Kulinarische Weltreise: Weihnachtsessen in Europa

Nur noch eine gute Woche, dann ist Heilig Abend. Grund genug, einmal unseren europäischen Nachbarn einen Besuch abzustatten, um herauszufinden, was bei ihnen Weihnachten auf den Tisch kommt.
Vielleicht ist ja die eine oder andere Idee für euch dabei, einmal nicht den klassischen Gänsebraten der Familie und den Freunden zu servieren, sondern diese mit einem französischen, spanischen oder russischen Festmahl zu überraschen.

Frankreich

Unsere erste Station durch die europäischen Weihnachtsküchen ist Frankreich, das ja bekanntlich in Kulinarik-Angelegenheiten weltweit den Ton angibt.
Anders als bei uns ist der 24. Dezember in Frankreich ein ganz normaler Arbeitstag, der bis in den Abend hinein dauert. Danach jedoch trifft man sich zu einem Festmahl – dem réveillon, wie es auf französische heißt –, das oftmals die ganz Nach dauert. Traditionell gibt es bei den Franzosen die Bescherung erst am 25. Dezember.
Auf den Tisch kommen hier oft ein Truthahn, der entweder mit Maronen oder Walnüssen oder ein Kapaun, der mit Pflaumen gefüllt ist. Aber auch Austern, Hummer, Gänseleber und die für Frankreich so typischen Schnecken werden zu Weihnachten serviert. Als Dessert gibt es dann bûche de und pompe à l’huile, ein aromatisiertes Brot.
Nicht fehlen darf in Frankreich der Weihnachtsbaumkuchen. Dieser ländliche Brauch entstammt noch einer Zeit, als jeder Gast zu Heilig Abend einen Baumstamm mitgebracht hatte, um das Haus zu heizen.

Russland

Und weiter geht unsere Reise durch das weihnachtliche Europa. Zum zweiten Mal Halt machen wir im fernen Russland, um uns hier nach den traditionellen Weihnachtsgerichten umzusehen.
Im christlich-orthodoxen Russland feiert man Weihnachten erst am 6. Jänner (im julianischen Kalender der 24. Dezember).
Davor wird 40 Tage lang, anderes als bei uns, streng gefastet. Das Weihnachtsfasten erfolgt im Anschluss an die Herbsternte und man möchte so Gott für die Ernte danken und man legte in dieser Zeit die Vorräte für die oftmals recht langen russischen Winter an. Nach der Russisch-Orthodoxen Kirche ist vor allem der Verzehr von Fleisch, Käse, Butter, Milch und Eiern in der Weihnachtszeit nicht gestattet. Gegessen werden in dieser Zeit wärmende Suppen wie die berühmte russische Kohlsuppe, Getreidebreie und gedämpftes Gemüse.
Mit 6. Jänner ist dann die Fastenzeit vorbei und nach der Christmette trifft sich die Familie dann zum weihnachtlichen Festmahl, hier Sochivo genannt. Das „Heilige Mahl“ besteht traditionell aus zwölf Gängen, wobei jeder Gang für einen der zwölf Apostel steht. Neben den klassischen russischen Salaten ist das sogenannte Kutja das Hauptgericht. Diese zumeist aus Weizen oder anderem Getreide und Mandeln, Mohn, Rosinen und Honig gekochte Speise symbolisiert für die Russen Unsterblichkeit, Hoffnung und Ruhe.
Mit dem Ende des Weihnachtsfastens sind dann auch wieder der Genuss von Fleisch und Milchprodukten erlaubt und die Russen lassen sich diese ausgiebig schmecken.

Italien

Dem katholischen Glauben zu Folge, darf am Heiligen Abend kein Fleisch auf den Tisch kommen und im traditionellen Italien hält man sich auch daran. Als Vorspeise gibt es in Bella Italia – nicht sehr überraschend – Antipasti aus unterschiedlichen Gemüsegerichten. Der Hauptgang besteht dann zumeist aus Fisch und Pasta.
In Italien ist allerdings erst der 25. Dezember der eigentliche Tag, an dem gefeiert wird und hier steht vor allem das Mittagessen mit der ganzen Familie im Zentrum. Da werden dann traditionell ausschließlich Gerichte „alla terra“ (vom Boden) serviert. Dazu zählen unter anderem Wildschwein- und Kalbsbraten, Salami, Schinken und Pasta mit Ragout. Als Nachtisch gibt es dann Panettone, eine bekannte Mailänder Kuchenspezialität und Torrone, eine Süßigkeit aus Mandeln mit viel Zucker und oftmals meist steinhart.
Für Italien DAS typische Weihnachtsessen auszumachen, ist beinahe unmöglich, da hier jede Region ihre ganz speziellen Weihnachtsbräuche und daher auch kulinarischen Gewohnheiten hat.

Schweden

Unsere nächste Station führt uns in den hohen Norden, genauer nach Schweden.
Hier beginnt man mit den Vorbereitungen für das Weihnachtsessen bereits am 23. Dezember, dem sogenannten Lillejulafton, was so viel wie „der kleine Weihnachtsabend“ heißt. Da wird der in Schweden der traditionelle Weihnachtsschinken – der Julkinska – gekocht, der ein fixer Bestandteil des Festtagsmenüs ist.
Am Heiligen Abend steht dann das gemeinsame Essen mit der Familie im Zentrum der Feierlichkeiten, das in Schweden Smörgåsbord genannt wird. Auf den Tisch kommen unter anderem marinierter Hering, Kartoffeln, Rippchen, natürlich der Julinska, und Schweinesülze. Besonders Leckereien sind Janssons frestelse – Janssons Versuchung –, ein Gratin aus Kartoffelstäbchen und Hering, Saffranskakor – Reispudding – und Lutefisk – zubereiteter Trockenfisch. Dazu trinkt man Bier, oftmals selbst gebraut, Julmust, eine Kräuterlimonade, und Schnaps.
Nicht fehlen darf in Schweden zur Weihnachtszeit der Glögg. Diese in ganz Skandinavien beliebte Spezialität ist mit unserem Glühwein vergleichbar und wird in kleinen Bechern mit Beeren und Mandeln gereicht.

Spanien

Unser letztes Ziel der Reise durch das weihnachtliche Europa führt uns mit Spanien wieder in etwas wärmere Gefilde.
Ganz im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wie etwa Russland, ist die Weihnachtszeit in Spanien eine Zeit des kulinarischen Genusses und der Festessen im Kreise der Familie und der Freunde.
Am Beginn des gewöhnlich recht üppigen spanischen Weihnachtsessen stehen unterschiedliche Aperitifhäppchen, die sowohl kalt als auch warm serviert werden. Danach folgen Gerichte mit Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch, Suppen und iberische Wurstsorten. Dazu zählen unter anderem Truthahn, Glasaale, Lamm und Austern. Selbstverständlich dürfen dabei die vorzüglichen Spanischen Weine nicht fehlen.
Ganz besonders großen lukullischen Wert legt man in Spanien auf den Nachtisch. Einer der beliebtesten ist hierbei Turrón, ein Mandelgebäck, das es in den unterschiedlichsten regionalen Variationen gibt. Weitere süße Highlights sind aus Marzipan geformte Figürchen, die Polvorones, ein Mürbegebäck und die Mantecados, ein Schmalzgebäck.
Ähnlich wie in Italien, ist es auch für Spanien recht schwierig, das typische spanische Weihnachessen zu bestimmen, da auch hier jede Region ihre ganz besondere Art des kulinarischen Genusses in der Weihnachtszeit hat.

Damit enden unser kleiner lukullischer Trip durch das vor vorweihnachtliche Europa und unser Blick in die Pfannen und Töpfe unserer Nachbarn. Vielleicht habt ihr ja nun Appetit auf eine Reise durch unseren so vielfältigen Kontinent bekommen und seid hierzu auf der Suche nach einem Reisepartner. Dann schaut doch einmal auf join my trip unter Reisepartner Europa nach, hier werdet ihr mit Sicherheit die passende Begleitung finden.
Frohe Weihnachten, viel Spaß und bis zum nächsten Mal wünscht euch das join my trip Team.