um aus dem Auto noch etwas Wasser zu holen, machte diese sich über die gerade geöffnete Dose mit Thunfisch her. Zum Glück hatte ich einen ganzen Stapel günstig im Supermarkt erstanden (99 Cent die Dose), so das ich nicht die Möwe verspeisen musste. Dieser wurde aber deutlich gemacht, sich künftig von meine Essen fernzuhalten.
Neben dem obligatorischen Dauercampern sind auch einige Camper mit ihren Riesenmobilen auf diesem Durchgangsplatz. Die Ungetüme haben fast die Länge von Reisebusen. Die zum Teil seitlich ausgefahrenen Klimaanlagen lassen diese noch mächtiger erscheinen. Die Wohnwagenaufleger mit ihren Truck`s wirken dagegen schon wieder winzig. Und ich stehe mit meinem kleinen Zelt genau dazwischen.
Sudbury - "Parry Sound"
Am Sonntag Morgen fahre ich als erstes zum "Scince Center" von Sudbury. Bin aber viel zu früh da (Nachsaison erst ab 10.00). Dafür kann ich aber auch ganz in Ruhe die umgebende Anlage mit der größten Nickelmünze der Welt anschauen und Fotografieren. Auch die Sonne ist auf meiner Seite. Eine kleine Rund durch die Stadt, führt mich zu einer der vielen Betriebsgelände der Minengeselschaft. Der riesige Slot der Anlage, war ein gut sichtbarer Wegweiser. All zulange bleibe ich aber nicht an der Straße stehen, sonst gibt es vielleicht noch Probleme wegen Industriespionage.
Auf der Weiterfahrt, ist die Straße schon etwas belebter. Gegen Mittag kommen ich auf dem "Killbear Provincial Park" an. Dieser liegt auf einer Landzunge im "Parry Sound". Der Park ist ca. 10 km lang und hat eine unglaubliche Anzahl von Stellplätzen. Einige Teilbereiche sind aber auch hier schon wieder geschlossen. Die verbleibenden Plätze sind deswegen etwas dichter belegt.
Neben mehrerer Badestränden (Wasser ist noch warm genug) gibt es auch einen kleinen Trail auf die andere Seite der Halbinsel. Aber in der Mittagshitze ist es einfach zu heiß, um sich zu bewegen. Am oder im Wasser ist es am angenehmsten.
Am spätem Nachmittag, geht es erst einmal zu Fuß bis zu Ende des Parks. Im Anschluss mache ich mich auf, den kleinen Rundtrail zu begehen. Von einer lichten Anhöhe, hat man einen Überblick über einige der vielen Inseln. Riesige Libellen schwirren um mich herum. Meine Anwesenheit scheint sie nicht zu stören. Sonst hat sich niemand auf den Weg zu diesem einsamen Punkt aufgemacht, so das ich mich nach Sonnenuntergang ganz allein auf den Rückweg mache.
Zurück auf dem Zeltplatz hat man das Gefühl, in riesigen Rauchschwaden zu stehen. Überall sind zwischen den Bäumen die einzelnen Lagerfeuer zu sehen. Das Knacken des brennenen Holzes, ist noch bis spät in die Nacht zu hören.
"Parry Sound" - "Algonquin"
Da ich frühzeitig mein heutiges Tagesziel erreichen möchte, muss ich mal wieder früh aufstehen. Bin aber nicht der Erste. Ein Frühsportler und ein Fotograf sind schon vor mir am Strand unterwegs. Leichter Nebel liegt an einigen Stellen über dem Wasser. Die Sonne kommt langsam hinter dem Horizont hervor. Die kleine Insel in der Bucht leuchtet in sanften rot auf. Auch die blanken Granitfelsen am Wasser nehmen eine rötliche Färbung an. Eine gemächliche Stille liegt über dem Wald mit seinen Bewohnern.
Nach dem Frühstück geht es auf der kleinen Seitenstraße zurück zum Highway. Bald muss ich die Küstenstraße wider verlassen, um ins Landesinnere zum "Algonquin Park" zu gelangen. Querfeldein geht es erst einmal nach Huntsville. Eine kleine Stadt vor den Toren des Parks. Man merkt sofort, das Kanufahren und Wandern (Tracking) die Hauptattraktionen von "Algonquin" sind. Eine Vielzahl von Geschäften bietet Zubehör für ein Abenteuer in der Wildnes zum Verkauf bzw. Vermietung an. Auch ein Supermarkt für die Ergänzung der frischen Lebensmittel (Obst und Gemüse) ist schnell gefunden.
Nach einigen Kilometer ist der Eingang vom Park erreicht. Ein Schild weist auf das Durchfahren des östlichen Tores (Gate) hin. Der "Parkway" Korridor (60 km) durchläuft den südlichen Teil des Parks. Es gibt wohl noch einige andere Zugänge, diese liegen aber abseits des normalen Verkehrsrouten. Vom "Parkway" sind die Trails, sowie die wichtigsten Ausgangspunkte für Kanufahren zu erreichen. Auch gibt es ein Visitorcenter und ein Museum an der Straße.
Kurz hinter dem Tor liegt das Infocenter. Hier bekommt man alle wichtigen Informationen, Karten und Permits für den Park. Die Anmeldung für einen Campingplatz, erfolgt aber direkt an Eingang des jeweiligen Platzes. Die Preise sind für alle Plätze gleich. Nur Stellplätze mit Strom sind treuerer. Ich entscheide mich für einen Platz (Canisbay) der etwa in der Mitte des Korridors liegt. Ein kleiner See mit Strand, kann zum Baden genutzt werden.
Algonquin liegt auf einer Höhe zwischen 400 bis 500 Meter und bietet eine durchgehend bewaldete Landschaft. Zwischen den Bergen und Felsklippen befinden sich eine unendliche Anzahl von großen und kleinen Seen sowie den entsprechenden Bach- und Flußläufen. Vereinzelt sind die Seen in Laufe der Zeit zugewachsen, so das auch viele Moore und Sumpfgebiete vorhanden sind. Dominieren sind aber eindeutig die in den Wäldern gelegenen Seen.
Die Elche in der Wildnis
Auch Heute ist es wieder sehr heiß. Um 3 Uhr breche ich mit Rucksack und Kamera auf. Ein sehr interessanter Trail in der Nähe, gibt einen Einblick in die Geschichte des Parks. Eine Broschüre, die am Beginn des Weges erhältlich ist, beschreibt alle wichtigen Punkte auf der Route. Der Weg führt durch verschiedene Landschaftsformationen. Von einem Aussichtspunkt, hat man einen Überblick auf die umliegenden Wälder. Weiter geht es auf einem alten Eisenbahndamm entlang eines kleinen Flusslaufes. Rechts und links liegen vereinzelt dunkle Tümpel. Laut Reiseführer soll es im Park die Möglichkeit geben, neben Elchen auch viele andere Tier in freier Wildbahn zu beobachten. Am frühen Abend ist aber noch nicht zu sehen oder zu hören. Kurz vor der Dämmerung, muss ich aber meinen Beobachtungsposten verlassen und zum Auto zurückkehren. Die Strecke durch den schon recht dunklen Wald ist nicht so einfach. Vielleicht hätte ich aber auch nur die Sonnenbrille abnehmen müssen.
In den kanadischen Parks, gibt es nicht wie es in Kalifornien üblich ist, einen Eisenschrank für die Lebensmittel Aufbewahrung. Diese sollen stattdessen im Kofferraum gelagert werden. Abfall ist in die dafür vorgesehen zentralen Behälter zu entsorgen. Meine Abfalltüte beinhaltet eigentlich nur ein paar Karottenschalen und eine leere Plastikflasche (Wird in Kanada Recycelt), also kein Grund diese schon zum Müllcontainer zu bringen. In der Nacht werde ich durch eine lautes klappern aufgeweckt. Irgend jemand mach sich an der Mülltüte zu schaffen. Die Plastikflasche scheint von besonderen Interesse zu sein. Da aber sonst nichts zu holen ist, tritt aber bald wieder ruhe ein. Wahrscheinlich war einer der vielen Waschbären, die es in Kanada gibt, auf der Suche nach etwas essbarem.
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