Wirtshäuser – eine Kulturgeschichte der Salzburger Gaststätten

Heute haben wir wieder einmal einen Buch-Tipp für alle Städtereise- und vor allem Kulinarik-Freunde unter euch. Wenn ihr einmal nach Salzburg kommt, dann solltet ihr unbedingt die örtlichen Wirtshäuser, aber nicht nur die auf den großen Plätzen, sondern eher die in den kleinen Seitengassen, besuchen. Falls ihr euch hierzu schon einmal einlesen wollt, haben wir heute DEN perfekten Literaturhinweis für euch.
Und wenn ihr noch auf der Suche nach einer passenden Begleitung für einen Trip in die Metropolen dieser Welt seid, findet ihr sie bei uns unter Reisepartner Städtereise.

Salzburg – mehr, als nur barockes Weltkulturerbe


Die Stadt Salzburg – weltweit bekannt für ihre Festspiele, als Mozartstadt und barockes UNESCU-Weltkulturerbe. Doch die Stadt an der Salzach hat noch weit mehr zu bieten, als seine Hochkultur-Highlights – zum Beispiel eine jahrhundertealte Wirtshaustradition. Diese haben sich Gerhard Ammerer und Harald Waitzbauer zur Brust genommen und sie in ihrem rundum gelungenen Buch „Wirtshäuser – eine Kulturgeschichte der Salzburger Gaststätten“ verewigt, das „Durst“ auf mehr macht.
Akribisch recherchiert, haben die beiden Autoren die Geschichte der Gastwirtschaft in der altehrwürdigen Salzachstadt aufgearbeitet. Dabei spielten für sie vor allem die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekte, die Wirtshäuser, Weinstuben und Brauereien in den unterschiedlichsten Ausprägungen mitbringen, eine ganz wesentliche Rolle.

Die Erzbischöfe und das Gastgewerbe

Der geneigte Leser erfährt zum Beispiel, dass es bereits im 12. Jahrhundert in Salzburg unterschiedliche Einrichtungen gab, in denen durchreisende Wallfahrer und Händler gegen Bares verköstigt wurden. Und dass seit der Entdeckung des Gärprozesses in allen Teilen der Erde gerne gezecht wird, muss nicht extra erwähnt werden. Hochinteressant – auch aus heutiger Sicht – sind vor allem die Verordnungen der Erzbischöfe des 15. und 16. Jahrhunderts die Gastwirtschaften betreffend. Anschaulich skizzieren die beiden Autoren, wie die Stadtherren mit außerordentlich umfassenden Regelwerken die Kontrolle über Wirtshaus, Brauerei und Co erlangen wollten und auch erreichten. Da sage noch einmal jemand etwas gegen die heutige Bürokratie. Und so wird auf äußerst unterhaltsame Weise jede Epoche auf ihre „Wirtshaustauglichkeit“ hin untersucht und dem Leser das Besondere und Außergewöhnliche spannend vor Augen geführt. Ein augenzwinkernder Blick in die Speisekarten und natürlich auf die Wirte selbst fehlt hier ebenso wenig wie kritische Bemerkung über die sozialen Zustände der jeweiligen Zeit. Darüber hinaus ist das großformatige, über 200 Seiten starke Buch reich bebildert, wobei vor allem die Faksimile-Abdrucke besonders hervorzuheben sind.

Eine Zeitreise durch die Wirtshäuser Salzburgs

Das im Verlag Anton Pustet erschienene Werk ist im Ganzen gesehen weit mehr, als eine Aufstellung von Salzburger Gaststätte vom 12. Jahrhundert bis zum heutigen Tag. Es ist eine mit Leidenschaft gestaltete Zeitreise durch die Salzburger Wirtshauslandschaft, die das Leben in den Gaststätten längst vergangener Epochen anschaulich wiederauferstehen lässt – und die vor allem Spaß macht.
Also ein kühles Blondes eingeschenkt oder eine gute Flasche Wein entkorkt und eingetaucht in „Wirtshäuser – Eine Kulturgeschichte der Salzburger Gaststätten“!