Die Welthauptstadt des Yoga: Rishikesh

Nicht wenige von euch sind ja passionierte Yoga-Anhänger und noch mehr bekennende Indien-Fans. Grund genug, einmal einen Abstecher nach Rishikesh in den Bundestaat Uttarakhand im Norden Indiens zu machen.
Rishikesh liegt am Fuß des Himalaya-Massivs, hat rund 70.000 Einwohner und ist eine bekannte Pilgerstadt und die Yoga-Welthauptstadt schlechthin. Die Hindus glauben, dass eine Meditation in Rishikesh und ein Bad im heiligen Fluss Ganges näher zur Erlösung – der ersehnten Moksha – führt.
Den Namen hat die Stadt von Hrishikesha, einem Beinamen Vishnus, was übersetzt so viel wie „Meister der Sinne“ bedeutet. Eine weitere etymologische Quelle ist das Wort „rishi“, das man mit „Weiser“ oder „Seher“ übersetzen kann.

Pilgerstätte und Esoterik-Hochburg

Viele Musiker, darunter die Beatles, Donovan und die Beach Boys, waren schon in Rishikesh und seit der Zeit der Hippies ist die Stadt im Nordosten Indiens ein Zentrum für Esoteriker.
Seit Jahrhunderten strömen Pilger aus der ganzen Welt nach Rishikesh, um von hier nordwärts zu den Quellen des heiligen Flusses zu gelangen, der in Garwahl seinen Ursprung hat. Viele Tausende besuchen zudem die Tempelanlagen von Badrinath, Kedarnath, Gomukh und Yamunotri, wo imposante Gletscher den Ganges speisen.
Dank des „Happy Rishikesh Songs aus dem „White Album“ der Beatles kamen in den 1960er Jahren unzählige Hippies hierher, um nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Spätestens nachdem John Lennon und seine Freunde in Rishikesh im klosterähnlichen Ashram von Maharishi Mahesh Yogi mehre Monate verweilten, wurde die Stadt endgültig zur Wallfahrtsstätte für Spiritualisten und Sinnsuchende vor allem aus Europa. Heute ist die Anlage eine zugewachsene Ruine im Stadtteil Ashram, der über eine windige Hängebrücke erreicht werden kann.

Yoga und die Wahrzeichen von Rishikesh

Ein paar Kilometer den Ganges hinauf findet sich die Lakshman-Jhula-Brücke. In ihrer Nähe liegen die Märchentempeln gleichenden Shri Trayanbakshwar und Swarg Niwas, die so etwas wie die Wahrzeichen von Rishikesh sind. Zwischen den Flussufern haben sich hier in abenteuerlichen Behausungen zahlreiche Yogameister angesiedelt, wobei nicht wirklich alle als „Meister“ zu bezeichnen sind. Angeboten wird zum Beispiel Lachyoga auf dem Dach, Kristallheilungen, Gongmeditation, gute Kräfte gegen böses Karma und vieles mehr, das irgendwie mit Yoga zu tun hat. Und entschlackt wird hier so neben bei, was allerdings keine große Kunst ist, da Alkohol und Fleisch tabu sind. Ziel ist stets die seelische Harmonie und die Balance mit dem eigenen Körper, den man am besten mit bunten Ketten schmückt.

Gangi Aarti und die Erleuchtung

Jeder, der in Rishikesh besucht, wird am traditionellen Gangi Aarti nicht vorbeikommen. Dabei handelt es sich um eine Opferzeremonie, die täglich am Triveni Ghat, in unmittelbarer Nähe zum Flusstempel des Parmath Niketan Ashram durchgeführt wird. Allerdings geben sich diesen Feuerzauber nur reichen Inder und „klassische“ Touristen. Die „wahren Pilger“ bevorzugen dagegen andere Gaths in Rishikesh, wo man im reißenden eisigen Ganges badet und hofft, so die gewünschte Erleuchtung zu finden. Wenn nicht sofort, findet man diese spätestens 20 Kilometer den Fluss hinunter. Hier steht alle zehn Jahre das hinduistische Fest des Kruges „Kumbh Mela“ auf dem Programm, das Hundertausende anzieht.

Rishikesh heute – mehr als Yoga und Co

Der kleine Ort ist allerdings nicht nur bei Yoga-Anhänger und Esoterikern beliebt. Rishikesh liegt genau dort, wo der legendäre Ganges aus dem Himalaya heraustritt und sich seinen Weg durch die nordindischen Tiefebenen zu bannen beginnt. Der für die Inder heilige Fluss ist hier noch grün und eiskalt und fließt in einer hohen Geschwindigkeit. Daher sind hier auch Rafting-Touren ein absoluter Renner. Darüber hinaus werden spannende Floßtouren organisiert und auch Cliff- und Bungeejumping sowie Kayaking sind möglich. Nicht zu vergessen natürlich die Trekkingtouren, die etwas weiter stromaufwärts in den Himalaya hineinführen. Man sieht, die Stadt auch für Outdoor-Freaks ein wahres Paradies.
Wer gerne die indische Kochkunst erlernen will, kann dies im Ganga Beach Restaurant tun oder auf den Dächern des morbiden Bombay Guest House Sitarspielen lernen. Kulinarisch gibt’s neben Indischer Küche sowie den allgegenwärtigen Zimtschnecken auch italienische Holzofenpizzen und französische Crêpes. Und wer sich tätowieren lassen möchte, dem sei das Little Buddha Rooftop Café wärmstens empfohlen.

Damit endet unser kleiner Ausflug um die halbe Welt nach Rishikesh. Wir hoffen, euch ein paar neue Infos für die nächste Indienreise über die „Yoga-Metropole“ gegeben zu haben.
Und wenn ihr hierzu noch auf der Suche nach einer Begleitung seid, findet ihr diese mit Sicherheit bei uns auf join my trip unter Reisepartner Indien.