(Zeit-)Reise ins Mittelalter
Vom Helm zum Harnisch: Über 50 vollständig erhaltene, „eiserne Garderoben“ aus verschiedenen Epochen beherbergt die Rüstkammer der Churburg im Vinschgau. Die mittelalterliche Privatsammlung ist die weltweit größte ihrer Art und Herzstück der Südtiroler Festung, errichtet im 13. Jahrhundert oberhalb von Schluderns. Obwohl der ausgesetzte Berghang von Natur aus nur wenig Schutz bot, blieb die Anlage unzerstört und entwickelte sich vom trutzigen Mittelalterbau zum prächtigen Renaissance-Ansitz. Jeweils im August reisen Urlauber in die Glanzzeit der Churburg zurück: Bei den „Südtiroler Ritterspielen“ treffen mehr als tausend Akteure aus 12 Ländern zusammen. Dann duellieren sich dort stolze Edelmänner und Gaukler bieten Waren feil.
Spektakel am Fuß der Burg.
Zu den „Südtiroler Ritterspielen“, den größten im gesamten Alpenraum, steigen um die 1.300 internationale Darsteller in ihr eisernes Kostüm: Vom 19. bis 21. August 2016 lassen sie in Schaukämpfen und Reitturnieren das Mittelalter wieder aufleben. Direkt unterhalb der Churburg werden Schlachten aus der bewegten Historie des Vinschgau nachgestellt. Gaukler, Artisten und ein Markt mit traditioneller Küche und Handwerkskunst bilden das bunte Rahmenprogramm. Die Tageskarte kostet 20 € für Erwachsene, 14 € für Jugendliche von 7 bis 15 Jahren und 7 € für Kinder von 3 bis 6 Jahren, das Familienticket (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder) liegt bei 54 €. Tipp: Im Vorverkauf gibt‘s stark vergünstigte 3-Tages-Tickets. Buchung unter www.ritterspiele.it
Geschichte.
1253 gewährt Bischof Heinrich dem Fürstbischof von Chur das Recht, eine Trutzfeste am Eingang des Matschertals im heutigen Vinschgau zu erbauen. Vorausgegangen ist dem Schiedsspruch eine langjährige Fehde zwischen Letzterem und den aufstrebenden Vögten von Matsch, in deren Hände die Churburg 1297 schließlich auch gelangt. Aus jener Zeit stammt der romanische Kern mit Bergfried, Palas und Ringmauer. Nach dem Aussterben des Matschergeschlechts übernehmen im 16. Jahrhundert die Grafen Trapp die Burg und beginnen den Ausbau zum Renaissance-Ansitz. So entsteht der Arkadengang mit kostbaren Fresken. Die darin verewigten Fabelwesen und Narrenbilder können heute, ebenso wie der Ahnensaal und die Gewölbe der alten Kapelle, ausschließlich im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Vor allem aber geraten Besucher beim Anblick der bis zu zwei Meter hohen und 45 Kilogramm schweren Rüstungen ins Staunen. Und können den ältesten, noch erhaltenen Plattenharnisch bewundern, der 1365 für einen Matscher Vogt angefertigt wurde. Kinder dürfen auf Wunsch, wie ein echter Ritter, selbst Helm und Kettenhemd anlegen.
Info.
Die Churburg zählt zu den besterhaltenen Schlossanlagen in Südtirol. Noch immer ist sie im Besitz der Familie Trapp und öffnet von März bis Ende Oktober täglich außer montags Interessierten ihre Tore. Für die knapp einstündige Führung zahlen Erwachsene 10 €/Pers., Familien 22 € und Gruppen ab 15 Erwachsenen 8 €/Pers. www.churburg.com
Weitere Infos hierzu findet ihr auf www.vinschgau.net, www.facebook.com und www.instagram.com
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Quelle: www.hermann-meier.de