Crunning – ein neuer Trendsport?

Viele von euch sind ja gerne sportlich unterwegs und wollen auch in den Ferien nicht auf Bewegung verzichten. Heute wollen wir euch eine Sportart vorstellen, die – gelinde gesagt – ein wenig seltsam anmutet: das Crunning.
Zunächst klären wir einmal, was dieses „Crunning“ eigentlich ist und stellen abschließend die Frage, ob diese Art der Bewegung das Zeug zum Trendsport hat.

Crunning kommt aus Australien

Das Crunning kommt – nein ausnahmsweise nicht aus den USA – sondern aus dem ebenfalls weit entfernten Australien. Man muss schon sagen, dass der Anblick von Crunnern ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Manche schütteln sogar den Kopf, wenn sie erwachsene Menschen auf allen Vieren durch die Gegend krabbeln sehen. Langsam aber sicher kommt dieser Sport nun auch in Europa an und Leute beginnen sich dafür zu interessieren.

Was genau ist Crunning?

Der Begriff „Crunning“ setzt sich aus den Englischen „crawl“ – krabbeln – und „running“ – laufen – zusammen. Dahinter steckt eine besondere Art des effektiven Ganzkörpertrainings, die – wie bei allen Trainings – regelmäßig ausgeübt – die Fitness merklich steigert. Vor allem wenn einem das Joggen zu langweilig geworden ist, kann man Crunning ruhig mal ausprobieren. Beim Crun-off – wie man das Training auch nennt – bewegt man sich auf Händen und Füßen durch die Gegend und der Australier Shaun McCarthy gilt als Gründer der Crunner-Bewegung. Als Versicherungskaufmann verbringt er sehr viel Zeit in seinem Job mit Sitzen. Daher überlegte er sich etwas als Ausgleich dazu und hatte die Idee des sportlichen Krabbelns. In und um seine Heimatstadt Melbourne hat die Mischung aus Joggen und Krabbeln bereits eine große Anhängerschaft gefunden und man trainiert einmal die Woche gemeinsam. Gemessen wird die Leistung im sogenannten „Crun-off, wenn die Teilnehmer gegeneinander antreten. Auf allen Vieren wird durch die Innenstadt gekrabbelt und dabei die Arme, Oberschenkel und die Ausdauer trainiert.

China, Weltrekorde und das Crunning

Grundsätzlich wurde diese Form des Ganzköpertrainings schon im alten China praktiziert. Im Reich der Mitte bewegten sich die legendären Shaolinmönche regelmäßig auf allen Vieren. Kung-Fu-Schüler liefen für ihr Training bereits Jahrtausende vor Christus auf diese Art die Treppen rauf und runter
Den Weltrekord in der Sprintversion der Sportart hält aber weder ein Australier noch ein Chinese. Ein Japaner stellte 2013vden Weltrekord über 100 Meter Crunnen mit 16,87 Sekunden auf.

Die Vorteile von Crunning

Beim Crunning werden sowohl die Beine, als auch sämtliche Bereiche des Oberkörpers trainiert. In den „klassischen“ Trainingsstunden widmet man sich zumeist nur einem Teil des Körpers wie in den Bauch-Beine-Po-Kursen. Dabei vernachlässigt man aber oft die Muskulatur in den Armen und Schultern. Wer wiederum Liegestütze macht, trainiert die Beine nicht. Beim Crunning werden all diese Köperbereich gleichzeitig trainiert und auch die Ausdauer erfährt ein anspruchsvolles Training. Selbst geübte Sportler kommen am Anfang beim Krabbeln rasch außer Puste. Neben der Muskulatur in den Beinen, Armen, Schulter und am Rücken werden auch die Koordination und das Gleichgewichtsgefühl gefordert. Zudem verbrennt man bei einem 15-minütigen Training nach Angabe des Crunning-Gurus Shaun McCarthy knapp 300 Kalorien und beim Joggen nur 170. Ein weiterer Vorteil ist, dass man keinerlei Hilfsmittel und keine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio benötigt, um das Crunning zu betrieben. Man kann diesen Sport nahezu überall ausüben und sollte lediglich eine Schutzkleidung anlegen.

Schutzkleidung beim Crunning

Welche Schutzkleidung sollte man beim Crunning bevorzugen? Neben gängigen Laufschuhen sind vor allem Handschuhe sehr wichtig, da man sich ja auch auf den Händen vorwärts bewegt. Die Handschuhe sollten keine Fingerlinge sein, sondern sämtliche Finger bedecken, um etwaigen Verletzungen vorzubeugen. Aber auch aus hygienischen Gründen sollte man Kompletthandschuhe verwenden. Ein weiteres wichtiges Utensil ist der Helm. Vor allem Anfänger überschlagen sich häufig bei den zu Beginn ungewohnten Krabbelbewegungen, da die Koordination noch nicht eingespielt ist. Empfehlenswert sind auch Schoner für Ellenbogen und Knie, um unleidlichen blauen Flecken vorzubeugen.

So geht Crunning richtig

Am Anfang des Crunnings nimmt man die richtige Position am Boden ein. Das heißt, der Sportler legt in Schulterhöhe die Hände auf die Erde und die Beine werden wie bei einem Sprintrennen in versetzt in Position gebracht. Doch statt zu laufen, wird dann darauflosgekrabbelt. Anfänger sollten zu Beginn nicht mehr als 50 Meter zurücklegen, um sich an diese Art der Bewegung zu gewöhnen. Danach eine kurze Pause einlegen und weitere 50 in Angriff nehmen. So wird die Muskulatur nicht überlastet und der Körper stellt sich auf die neuen Bewegungsabläufe ein. Wichtig ist ein nicht „zu hoher Rücken“ und die Auswahl der Strecke. Rasen als Untergrund und schont die Gelenke und auch das Aufwärmen – wie bei allen anderen Sportarten – sollte nicht vernachlässigt werden.

Fazit über Crunning

Unser Fazit über das Crunning lautet, dass dieser Sport durchaus auch in unseren Breiten Entwicklungspotenzial hat. Es ist zwar nicht die eleganteste Form der Fortbewegung, aber da beim Crunning der gesamte Körper trainiert wird, ist der neue Sport ein gutes Body-Workout. Ob sich das Crunning bei uns zum Trendsport entwickelt, darf allerdings bezweifelt werden. Es bleibt abzuwarten, wie viele Menschen sich wie ein Kleinkind durch die Gegend bewegen wollen.

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