Weitwandern – ein Trend setzt sich durch

Wandern ist eine der beliebtesten und gesündesten Formen, um sich zu bewegen. In letzter Zeit ist es auch das Weitwandern, das immer mehr Menschen in seinen Bann zieht.
Weitwanderer gibt es schon sehr lange, wenn auch nicht aus reinem Vergnügen. Man denke nur an die wandernden Handwerksgesellen, die ab dem Spätmittelalter mit ihrem Ranzen in ganz Europa unterwegs waren und zum Teil noch in heutiger Zeit anzutreffen sind. Oder die Wallfahrer und Pilger, die quer durch den Kontinent zu einem für sie heiligen Ort wanderten.
Heutzutage sind es vor allem Genusswanderer, die sich eine längere Auszeit vom Alltag nehmen und sich in das Abenteuer Weitwandern stürzen.

Weitwandern als touristische Chance


Vorbild für das Weitwandern, wie man es heute kennt, war die Bundesrepublik Deutschland. Dort wurden Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts im Mittelgebirge – also weit weg von den Alpengipfeln – die touristischen Möglichkeiten des Wanderns erkannt und mit dem Rothaarsteig der erste Weitwanderweg ins Leben gerufen. Schon kurz darauf folgten der Westerwald- und Rheinsteig sowie zahlreiche weitere Fernwanderwege, die den an ihnen gelegnen Ortschaften kräftige Nächtigungssteigerungen bescherten. Wichtig waren dabei die sorgfältige Markierung der einzelnen Etappen und eine professionelle Vermarktung. Ein weiteres Erfolgselement war auch die Einfachheit der Wege. Da es keine schweren Gipfel und wirklich steile Anstiege auf diesen Weitwanderwegen zu bewältigen gab, waren sie nahezu für jeden der halbwegs fit war begehbar.

Weitwanderwege als regionale Identitätsträger

Im Laufe der Jahre haben sich die einzelnen Weitwanderwege auch zu echten regionalen Identitätsträgern entwickelt, die sich 2005 in Deutschland zur Qualitäts- und Marketingplattform „Top Trails of Germany“ zusammengeschlossen haben. Man begann das Weitwandern stark an die regionale Wirtschaft zu koppeln und integrierte es in den örtlichen Tourismus sowie den öffentlichen Verkehr. So wurde das Weitwandern zudem ein wichtiger Punkt in der Förderung eines nachhaltigen Tourismus, bei dem Regionalität und Authentizität sowie ökologische, soziale und ökonomische Aspekte ein harmonisches Ganzes darstellen.
Durch das bewusste ganzheitliche Wahrnehmen einer Region als funktionale Lebenswelt, ist das Weitwandern eine hervorragende Möglichkeit des nachhaltigen Reisens. Der Wanderer wird auf die regionalen Besonderheiten, die kulinarischen Spezialitäten und die unscheinbaren aber interessanten Sehenswürdigkeiten einer Landschaft in besonderem Maße aufmerksam. Kein Wunder also, dass es mittlerweile in ganz Europa nach deutschem Vorbild ähnliche Zusammenschlüsse von Weitwanderwegen und Destinationen wie etwa in Österreich die Vereinigung „Best Trails of Austria“ gibt.
Zurzeit sind Wanderverbände, Alpine Vereine, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebs aus ganz Europa dabei, einen Qualitätskatalog für die Zertifizierung der Weitwanderwege zu erarbeiten. Man darf schon jetzt auf das Ergebnis gespannt sein.

Weitwandern als Auszeit vom stressigen Alltag

Wer sich für das Abenteuer Weitwandern entschließt, sollte vor allem eines haben, und das ist Zeit. Natürlich muss man nicht jeden Weitwanderweg in einem Stück bewältigen, sondern kann dies auch in Etappen tun. Doch in jedem Fall sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, um all die Eindrücke und Erlebnisse, die man unterwegs sammelt, genießen zu können.
Auch der gesundheitliche Aspekt, stellt einen wesentlichen Faktor für die steigende Beliebtheit des Weitwanderns dar. Immer mehr Menschen entdecken die Entschleunigung und das enorme Erholungspotential, wenn sie mehrere Tage oder Wochen weitab vom Alltagsstress durch die Natur wandern, ohne immer zwingend zum nächsten Ziel hetzen zu müssen.
Das Weitwandern kann stets auf die persönlichen Anforderungen und gesundheitliche Situation abgestimmt werden. Das heißt, dass die Länge der Etappen, das Tempo und auch die Schwierigkeit der Tour ganz dem Wanderer selbst obliegen. Während bei Tagestouren ins Gebirge zumeist ein Gipfel oder eine Hütte als Ziel ausgegeben wird, verfügen die europäischen Weitwanderwege über ein dichtes Netz an Hütte und Übernachtungsmöglichkeiten, sodass die Tagesetappen individuell angepasst werden können.

Wenn wir euch nun neugierig auf einen Weitwanderurlaub gemacht haben, freut uns das. Ihr plant sogar schon Ferien in dieser Art, seif aber noch auf der Suche nach einer passenden Begleitung hierzu? Dann schaut doch einfach auf join my trip unter Reisepartner Trekking vorbei.

Wenn ihr weiterführende Informationen zum Thema Weitwandern sucht, hier ein paar Links:
www.alpenverein.at
www.netzwerk-weitwandern.de
www.weitwanderwege.com