Segelguide für Anfänger

Gastartikel von: Edu Lethinen

Das 1×1 des Segelns und alles was ihr wissen müsst…⛵

Für alle von euch, die unbedingt schon mal auf ein Segelabenteuer gehen wollten, es gibt zwei Arten wie ihr mit euren TripMates lossegeln könnt. 

Zunächst einmal braucht ihr eine Segelyacht. Wenn ihr (noch) keine Skipper Lizenz habt, dann chartered ihr die Yacht entweder mit einem Skipper oder mit einer kompletten Crew.

Eine Yacht inklusive Skipper zu chartern ist die beste Option, denn eine komplette Crew zu chartern ist die luxuriöseste und auch teuerste Art zu segeln. Denn eine Reise mit Crew bedeutet, dass sich um jedes noch so kleine Detail gekümmert wird, sogar kochen, putzen, tanken,…und so weiter und so fort. 

Es kommt natürlich auf die Gruppengröße und euer gemeinsames Budget an, vielleicht ist eine Yacht mit vollständiger Crew eine gute Variante für euch! Dieser Artikel wird die Vor- und Nachteile von Segelreisen mit einem Skipper beleuchten und euch so einen Überblick geben. Ihr könnt anschließend also die Entscheidung treffen, ob diese Art zu Reisen für euch in Frage kommt.

Mit einem Skipper 

Vorteile 

  • mit einem Skipper müsst ihr euch nicht um einen Segelschein bemühen, so einen Schein zu bekommen ist meist recht teuer und zeitaufwendig. 
  • Ihr habt den ultimativen Guide für euren Trip. Skipper kennen die lokalen Gewässer und die Wetterlage genauso gut wie die besten Plätze zum docken. Das heißt, ihr müsst eurem Skipper nur sagen, was ihr erleben oder sehen möchtet und euer Skipper kümmert sich um den Rest & um die Insider Tipps. 
  • Sollte es einen Notfall an Bord geben (was leider gar nicht so selten ist), gibt es jemanden, der weiß, was in dieser Situation zu tun ist und somit für Sicherheit sorgt. Ein Skipper sorgt dafür, dass euer Trip ohne Chaos über die Bühne geht. 

Nachteile 

  • Reisen mit einem Skipper ist höchstwahrscheinlich teurer als einfach nur ein Boot zu chartern, falls aber niemand aus eurer Gruppe einen Segelschein hat, dann könnt ihr diesen Kostenpunkt leider nicht eliminieren
  • Ihr müsst die Verpflegung des Skippers übernehmen, was natürlich eher kleine Ausgaben sind, wenn ihr eh für alle kocht. Allerdings ist es gut so etwas vorher zu wissen, denn so übervorteilt ihr den Skipper nicht, in dem ihr zusätzliche Mahlzeiten kocht. Am Ende des Tages, ist der Skipper dafür da eure Reise so angenehm wie möglich zu gestalten, also sollte man ihn nicht verärgern. 
  • Wenn ihr auf der Suche nach Intimität und Privatsphäre seid, dann beeinträchtigt ein Skipper dies natürlich. 

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Hausregeln 

Genau wie ein Airbnb, gehört euch die Yacht oder das Segelboot nicht. Deshalb gibt es einige Regeln um euren Trip so angenehm wie möglich zu gestalten. Einige davon sind grundlegende Höflichkeit und andere sind sehr spezifisch fürs Segeln. Die Regeln sind dafür da, dass die Sicherheit aller an Bord nicht gefährdet ist. Alles ist gut, bis sich jemand verletzt, nur weil er oder sie etwas dummes tut, was leicht hätte vermieden werden können. Hier sind also 5 Hausregeln, die sich als nützlich erweisen werden. Zweifellos wird der Skipper euch eine Sicherheitseinweisung geben, sobald ihr an Bord geht, aber es kann nicht schaden sich vorher schon einmal damit auseinanderzusetzen. 

  1. Sicherheit. Um sicherzustellen, dass jeder und jede einen schönen Trip hat, ist die Sicherheit das A und O. Sollte es einen Notfall geben, müssen alle dem Skipper zuhören und seinen Anweisungen folgen, denn er ist der Kapitän!
  2. Der Skipper ist letztendlich für alle Leben an Bord verantwortlich und hat immer das letzte Wort. Sollte es zu einer Situation kommen, die Achtung verlangt, dann solltet ihr dem Skipper zuhören und nicht machen was ihr wollt. Das könnte die Situation gefährlicher machen. 
  3. Ein Segelboot ist kein Spielzeug. Anders als ein Jetski, hat ein Segelboot viele verschiedene Komponenten, die bei falscher Benutzung zerstört werden können. Allerdings werdet ihr mit Sonnenschein und dem Abenteuer eures Lebens belohnt, wenn ihr Vorsicht walten lasst und das Boot sowie das Equipment respektiert.
  4. Alle Fragen sind gute Fragen! Ihr solltet niemals Angst haben Fragen zu stellen. Wenn ihr zum ersten Mal auf einem Boot seid, dann gibt es bestimmt einige Dinge mit denen ihr nicht vertraut seid, also werdet ihr natürlich Fragen haben.  Einige Segelbegriffe und Konzepte können etwas komplizierter und schwierig zu erklären sein, wenn ihr also große Fragen habt, wartet auf einen entspannten Moment um eure Fragen zu stellen.
  5. Tut Dinge dorthin zurück, wo ihr sie gefunden habt. Ein Segelboot bewegt sich viel, krängt ständig und schaukelt mit den Wellen. Alles an und unter Deck hat einen bestimmten Platz, um sicherzustellen, dass die Ausrüstung sicher an der richtigen Stelle ist. So findet man sie leicht wieder und sie fällt auch bei starkem Seegang nicht herunter. Dies gilt natürlich auch für euer Gepäck, ihr wollt ja nicht, dass eure Kleidung überall herumliegt. Erspart also allen um euch herum das Chaos und habt eine angenehme Reise ohne Streit und Chaos! 
Der Weg ist das Ziel

Wenn ihr einer dieser Menschen seid, die ständig fragen, wann sie ankommen, dann ist Segeln vielleicht nichts für euch! Es kann schonmal vorkommen, dass ihr einen Tag lang nur segelt und nirgends ankommt. Genießt den Moment und eure Umgebung, darum geht es schließlich beim Segeln. Wenn ihr lieber irgendwo ankommt, dann solltet ihr nicht segeln gehen. 

 

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Tragt Schichten, BEVOR es kühl wird 

Auch wenn es vielleicht offensichtlich erscheint, aber es passiert häufiger als man denkt – besonders wenn die Sonne scheint und ihr mit wenig Kleidung das Wetter genießt. Der Fahrtwind, kann schnell ziemlich kalt werden. 

Top Tipp! Geht unter Deck und zieht euch um, sobald ihr merkt, dass das Wetter umschlägt. Eine Mütze solltet ihr immer dabei haben, denn die meiste Wärme verliert unser Körper über den Kopf. 

Natürlich wird der Zwiebellook im Mittelmeer eher selten gebraucht, aber ihr wollt ja einen kalten Schnupfen vermeiden und ein Gang unter Deck und das Überziehen eines Pullover kann man leicht vergessen. Besonders wenn man Spaß hat!

Three sailboats on the water with people

Zieht euch etwas über bevor ihr friert

Lagerfläche ist knapp bemessen 

Das bedeutet, dass ihr nicht für jede Gelegenheit 10 verschiedene Outfits mitnehmen solltet. Denkt außerdem daran, dass ihr höchstwahrscheinlich euer gesamtes Gepäck selbst tragen müsst. Wenn ihr also schwere Koffer dabeihabt, dann könnte das recht mühsam werden. Gerade an sonnigen Orten, wie dem Mittelmeer, werdet ihr höchstwahrscheinlich nur eine Variation aus T-Shirts, kurzen Hosen und Badekleidung benötigen. 

Bauchtaschen sind eine gute Investition, wenn ihr von Bord in ein Restaurant oder einen Club geht! 

Erwartet, dass ihr auch bei kleinen Aufgaben rund um das Boot helft

Entgegen der landläufigen Meinung, ist Segeln nicht nur Champagner schlürfen und sich sonnen (kann es natürlich auch sein). Im Allgemeinen ist ein Segelboot wie ein Wohnwagen – außer das Segeln natürlich viel cooler ist. Kochen, Putzen, Anlegen, Segeln – all das erfordert eine gewisse „Can-Do“-Einstellung. Teamwork makes the dream work, denn wenn jeder mit anpackt, dann lassen sich Unordnung und auch Unmut einfach vermeiden. Wenn immer dieselben Leute kochen und putzen, führt das schnell zu schlechter Laune. Seid die Helden der Mannschaft und meldet euch mindestens einmal am Tag freiwillig, auch weniger glamouröse Tätigkeiten zu übernehmen. Auch wenn es keinen Spaß macht, einige Dinge müssen einfach erledigt werden. Andersrum bedeutet das, dass jemand anderes die unliebsame Aufgabe beim nächsten mal übernimmt. 

Bewahrt eure Wertsachen in einer wasserfesten Tasche auf

Auf einem Boot werden Dinge zwangsläufig nass. Schützt euren Pass und wichtige Notizen mit einer wasserfesten Tasche vor dem Wasser und reist einfach entspannter.

Barfuß ist eine gute Entscheidung 

An Land könnt ihr Schuhe und Sandalen tragen. Wichtig ist es auch Gummisohlen für eure Zeit an Deck zu haben. Keine schicken Schuhe mit Hacken oder glatten Sohlen  für Männer und Frauen. Ihr braucht auch keine schicken Segelschuhe um gut auszusehen, bringt sie aber natürlich mit, wenn ihr welche habt. 

Sonnencreme und Sonnenbrille nicht vergessen

Nur weil die Sonne nicht direkt auf euch scheint, heißt das nicht, dass ihr keinen Sonnenbrand kriegen könnt. Selbst an bewölkten Tagen, solltet ihr euch mit LSF 50+ eincremen. Ihr seid schließlich den ganzen Tag draußen. 

Ein häufiger Fehler vieler Menschen, ist es keine Sonnenbrille zu tragen. Eine 10€ Sonnenbrille von einem lokalen Marktverkäufer reicht nicht unbedingt aus, um eure Augen zu schützen. Schützt euch selbst und investiert in ein gutes (und vielleicht etwas teureres) Paar Sonnenbrillen. So schütz ihr eure Augen und könnt die Aussicht genießen. 

People relaxing on a sailboat in a mountainous scenery

Sonnencreme nicht vergessen!

Jeder wird mal seekrank – lebt damit

Okay, selbst erfahrene Segler werden mal seekrank, sobald der Wellengang stärker wird und das Boot anfängt zu schaukeln. Seekrank zu sein fühlt sich ziemlich schrecklich und unangenehm an. Stellt euch vor, ihr habt einen ziemlich schlimmen Kater und werdet dann an ein Karussell gebunden. 😣  Seekrankheit kann meist den ganzen Tag anhalten, je nachdem wie stark die Wellen sind – wir wollen ja nicht dramatisch klingen, aber es wird sich anfühlen, wie der schlimmste Kater den ihr je haben werdet. 

Wie auch immer – keine Angst! So könnt ihr mit Seekrankheit umgehen: Starrt auf den Horizont, wenn ihr merkt, dass es euch schlechter geht. Der Horizont ist der einzig stationäre Punkt, wenn sich sonst alles bewegt. Es hilft eurem Körper sich wieder zu orientieren und es geht euch weniger schlecht. Ihr könnt außerdem Tabletten gegen Seekrankheit nehmen, sollte der Blick auf den Horizont nicht helfen. Diese Tabletten werden eingenommen, bevor es euch überhaupt schlecht geht und wirken in der Regel recht gut (aber eben auch nicht immer) – auf dem Boot sollte es immer welche geben. 

Sollte es so schlimm werden, dass ihr euch übergeben müsst – seid gewarnt! Diese Phase dauert sehr sehr lange. Alles was ihr dann tun wollt, ist euch hinzulegen und langsam zu verschwinden (bevorzugt nicht im Ozean). Seekrankheit hat zum Glück immer einen Silberstreif am Horizont – wenn ihr sie einmal durchgemacht habt, werdet ihr sie auf der ganzen Reise nicht wieder erleben, da sich euer Körper an das Schaukeln gewöhnt hat. 

Segeln hilft euch den digitalen Medien zu entfliehen

Euch wird also garantiert auch mal langweilig an Bord! packt also einen tragbaren (und wasserfesten) Lautsprecher, ein paar Bücher und ein oder zwei Spiele ein. So wird euch garantiert nicht langweilig!  


Habt ihr jetzt Lust auf ein Abenteuer? Dann schaut auf JoinMyTrip vorbei und begleitet einen bereits geplanten Trip oder erstellt ganz einfach euren eigenen. 

 

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