Für all jene, die auch im Winter einen Städtetrip nicht scheuen, haben wir heute den idealen Tipp: Zagreb ist zwar nicht so bekannt für eine Städtereise, doch als Winterdestination ist die kroatische Hauptstadt nahezu ideal.
Man nennt Zagreb oft die südlichste Alpenstadt, aber auch die nördlichste Stadt des Balkans. Und genau das macht ihren einmaligen Charme aus. Bevor wir euch die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten vorstellen, gibt’s einen kleinen geschichtlichen Überblick.
Kleine Geschichte von Zagreb
Die Bezeichnung „Zagreb“ taucht erstmals im Jahre 1094 aus dem Dunkel der Geschichte auf. Im 11. Jahrhundert gründete der ungarisch-kroatische König Ladislaus I. die Zagreber Diözese, woraus sich später die eigentliche Stadt entwickelte. Kern von Zagreb war damals die Bischofsstadt im Osten – Kaptol – und die Oberstadt im Westen – Gradec.
Im 13. Jahrhundert kam es immer wieder zu Einfällen der Tataren, doch die Oberstadt erlebte trotzdem eine wirtschaftliche Blüte, die sich in einer regen Bautätigkeit ausdrückte. So entstanden Festungswerke, Paläste und Kirchen nach mittel- und westeuropäischen Vorbildern.
Mitte des 16. Jahrhunderts wird Zagreb dann zum ersten Mal als Hauptstadt von Kroatien erwähnt.
Einhundert Jahre später entwickelte sich im Süden von Kaptol und Gradec die Unterstadt – Donji grad. Um 1850 wurden dann die bis dahin eigenständigen Städte Gradec und Kaptol zur Stadt Zagreb vereint und mit der Unterstadt verbunden. 1880 kam es in der Region zu einem schweren Erdbeben mit großen Schäden. Bei Wiederaufbau bot sich nun die Möglichkeit, die Stadt zu modernisieren und sie weiterzuentwickeln. Der Stadtteil Kaptol bildet bis heute das Zentrum der katholischen Kirche in Kroatien und Gradec den administrativen und politischen Mittelpunkt. In der Unterstadt entwickelte sich im Laufe der Zeit das kulturelle und wirtschaftliche Alltagsleben.
Nach der Gründung des Königreichs Jugoslawien war Zagreb die zweitgrößte Stadt des Landes und war später im Zweiten Weltkrieg die Hauptstadt des Unabhängigen Staats Kroatien.
am 8. Mai des Jahres 1945 marschierten die Tito-Partisanen in der Stadt ein und Kroatien wurde als Sozialistische Republik Kroatien in die Föderative Volksrepublik Jugoslawien eingegliedert. Anfang der 1970er Jahre war Zagreb das Zentrum des Widerstands gegen die kommunistische Regierung in Belgrad. Diese Erhebungen wurden allerdings niedergeschlagen und viele Menschen verhaftet.
Am 25. Juni 1991 wurde Kroatien wieder unabhängig und Zagreb zur Hauptstadt des Landes. Im Krieg gegen die jugoslawische Volkarme in den 1990er Jahren wurde die Stadt immer wieder angegriffen und bombardiert. Doch Kroatien erlangte seine volle Selbstständigkeit und man baute alles wieder auf. Zur 900-Jahre-Feier 1995 kam sogar Papst Johannes Paul II. nach Zagreb und feiert hier eine Messe.
Zagreb als Winterdestination
Viele von euch kennen Zagreb im Winter als Austragungsort von Ski-Weltcuprennen auf dem Hausberg dem Sljeme. Aber die Stadt hat in der kalten Jahreszeit weit mehr zu bietet und ihren ganz eigenen Reiz. Von dem eben erwähnten Hausberg hat man einen wunderbaren Blick auf die 800.000 Einwohner-Stadt. Wenn man dann hinuntersteigt, um durch die Stadt zu schlendern, fallen einem sofort die unzähligen Kaffeehäuser ins Auge. Trotz kalter Temperaturen und Schnee lassen sich die Zagreber nicht von ihrer Lieblingsbeschäftigung – einem gemütlichen Plausch vor den Cafés – abhalten. Selbst bei Minusgraden sind die Kaffeehäuser drinnen halb leer, während draußen dichtes Gedränge unter den aufgestellten Heizstrahlern herrscht. Für die Einheimischen ist die Zagreber Altstadt ihr Wohnzimmer, in dem man sich trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen gerne trifft und sich unterhält.
Zagreb und seine Museen
Und noch etwas fällt einem beim Besuch der kroatischen Hauptstadt sofort auf: Zagreb weist eine ungewöhnliche Dichte an Museen auf, die Kunst und Kultur aus allen Epochen präsentieren. Ein ganz besonderes Museum, das zu den aktuell beliebtesten zählt, ist das „Museum der zerbrochenen Beziehungen“ auf dem Katharinenplatz. Dieses beschäftigt sich ausschließlich mit Dingen, die von Beziehungen über geblieben sind. So finden sich hier unter anderem Geschenke, Andenken und zurückgeschickte Liebesbezeugungen. Das Museum ist so erfolgreich, dass darüber nachgedacht wird, ein zweites dieser Art in Istanbul zu eröffnen.
Sehenswertes in Zagreb
Gornji Grad – die Oberstadt
Die Oberstadt beeindruckt vor allem durch seine auf älteren Siedlungsplätzen aus dem 13. Jahrhundert angelegte planmäßige Bebauung. Imposante Adelspaläste, die alte Stadtmauer mit dem „Steinernen Tor“ und kleine geschlossene Anwesen von Handwerkern, Kaufleuten und Bürgern finden sich hier. Gesehen sollte man hier auch den Banal-Hof – Banski dvori – den Palast des kroatischen Vizekönigs, der heute als Regierungssitz dient.
Vom Lotrščak-Turm aus dem 13. Jahrhundert wird jeden Tag um 12 Uhr mittags ein Kanonenschuss abgefeuert und man kann ihn besichtigen.
Auf dem Katharinenplatz befindet sich auch die Katharinenkriche, von der man einen fantastischen Blick auf die untere Altstadt mit ihrem Markt, den Dolac, hat.
Donji Grad – die Unterstadt
Um von der Oberstadt in die Unterstadt zu gelangen kann man die kürzeste Standseilbahn der Welt aus dem Jahre 1890 nehmen. Diese befördert die Besucher in 50 Sekunden über 66 Meter Höhenunterschied in die untere Altstadt. Auf dem Markusplatz angekommen, stechen die Wappen auf der Markuskirche ins Auge. Abgebildet sind hier die Wappen von Zagreb, dem Königreiche Kroatien, von Dalmatien und Slawonien. In letzterem ist ein Wiesel zu sehen, das namensgebend für die kroatische Währung, den Kuna, ist. Grund hierfür ist, dass man in Kroatien früher mit Wieselfellen gehandelt und auch bezahlt hat.
Weitere Highlights in der Unterstadt sind die vielen Jugendstilbauten aus der Zeit des Historismus wie etwa das Kroatischer Nationaltheater und das sogenannte Grüne Hufeisen. Dieses verbindet Plätze und Grünlagen des städtischen Zentrums zu einer eindrucksvollen Gesamtfigur.
Kaptol – die Bischofsstadt
In der Bischofsstadt sollte man unbedingt der Kathedrale von Zagreb – das Wahrzeichen der Stadt – und die sie umgebende Artilleriebefestigung mit Eckrondellen aus dem frühen 16. Jahrhundert einen Besuch abstatten.
Weitere Highlights sind hier der Erzbischofspalast – Nadbiskupska palača, der Gemüse- oder Grünmarkt – der Dolac – und der Ban-Jelačić-Platz.
join my trip Tipp für Zagreb
Unser Tipp für Zagreb ist ein kulinarischer. Wenn ihr die kroatische Hauptstadt besucht und Fisch liebt, solltet ihr unbedingt dem Restaurant Korčula http://www.restoran-korcula.hr/ einen Besuch abstatten. Das beliebte Lokal serviert euch Fisch- und Meeresfrüchtekreationen vom Feinsten.
Wir hoffen, euch ein wenig neugierig auf Zagreb gemacht zu haben, dass natürlich nicht nur im Winter eine sehr spannende Städtereise-Destination ist. Und solltet ihr noch auf der Suche nach einer Begleitung in die kroatische Hauptstadt sein, findet ihr diese bei uns unter Reisepartner Kroatien