Für viele von euch ist Spanien eines der beliebtesten Reiseziele, wobei es unzählige vor allem nach Andalusien zieht. Grund genug für uns, euch im Rahmen unserer Reihe „Kulinarische Weltreise“ die Küche und Essgewohnheiten dieser im wahrsten Sinn des Wortes heißen Urlaubsdestination ein wenig näher unter die Lupe zu nehmen.
Die Küche Andalusiens – alles Oliven und Schinken, oder was?
Andalusien ist nicht nur aufgrund seiner Sehenswürdigkeiten und zahlreichen Kultur-Highlights wie etwa der Alhambra in Grenada weltberühmt. Auch die Küche dieser südlichen Region Spaniens erfreut sich außerordentlicher Beliebtheit.
Die Küche Andalusiens ist enorm vielseitig, vom maurischen Erbe geprägt und unterscheidet sich je nach Landschaft. So stehen an den Küsten – wie kaum anders zu erwarten – Fisch- und Meeresfrüchtegerichte und in den bergigen Regionen deftige Eintöpfe auf dem Speiseplan der Andalusier. Besonders stolz ist man in Andalusien auf die Oliven und den Schinken, der weltweit zu den besten zählt. Das Olivenöl – gerne als das grüner Gold Andalusiens bezeichnetet – ist ungemein hochwertig und zeichnet sich durch seinen samtigen, leicht herben Geschmack aus. Man könnte meinen, dass sich die Glut eines andalusischen Sommertages in dem Öl konzentriert – und so schmeckt es auch.
Der Schinken aus Südspanien, der Jamon iberico de bellota, ist eine lukullische Sensation der Extraklasse. Diese Fleischköstlichkeit wird aus Schweinen hergestellt, die sich ausschließlich von Eicheln ernähren und so für einen exzellenten nussigen Geschmack des Schinkens sorgen. Das Borstenvieh wird überwiegend frei gehalten und der Schinken ist mit feinen Fettäderchen durchzogen, die Ihm eine unverwechselbare Note verleihen. Zudem eignet sich das Fleisch der Iberico-Schweine ganz hervorragend zum Grillen und für die Zubereitung eines Carpaccio.
Ein weiteres kulinarisches Highlight ist der Sherry. Viele glauben, dass das englische „Cherry“ Pate für die Bezeichnung Sherry gestanden hat. Doch dem ist nicht so und der andalusische Likör hat auch nichts mit einer Kirsche zu tun. Vielmehr stammt der Name „Sherry“ aus dem Maurischen. Die Stadt Jerez de la Frontera, die lange Zeit unter maurischem Einfluss gestanden hat, wurde von den Mauren als Sherish bezeichnet. Der Likörwein aus der südspanischen Stadt gilt als der weltweit beste Sherry, wobei dieser hier einem ganz speziellen Reifeprozess unterzogen wird. Darüber hinaus dürfen nur Weine, die in dem sogenannten Sherry-Dreieck um die Orte El Puerto de Santa Maria, Sanlúcar de Barrameda und Jerez de la Frontera gekeltert werden, den Namen „Sherry“ tragen.
Wenn man von der andalusischen Küche spricht, dann muss man auch unbedingt auf die Gazpacho andaluz verweisen.
Da in Andalusien die Sommer unglaublich heiß sind, wird von den Einheimischen in dieser Jahreszeit eine leichte Küche bevorzugt. Mittelpunkt dabei ist die von den Bauern des Hinterlandes direkt auf dem Feld gegessene kalte Gemüsesuppe – die Gazpacho –, die zu den bekanntesten Gerichten Andalusiens zählt. Eine beliebte Variante davon ist der Salmorejo.
Tapas – DIE Mahlzeit in Andalusien
Wie beinahe überall in Spanien sind auch in Andalusien Tapas eine oft genossene Köstlichkeit, die man in ihren unterschiedlichsten Varianten bei einem Besuch hier zu kosten nicht verpassen sollte. Im eigentlichen Sinne waren die Tapas kleine Häppchen, die zu einem Sherry, Bier oder Glas Wein serviert wurden. Mittlerweile haben sich die Tapas zu regelrechten Köstlichkeiten entwickelt, die in eigenen Bars kredenzt werden. Ursprünglich stammt die Tapas-Tradition – wie so vieles in Andalusien – von den Mauern ab, die häufig die Mahlzeiten mit den Fingern genossen haben.
Eine ganz besondere andalusische Spezialität dabei sind die Aceitunas-Oliven, die hier auf keinem Tapasteller fehlen. Eine weitere andalusische Tapas-Leckerei sind die Boquerones. Das sind marinierte und gegrillte oder frittierte Sardellen, die auch bei Einheimischen sehr beliebt sind. Heute ersetzen die Tapas bereits ganze Mahlzeiten und werden leider nur noch selten als kostenlose Zugabe zu den Getränken serviert.
Essgewohnheiten in Andalusien
Das Essen nimmt für die Andalusier eine ganz zentrale Rolle im Leben ein, wobei jedoch nicht jeder Mahlzeit die gleiche Bedeutung beikommt.
Das Frühstück – das desayuno – ist für die Andalusier nicht so wichtig. Es besteht zumeist nur aus einem Kaffee und ab und an aus einem Churros – einen in Fett herhausgebackenem Brandteig.
Die Einheimischen essen oft gerne in Restaurant, wo man unaufgefordert eine kleine Vorspeise bekommt, die in der Regel aus Brot und Oliven besteht. Aufgrund der heißen Tage unterscheiden sich die Essenszeiten in Andalusien doch erheblich von denen in Mittel- und Nordeuropa. So wird das Mittagessen – das comida principal – zwischen halb zwei und halb vier Uhr nachmittags eingenommen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Abendmahl – das la cena – nicht vor 22 Uhr auf den Tisch kommt. Wundert euch also sicht, wenn ihr abends bis 20 Uhr vor verschlossenen Restauranttüren steht.
join-my-trip-Kulinarik-Tipp für Andalusien
Unser Kulinarik-Tipp für Andalusien dreht sich um den Sherry. Wenn ihr nach Jerez kommt, solltet ihr unbedingt eine der zahlreichen Sherry Bodegas besuchen. Die meisten von ihnen bietet Führungen an, die oftmals auch in deutscher Sprache abgehalten werden. Hier erfahrt ihr alles Wissenswerte über den köstlichen Likörwein und am Ende einer solchen Tour steht dann eine ausgiebige Sherry-Verkostung an.
Wir hoffen, ihr habt nun Appetit auf einen Trip in den heißen Süden Spaniens bekommen. Falls ihr hierzu noch auf der Suche nach einer Begleitung seid, dann findet ihr diese mit Sicherheit bei uns auf join my trip unter Reisepartner Andalusien.