Was passiert wenn der TripLeader ausfällt?

Erfahrungsbericht Iran Reise

Anfang April ging es für eine JoinMyTrip Gruppe in den Iran – ein spannendes Abenteuer mit anfänglichen Herausforderungen. Leider ist der TripLeader 10 Tage vor Abreise längerfristig ausgefallen – für JoinMyTrip kein Problem 🙂 Wir haben unser Netzwerk aus TripLeadern, Freunden, Bekannten und Kollegen bemüht und in Rekordzeit für Ersatz gesorgt: Innerhalb von 4 Tagen, stellten wir 3 potentielle TripLeader zur Auswahl. Letzten Endes fiel die Wahl auf Amir. Ohne Probleme konnten die TripMates beruhigt mit ihrem neuen TripLeader ihr spannendes Abenteuer im Iran starten. Den spannenden Erfahrungsbericht lest ihr im Folgenden!

Nach ihrer Reise haben wir den TripMates einige Fragen gestellt. Lest selbst, was Markus und Andi euch über die Reise mit JoinMyTrip zu erzählen haben. Unserer Meinung nach spricht der Erfahrungsbericht Bände 🙂

Warum hast du dich für JoinMyTrip entschieden?

Markus: “Ich war bereits im Februar mit JoinMyTrip in Marokko und habe sehr gute Erfahrungen gemacht.”

Andi: “Ich finde die Idee, dass jeder individuell eine Reise anbieten kann, sehr reizvoll. In meinem Fall war es ein Student, der in der Folge eines Auslandssemesters seine Begeisterung für den Iran entdeckt hat und schon vorab allerlei über das Land und die Kultur berichten konnte. Er bot eine Reise und seine Expertise (z.B. Sprachkenntnisse, Buchung der Unterkünfte vor Ort) an. Natürlich klingt das auch erst mal nach einer geführten Pauschal-Tour, aber von vornherein war klar, dass man seine Freiräume bekommt (was ich auch sehr wichtig fand). Der Unterschied zu einer Pauschal-Tour ist dann ggf. auch das Insiderwissen eines Anbieters, mal fernab der typischen Touristenziele Geheimecken zu entdecken. Das Ganze und natürlich ein unschlagbarer Preis für den Guide/Touranbieter (zumindest in meinem Fall) haben mich dazu bewegt, meinen Iran-Trip über JoinMyTrip zu buchen/organisieren. Ganz allgemein bietet die Plattform auch zu nahezu jedem Reiseziel eine Option an, was ich sehr beeindruckend fand.”

Kanntest du deine TripMates vor der Reise?

Markus: “Nein, ich kannte vorher niemanden. Wir hatten aber bereits vorher Kontakt über WhatsApp.”

Andi: “Unser TripLeader hat nach meiner Buchung (ich hab zuletzt gebucht) eine WhatsApp-Gruppe mit meinen beiden Reisepartnern eröffnet, um vor unserer Reise eine Kommunikation aufzubauen. Glücklicherweise wohnten der Guide und ich in der gleichen Stadt, weswegen da auch schon ein persönliches Treffen möglich war. Eine Reisepartnerin, die aus Köln stammte, konnte ich bereits während beruflicher Aufenthalte dort kennenlernen. Nur einen Reisepartner konnte ich „nur“ über die WhatsApp-Gruppe kennenlernen, aber schon am ersten Tag hat sich herausgestellt, dass er eine coole Socke war 🙂 Ein persönliches Kennenlernen ist zwar schön, aber für mich nicht zwingend notwendig. In unserem Fall war eine Kommunikation über die Chat-Gruppe (meiner Meinung nach) vollkommen ausreichend.”



Wie groß war der Altersunterschied innerhalb der Gruppe?

Andi: “Wir waren insgesamt zu viert unterwegs. Während der Guide sowie meine zwei Reisepartner ca. 40 Jahre alt waren, war ich mit 29 der Jüngste. Der Altersunterschied von knapp 10-12 Jahren war aber zu keinem Zeitpunkt ein Thema/Problem.”

Was war der “denkwürdigste” Moment auf der Reise / was wirst du nie vergessen?

Markus: “Ich werde die ganze Reise nie vergessen!! Aber die Wüste war schon richtig beeindruckend. In diese habe ich mich richtig verliebt. Und die Landschaft ändert sich die ganze Zeit. Einfach genial. Da hätte ich gerne noch mehr Zeit verbracht.”

Andi: “Da würde ich auf zwei Momente hinweisen: einen im positiven Sinne und einen im negativen Sinn

Positiv: Wir haben eine sehr lange Strecke (> 3.000 km) zurückgelegt und zahlreiche atemberaubende Landschaften durchquert. Es gab diesen einen Moment, als wir über eine Anhöhe gefahren sind. Auf diese folgte eine unglaubliche Weite mit vereinzelten Felsen im Hintergrund. Die Mischung aus Wüste, Weite und Stille im Licht der Abenddämmerung war einfach faszinierend. Solche Momente haben für mich beim Reisen einen höheren Stellenwert als eine Sehenswürdigkeit, die schlimmstenfalls überlaufen ist.

Negativ: Unser Reiseziel, der Iran, ist momentan in einer wirtschaftlichen Krise, was sich unter anderem am Wechselkurs erkennen lässt. Zu Beginn unserer Reise wechselte ich am Flughafen 100 Euro mit einem Wechselkurs von 1:144.000 (1 Euro = 144.000 Rial). Schon da habe ich mir gedacht: im Lonely Planet, der vor 1,5 Jahren veröffentlicht wurde, war der Kurs mit ca. 1:33.000 angegeben. 10 Tage später wechselte ich zum letzten Mal einen 50 Euro-Schein (einen (!) Schein). Der Herr in der Wechselstube gab mir ein Geldbündel, das mit einer Papierbanderole umwickelt war (100 Scheine, wie man es aus dem Film bei Geldübergaben in einem Koffer kennt). Schon da dachte ich: Wow, was für eine Menge Geld! Sein Blick sagte mir aber schon: „Das ist noch nicht alles!“ Er holte erneut einen größeren Stapel Geld und schob mir die ganze Summe herüber. Dann sagte er zu mir: „You gave me ONE note and I gave you that!“ In seinem verzweifelten Blick erkannte man schon, was er dachte: Wo soll das noch enden? Mittlerweile war der Wechselkurs bei 1:154.000…”



Was war eine schwierige Situation in die ihr geraten seid?

Markus: “Eine wirklich schwierige Situation gab es eigentlich nicht. Wir sind mit unserem Van im Matsch stecken geblieben. Uns hat jedoch ein LKW wieder rausgezogen. Also alles halb so schlimm.”

Andi: “Aufgrund der guten Organisation (TripLeader/Fahrer) gab es vor Ort keine Situation, die nachhaltig schlecht in Erinnerung bleibt bzw. schwierig war. Lediglich einmal waren wir mit unserem Wagen im Schlamm stecken geblieben. Diese Situation konnte aber durch einen hilfsbereiten LKW-Fahrer und seine Kollegen mit wenigen Handgriffen geklärt werden. Aber allein die Tatsache, dass das unser größtes Problem vor Ort war, lässt erkennen, dass das eigentlich ein reibungsloser Ablauf war 🙂

In eine schwierige Situation seid eigentlich nur ihr gekommen, als unser Guide kurzfristig absagte und ihr einen neuen Guide beschaffen musstet. Amir, letztendlich unser Guide, war dann aber eine perfekte Lösung. Respekt und danke nochmal dafür.

P.S.: Die Situation mit dem Taxifahrer (siehe unten) zähle ich nicht mit, da zu marginal und wenige Augenblicke später vergessen war.”

Was ist deine Erfahrung mit Fremden zu reisen? Welche positiven Dinge nimmst du mit?

Markus: “Ich finde es sehr spannend mit Fremden zu reisen. Außerdem schließt man bei jeder Reise neue Freundschaften. Ich werde mich sicher mit einigen aus der Marokkoreise nochmals treffen. Mit den Leuten aus dem Iran gibt es auch schon Pläne für ein Treffen auf dem Weinfest.”

Andi: “Da ich eine sehr anpassungsfähige Person bin, habe ich mir darüber erstmal keine großen Sorgen gemacht. Meine zwei Reisepartner sind auch sehr reisebegeistert, weswegen man sich sehr viel zu erzählen hatte und von ihren Erlebnissen erfahren konnte. Durch diesen Austausch bekommt man auch sehr viele Ideen mit, wo es evtl. hingehen kann und worauf man evtl. achten muss. Darüber hinaus bleiben wir weiterhin in Kontakt und treffen uns wahrscheinlich im Sommer nochmal. Evtl. ergibt sich ja dann auch nochmal die Möglichkeit einer gemeinsamen Reise 🙂

Allgemein sollte man für solche Reisen nicht zu verschlossen sein, da man schon einen Großteil der Zeit gemeinsam verbringt und miteinander auskommen sollte. Das soll nicht abschreckend wirken, aber ich würde jedem solch eine Erfahrung empfehlen…tut nicht weh :)”



Welche Schwierigkeiten haben sich daraus ergeben, dass ihr euch (teilweise) nicht kanntet?

Markus: “Vor der Reise hat man Bedenken, dass es evtl. nicht so passt. Aber während der Reise gab es überhaupt keine Probleme. Hat bei beiden Reisen super gepasst.”

Andi: “Ganz ehrlich: für mich keine. Und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass es meinen Reisekollegen anders erging. Von Anfang an waren wir alle relativ offen, was dann auch eine lockere Atmosphäre schaffte. Mit einem Reisepartner teilte ich mir z.B. ein paar mal ein Hotelzimmer. Trotz der Tatsache, das wir uns nicht wirklich kannten, war das nie ein Problem.”

Welchen Tipp würdest du jemandem geben, der darüber nachdenkt mit JoinMyTrip zu reisen?

Markus: “Nicht zu viel darüber nachdenken – einfach mal ausprobieren.”

Andi: “Tu es einfach!!! :)”


Wenn du an deinen Iran Trip denkst, was wäre die eine Sache die du unseren Lesern mitgeben wollen würdest (am besten etwas, das man sonst nicht liest)?

Markus: “Reise nicht nur in die „üblichen“ Touristenländer – probiere auch mal was Neues aus. Mach dir selbst ein Bild von dem „Unbekannten“.”

Andi: “Das is eine schwierige Frage, weil wenn man Leuten von seinem Vorhaben, in den Iran zu reisen, berichtet, gibt es eigentlich nur zwei Reaktionen:

1. Die häufigere Variante: Was? Du reist in dieses Land? Da ist es doch gefährlich! Dort gibt es doch Terroristen! Da werden die Frauen unterdrückt usw. usw.

2. Die Minderheit: Wow, das klingt ja interessant. Wie bist du denn darauf gekommen? Das war noch gar nicht auf meinem Schirm.

Auf beide Fragen habe ich und werde ich immer antworten: Weil ich da noch nicht war und mir ein eigenes Bild schaffen möchte. Das aktuelle Bild des Iran ist durch die Medien dermaßen verzerrt, dass es einer neutralen Berichterstattung nicht gerecht wird. Das klingt jetzt relativ banal, aber man sollte die Offenheit und Neugier haben, in dieses Land zu reisen. Ich persönlich kann es jedem nur empfehlen, da sich nur durch eigene Erfahrungen Vorurteile abbauen lassen. Natürlich ist dort nicht alles Friede, Freude Eierkuchen und das hat auch nicht nur externe Gründe (z.B. US-Sanktionen). Aber man sollte dem Land und v.a. den Leuten die Chance geben, sich in ein anderes Licht zu stellen. Und das habe ich hautnah und jeden Tag dort miterlebt.

Ich müsste jetzt nochmal scharf nachdenken, aber ich habe nur eine schlechte Erfahrung mit einem Taxifahrer gemacht (zu teuer), die 20 Minuten später durch einen hilfsbereiten Iraner vergessen gemacht wurde (er besorgte uns ein neues Taxi).

Leider wird man Personen der oben erstgenannten Gruppe nur schwer überzeugen können, den Iran als Reiseziel in´s Auge zu fassen. Aber jedem, der auch nur einen Moment nachdenkt, in den Iran zu reisen, kann ich sagen: ihr werdet es NICHT bereuen! Kulturell, landschaftlich und von den Leuten hat das Land so viel Potential, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Dort herrscht kein Klima der Verunsicherung bzw. Gefahr und in keinem Moment der Reise haben wir uns gefährdet gefühlt (ihr würdet voraussichtlich eher in den USA Opfer eines Gewaltverbrechens werden als im Iran).”

Wenn du noch einmal vor der Entscheidung stehen würdest, würdest du den gleichen Trip noch einmal machen?

Markus: “Auf jeden Fall. Der Iran hat mich nicht das letzte Mal gesehen.”

Andi: “Wenn ich noch Urlaub hätte, würde ich morgen zum Flughafen fahren 🙂 Also JA.”


Was hat dich am Iran am meisten beeindruckt?

Markus: “Die Gastfreundschaft der dort lebenden Menschen. Sowas habe ich noch in keinem Land erlebt. Da können wir noch was lernen.”

Andi: “Das ist wieder ein schwierige Frage 🙂

Aber müsste ich eine Rangfolge mit Aspekten, die mich beeindruckt haben, festlegen, würde sie wahrscheinlich so aussehen:

1. Leute/Gesellschaft, 2. Landschaft, 3. Essen

Der „denkwürdigste“ Moment war zwar ein Landschafts-Moment, aber im Laufe der Reise waren die Leute alle sehr offen und freundlich. Die Leute gingen auf einen zu und waren sehr kommunikativ und wissbegierig (Wo kommen Sie her? Wie ist es so in Deutschland, wie gefällt es Ihnen hier etc.) Dabei war es nie aufdringlich o.ä., sondern – wie gesagt – offen und neugierig. Das klingt jetzt erstmal trivial, aber ein Unterschied wie Tag und Nacht zur deutschen Gesellschaft (so traurig es klingt). Ein Beispiel für die Offen- und Freundlichkeit: Unser Guide kaufte ein Geschenk für seine Mutter. Als wir Pause machten, vergaß er es aus Versehen. Nachdem wir es bemerkt hatten, war die Tüte schon verschwunden. Unser Guide ging zum Verkäufer, schilderte ihm die Angelegenheit und fragte, ob die Tüte hier abgegeben wurde. Als dieser verneinte, hob er die Hand und gab ihm erneut eine der Schatullen, die er vorher ausgesucht hatte…kostenlos! „Falls du es wiederfinden solltest, bringe es zurück. Wenn nicht, dann ist es eben so“. Das war ein Gegenstand, der in aufwändiger/mehrstündiger Handarbeit gefertigt wurde und ca. 40-50 Euro kostete. Solche kleinen Momente der freundlichen Gesten haben den Urlaub das gewisse Etwas gegeben.”


Na, hast du Lust auf eine Reise in den Iran bekommen? Bei uns findest du bestimmt einen Iran Reisepartner.

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