Viele von euch sind ja begeisterte Roadtriper und lieben es, fremde Länder mit dem Auto zu erkunden. Daher ist es für uns höchste Zeit, einmal die längste Straße der Welt – die Panamericana – ihm Rahmen der Reihe „Traumstraßen der Welt“ genauer unter die Lupe zu nehmen. Zunächst wollen wir euch einmal ein paar Facts über die Panamericana erzählen bevor wir uns dem Verlauf der Straße und ein paar kleinen Geschichten über sie zuwenden.
Die Panamericana – die Facts
Die Panamericana – auf Spanisch Carretera Panamericana oder Ruta Panamericana und auf Englisch Pan-American Highway – ist im Grunde ein riesiges System von Schnellstraßen, das Feuerland mit dem fernen Alaska verbindet. Insgesamt über 48.000 Straßenkilometer auf einer Gesamtlänge von fast 26.000 Kilometern umfasst das System, das auf der Fünften Internationalen Konferenz der Amerikanischen Staaten im Jahre 1923 ins Leben gerufen wurde. Bis auf einen knapp 90 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Panamakanal und Nordwest-Kolumbien – dem Tapón del Darién – kann die gesamte Strecke befahren werden.
Die längste Straße der Welt passierte logischerweise unzählige Klimazonen. Sie führt durch dichtesten Dschungel, über Hochgebirgspässe und schaut in 19 Staaten vorbei. Daher gibt es auch keine einheitliche Beschilderung, sodass eine Reise auf der Panamericana auch ein sprachliches Abenteuer ist. Auch was die Nutzbarkeit der Straße betrifft, gibt es große Unterschiede. So können gewisse Teile nur in der Trockenzeit befahren werden und in anderen Abschnitten ist die Benutzung der Straße das ganze Jahr über gefährlich.
Kleine Geschichte der Panamericana
Geschichtlich gesehen beginnt die Straße im texanischen Laredo und führt nach Mexiko City. Grundsätzlich zählt so keine Straße in den USA und Kanada offiziell zum Straßennetz, doch wurden später neue Straßen in Amerika nach der Panamericana benannt. So zum Beispiel ein Abschnitt des Interstate Highways 35 – Pan Am Expressway – oder des Interstate Highways 25 – Pan-American Freeway. Zudem wird der Alaska Highway für touristische Belange in das Straßensystem der Panamericana integriert. Der Inter-American Highway, der in Mittelamerika verläuft, ist ein ganz besonders beliebtes Teilstück der Straße. Allerdings kann man erst in Südamerika von einem echten Straßensystem sprechen, wobei der bekannteste Abschnitt der Panamericana Pacífico Longitudinal von Nordwest-Kolumbien nach Feuerland ist.
Die Lücke im System – der Isthmus von Darién
Beim Isthmus von Darién handelt es sich um eine Gegend im Grenzgebiet von Kolumbien und Panama im gebirgigen Dschungel mit hoher Biodiversität. Der Vollendung dieses Teilstücks der Panamericana wird deshalb großer Widerstand entgegengesetzt. Man möchte den Regenwald in seiner ursprünglichen Form erhalten sowie die Tierwelt und die indigenen Völker, die hier leben, schützen.
Dieses auch „Darién Gap“ genannte Gebiet besteht in seiner Ursprünglichkeit aus unzähligen Wasserstraßen, Sümpfen und Trampelpfaden, die vor allem von den Ureinwohnern benutzt werden. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass diese Pfade auch von Drogenkurieren und Wegelagerern begangen werden und man auch auf Malaria und sogar Cholera hier gefasst sein sollte. Im Darién-Nationalpark wird die komfortable Asphaltstraße rasch zur Sandpiste bevor die Strecke hinter dem Örtchen Yaviza im tiefsten Dschungel ganz endet.
Erst gut 90 Kilometer nach dem UNESCO-Weltnaturerbe mit zum Teil noch unerforschten und seltenen Pflanzen und Tiere kann dann die Fahrt fortgesetzt werden. Es ist daher empfehlenswert, für den Übergang von Mittel- nach Südamerika auf ein Containerschiff umzusteigen, um das kurze Teilstück zu bewältigen. Das Schiff bringt Reisende von Colón in Panama nach Cartagena in Kolumbien und umgeht so den Darién.
Unterwegs auf der Panamericana
Bereist wird die Panamericana mit Autos, Wohnmobilen, Motorrädern, Fahrrädern und sogar zu Fuß und das, oft über mehrere Jahre hinweg. Während man in Nordamerika zumeist noch recht zügig unterwegs ist, begegnet der Reisende im Süden oft Pferdekarren, Ziegen und weiteren Tieren, die das Fortkommen erheblich langsamer machen. Doch auch das macht den Reiz der längsten Straße der Welt aus. Auf der Reise finden sich zahlreiche Welterbestätten und faszinierende Naturwunder. Sagenhafte Inka- und Maya-Stätten gibt es entlang der Strecke genauso, wie traumhafte Palmenstrände für eine relaxte Auszeit am Meer. Weitere Highlights sind sehenswerte Kolonialstädte, das ewige Eise im Süden von Feuerland, die Gebirgswelten der Rockys und der Anden sowie natürlich der Urwald mit all seiner Pracht. Aber auch die Kultur der unterschiedlichen Länder und die Lebensweise der Menschen erlebt man auf der Straße hautnah.
Nicht unerwähnt bleiben darf hier aber auch, dass es nicht ungefährlich ist, auf der Panamericana unterwegs zu sein. Die Straße hat leider im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Opfer gefordert. Ob Unfall, Überfall, sogar Mordanschlag – vor allem im Grenzgebiet von Kolumbien und Panama – oder Krankheit – auf der längsten Straße der Welt lauern viele Gefahren.
Daher sollte man sich – egal ob man ein Teilstück oder die gesamte Strecke bereist – sehr, sehr gut auf solch einen Trip vorbereiten. Alles in allem ist aber eine Reise auf der Panamericana ein atemberaubendes Abenteuer, das man mit Sicherheit ein Leben lang nicht vergessen wird.
Wir hoffen, wir haben euch mit unserem Ausflug auf die Panamericana Lust auf einen spannenden Roadtrip gemacht. Und wenn ihr für dieses Abenteuer noch auf der Suche nach der passenden Begleitung seid, findet ihr diese bei uns unter Reisepartner Roadtrip.