Kulinarische Weltreise: Brasilien

Zurzeit findet ja bekanntlich die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien statt und am 13. Juli kommt es hierbei in Rio de Janeiro zum großen Showdown.
Grund genug, die kulinarischen Gepflogenheiten des fünftgrößten Landes der Erde einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Und wenn ihr zu einer Fußball-Party bei euch zu Hause eure Gäste echt brasilianisch verköstigen wollt, findet ihr hier ein interessantes Rezept dazu.

Brasiliens Küche – die halbe Welt lässt grüßen


Wie so viele Küchen in Südamerika ist auch die brasilianische von Einflüssen aus zahlreichen anderen Teilen der Welt geprägt. Besonders starke Auswirkungen haben die Kulinarik aus Afrika und natürlich der ehemaligen Kolonialmacht Portugal auf die unterschiedlichen Gerichte.
Doch hat sich im Laufe der Zeit eine mehr oder weniger eigenständige lukullische Landschaft in Brasilien herausgebildet, die je nach Region so ihre Eigenheiten hat.
Die wichtigsten Lebensmittel in Brasilien sind schwarze Bohnen, Reis, der überall anzutreffende Maniok, an den Küsten Fisch und vor allem im Süden Rindfleisch. Selbstverständlich stehen auch unzählige Früchte auf dem täglichen Speiseplan der Brasilianer – erstreckt sich das Land doch über ganze vier Klimazonen.

Unterwegs in Brasilien

Einige von euch werden sicherlich Brasilien mit dem Rucksack erkunden wollen und sich fragen, wie man sich dabei möglichst günstig verpflegt. Hierzu haben wir ein paar Tipps für euch recherchiert.
Brasilien ist ein riesiges Land, in dem die Fahrten von einem Ort in den nächsten schon einmal mehrere Tage dauern können. Entlang der Fernstraßen haben sich daher Verpflegungsstationen etabliert, die einen besonderen Stellenwert im Land genießen.
In den sogenannten Rodoviárias – den Busbahnhöfen – gibt zahlreiche Snackbars, die zwar ein einfaches aber unglaublich günstiges Angebot an kleinen Gerichten für den Hunger zwischendurch bereithalten. In den entlegeneren Stationen gibt es hier oft für das Almoço – das Mittagessen – nur ein einziges Gericht, das allen Buspassagieren serviert wird. Meistens handelt es sich dabei um einen Teller mit Bohnen, Reis oder Kartoffeln und einer Sorte Fleisch. Diese Teller sind in der Regel bereits fertig angerichtet und heißen Prato Feito.
Neben den Snackbars und den vielen Self-Service-Restaurants finden sich entlang der Hauptverkehrsverbindungen auch unzählige Straßenstände, die regionalen Spezialitäten feilbieten. So könnt ihr euch zum Beispiel hier eine Vatapá gönnen. Das ist eine teigartige Paste, die aus zerstoßenem und angebratenem Weißbrot, Krabben, Zwiebeln, Erdnüssen, Cashewkernen, Palmöl, Koriander, Kokosmilch und Gewürzen, die mit der scharfen Molho-de-Pimenta-Soße verzehrt wird.
Ein weiteres typisches Gericht für die Straßenstände ist Acarajé, eine Speise aus der afro-brasilianischen Küche. Hierbei handelt es ich um krokettenähnliche Bällchen, die aus Krabben, Bohnen und Gewürzen bestehen und in Dendê-Öl ausgebacken werden. Die Küchlein werden aufgeschnitten und oft zusammen mit der Vatapá, einer Pfeffersoße, getrockneten Krabben und einem Salat aus Tomaten, Zwiebeln und Paprika in Packpapier angeboten – also Fish and Chips auf brasilianisch.
Wer keine zu hohen Ansprüche stellt, günstig essen und dabei die Eigenheiten der brasilianischen Küche kennen lernen will, ist hier bestens aufgehoben.

Churrascaria – DAS brasilianische Restaurant

Wer es gerne ein wenig exklusiver will und dennoch nicht auf typisch brasilianische Kulinarik verzichten möchte, sollte unbedingt eine Churrascaria besuchen. Das ist ein traditionelles Restaurant aus Süd-Brasilien, in dem vor allem gegrilltes Fleisch – Churrasco – serviert wird. Hierzulande kennt man diese Gaststätten zumeist als Rodizio-Restaurants, wobei sich der Name auf die sich über offenem Feuer drehende Fleischspieße bezieht. Die Grillspieße werden von den Kellnern direkt am Tisch serviert und das geht folgendermaßen vor sich: Die Servierkraft bringt den ganzen Spieß zu den Gästen und schneidet diesem mit einem sehr scharfen Messer die gewünschten Fleischscheiben ab. Jeder erhält dabei eine eigene sogenannte „Fleischampel“, zumeist in Form eines Bierdeckels, dessen Seiten sind grün und rot gefärbt sind. Wenn die grüne Seite oben liegt, dann bedeutet das, dass der Gast weiterhin Fleisch haben möchte und bei rot eben nicht mehr.
Die Beilagen holt man sich selbst von einem großzügig arrangierten Buffet und man bezahlt für solch ein Mahl grundsätzlich einen Festpreis, egal wie oft man sich einen Nachschlag holt. Diese leckeren Fleischspieße gehen auf die Tradition der Gaúchos zurück, die in den Pampas ihre Spieße mit Rind- und Schweinefleisch sowie Hühnchen und Würstchen auf offenem Feuer gegrillt haben.

Das brasilianische Nationalgericht – Feijoada

Feijoada gilt als das brasilianische Nationalgericht schlechthin. Dabei handelt es sich um einen Eintopf aus schwarzen, roten oder braunen Bohnen, der zumeist mit Reis, Farofa aus Maniok und Orangescheibchen sowie Orangensaft serviert wird.
Etwas luxuriöser ist die Feijoada Completa, die mit den unterschiedlichsten Fleischsorten, Räucherwürstchen, Knoblauch und Zwiebeln zubereitet wird. Früher galt die Feijoada als Arme-Leute-Essen, da man die mehr oder weniger wertlosen Teile der Tiere, wie Schweinefüße und -ohren für das Gericht verwendet hat. Heute finden selbstverständlich edlere Fleischstücke ihren Weg in die Feijoada-Töpfe.

join-my-trip-Kulinarik-Tipp für Brasilien

Unser Kulinarik-Tipp aus der brasilianischen Küche dreht sich um den oben erwähnten Feijoada-Eintopf. Solch ein Gericht ist zum Nachkochen wie geschaffen und kann für mehrere Personen leicht zubereitet werden.
Macht euch doch mit euren Freunden einen echten brasilianischen Fußball-WM-Abend und überrascht eure Gäste mit einem Feijoada-Eintopf. Hier findet ihr ein Rezept zu dieser typisch brasilianischen Spezialität.

Und wenn ihr das Gericht vor Ort genießen wollt und auf der Suche nach einer Begleitung hierzu seid, dann werdet ihr garantiert auf join my trip unter Reisepartner Brasilien fündig.

Rezept für 20 Feijoada-Completa-Portionen:
2 kg schwarze Bohnen
1 kg gut abgehangenes Rindfleisch
1 kg Rippchen vom Schwein
0,5 kg Kassler
0,5 kg geräucherter Speck
1 Chorizo (am Stück, spanische Paprikawurst)
2 Schweineohren (optional)
2 Scheinfüßchen (optional)
2 Schweineschwänzchen (optional)
2 große Navalorangen
6 Knoblauchzehen
3 mittelgroße Zwiebeln, geschält und fein geschnitten
3 Lorbeerblätter
Pfeffer, Salz, Öl

Zubereitung:
Die Bohnen und das gepökelte Fleisch werden einen Tag in Wasser eingelegt, das ihr alle sechs Stunden wechseln solltet. Am nächsten Tag gebt ihr die aufgequollenen und abgetropften Bohnen zusammen mit allen Fleischzutaten (sowohl den entsalzten als auch den frischen) in einen großen verschließbaren Topf und gießt danach solange Wasser auf, bis alle Zutaten bedeckt sind. Von den Gewürzen fügt ihr die Orangen, Lorbeerblätter, eine gehackte Zwiebel und etwas schwarzen Pfeffer hinzu. Dann lasst ihr alles auf kleiner Flamme kochen – beachtet aber dabei, dass ihr die unterschiedlichen Fleischstücke nacheinander herausnehmen, wenn sie gar sind.
Im Anschluss hackt ihr den Knoblauch fein, ebenso die restlichen Zwiebeln. Dann dünstet ihr Knoblauch und Zwiebeln in Öl goldbraun, gebt Salz dazu und verrührt diese Würze mit den Bohnen. Um den Bohnensud etwas zu verdicken, zerdrückt man eine Handvoll Bohnen auf einem Teller oder Brett und rührt dann dieses Bohnen-Purée wieder unter die Bohnenmasse.
Solltet ihr während des Kochens Flüssigkeit nachgießen müssen, verwendet nur kochendes Wasser.
Damit nichts verkocht, gart das Ganze auf kleiner Flamme und nicht im Schnellkochtopf.
Als Beilagen empfiehlt sich trockener körniger Reis, der mit einer gedünsteten Zwiebel, einer Knoblauchzehe, Pfeffer und Salz zubereitet wurde.

Guten Appetit!!!