Reiseziel des Monats Juni: die Normandie

Unser Reiseziel des Monats Juni ist mit der Normandie eine Region, die wie kaum eine zweite Europa von Geschichte geprägt ist. Vor allem kriegerische Auseinandersetzungen haben über die Jahrhundert hinweg ihre Spuren in diesem wild-romantischen Gebiet im Nordwesten von Frankreich hinterlassen. Ob Wilhelm der Eroberer, Jeanne d’ Arc oder der D-Day – an allen Ecken und Enden stößt man hier auf Kultur, Schlachten und Historisches. Zu Beginn steht daher eine kleine Geschichte der Normandie, um euch danach einige Highlight vorzustellen.

Die Normandie – das Land großer Schlachten

Im ersten Jahrhundert – zwischen 58 und 51 vor Christus – war es niemand geringeres am Julius Cesar, der die Region mit dem Namen Lugdunensis secunda eroberte. Ab dem 4. Jahrhundert gab es hier entlang des Limes befestigte Städte und Niederlassungen der Sachsen an der sogenannten Sachsenküste.
In den Schlachten von 486 und 487 besiegten die Franken unter dem Merowinger Chlodwig den letzten gallo-römischen Heerführer Syagrius und übernahmen die Kontrolle über die Gebiete nördlich der Loire. Chlodwig gründete in Rouen einen Bischofssitz und im 7. und 8. gab es in der heutigen Normandie zahlreiche Klostergründungen.
Den Namen Normandie bekam die Region im Mittelalter von den Normanen, die als Volksstamm aus einheimischen „Franzosen“ und Wikinger hervorgegangen waren. Die Geschichte des Herzogtums Normandie nahm ihren Anfang mit dem aus Norwegen stammenden Wikingerfürsten Rollo, der vom fränkischen König Karl dem Einfältigen 911 die Normandie als Lehen zugesprochen bekam. Rollos Nachfahre Wilhelm, dem Herzog der Normandie, gelang im Jahre 1066 die Eroberung von England und er erhielt den Beiname der Eroberer. Er ließ sich dort zum König krönen und so waren die Herzöge der Normandie bis 1087, von 1106 bis 1144 und wieder ab 1154 auch die Könige von England. Er als die Normandie zu Beginn des 13. Jahrhunderts vom französischen König Philipp II. im französisch-englischen Krieg erobert wurde, endet die Herrschaft über England. Während des Hundertjährigen Krieges von 1337 bis 1453 wurde die Normandie wiederholt von englischen Truppen besetzt, wobei auch eine gewisse Jeanne d’ Arc eine Rolle spielte und es unter Ihrer Führung immer wieder zu großen Schlachten gekommen war.
Über 600 Jahre später war dann die Normandie Schauplatz der größten Militäroperation aller Zeiten – der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944, dem D-Day. Dieses Ereignis leitete das Ende der Nazi-Herrschaft ein und wie es weiterging ist wohl jeden von euch bekannt. All diese historischen Geschehnisse haben natürlich ihr Spuren in der Normandie hinterlassen und sind heute absolut sehenswert.

Rouen und Caen – der Atem der Geschichte

Wenn man durch die engen Gässchen der mittelalterlichen Stadt Rouen streift, spürt man auf jedem Meter förmlich den Atem der Geschichte. Vor allem die imposante Kathedrale von Rouen ist bemerkenswert. Ihre Westfassade war für zahlreiche Künstler – allen voran Claude Monet, der ein besucherzugängliches Anwesen in der Normandie hatte – ein immer wieder gerne gemaltes Motiv. Zudem befindet sich in der Kathedrale das Grab mit dem Herzen vom Richard Löwenherz und auf ihrer Rückseite wurde Jeanne d’ Arc im 15. Jahrhundert der Prozess gemacht und sie anschließend auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Entlang der Küste der Normandie

Wer in der Normandie Urlaub macht, sollte unbedingt einen Roadtrip entlang der Küste machen. Dor findet man zahlreiche wild-romantische Ortschaften wie etwa das steinalte Honfleur und das mondäne Städtchen Deauville, wo jährlich ein weltberühmtes Filmfestival mit hoher Promi-Dichte stattfindet. Zudem gibt es hier Poloturniere, einen traumhaften Sandstrand, ein Casino und den weltweit ersten Coco-Chanel-Laden.
Nicht versäumen darf man einen Besuch in Bayeux, wo der legendäre Teppich von Bayeux zu bewundern ist. Dabei handelt es sich um einen 70 Meter langen gestickten Teppich, der detailliert in Comicstrip-Manier die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer zeigt. Apropos Wilhelm der Eroberer. In Caen steht seine prächtige Burg und sind zwei sehenswerte Abteien von ihm errichtet worden.

Mont Saint Michel – die Perle der Normandie

Absolutes touristisches Highlight in der Normandie ist zweifellos Mont Saint Michel. Die im 8. Jahrhundert erbaute Abtei wird jährlich von über 3,5 Millionen Besuchern bestaunt und war eines der größten, schwierigsten und teuersten Bauprojekte des gesamten Mittelalters. Der Klosterberg und die ihn umgebende Bucht sind schon seit dem Jahre 1979 ein UNESCO-Welterbe. Die Insel, auf der das Kloster liegt, ist ungefähr einen Kilometer von der Küste entfernt und liegt im Wattenmeer der Normandie. Bis zum Jahre 1877 war die Insel nur bei Niedrigwasser zu erreichen. Dann baute man einen Damm, auf dem eine Straße angelegt wurde und Mont Saint Michel gezeitenunabhängig erreichbar machte.

Selbstverständlich gibt es in der Normandie noch unzählige weitere Sehenswürdigkeiten, die jede für sich einen Besuch wert wäre. Auch sollte man hier nicht darauf vergessen, die Kulinarik der Normandie zu entdecken. Diese wollen wir euch zu einem anderen Zeitpunkt an gleicher Stelle vorstellen.
Wir hoffen, ihr seid ein wenig neugierig auf die Region in Nordwesten Frankreichs geworden. Wenn dem so ist, findet ihr weiterführende Infos auf de.normandie-tourisme.fr.
Und wenn ihr euch schon entschlossen habt, die Normandie zu besuchen, aber keine passende Begleitung für dieses Unterfangen zur Hand ist, gibt’s diese bei uns auf join my trip unter Reisepartner Normandie und unter Reisepartner Frankreich.