Bergsteigerdörfer – die sanfte Form des Bergtourismus

Während in zahlreichen Wintersportorten im gesamten Alpenraum neue Seilbahnen und Liftanlagen wie die oft zitierten Pilze aus dem Boden schießen, geht es in den sogenannten „Bergsteigerdörfern“ weitaus ruhiger zu – und das liegt auch ganz im Sinne der Verantwortlichen.
Doch was genau macht einen alpinen Ort zu einem Bergsteigerdorf und was ist das Besondere an ihm?
Um ein wenig Licht in die Sache zu bringen, haben wir hier für euch die wichtigsten Facts dazu zusammengestellt.

Das Projekt „Bergsteigerdörfer“


Ins Leben gerufen wurde die Vereinigung der Bergsteigerdörfer vom Österreichischen Alpenverein. Die Mitgliedsorte müssen ein entsprechendes Angebot an Bergsportmöglichkeiten garantieren können und über eine hervorragende Umwelt- und Landschaftsgüte verfügen. Zudem müssen sich die Orte für die Pflege und Bewahrung der regionalen Natur- und Kulturwerte einsetzen. Wer sich zu dem illusteren Kreise der Bergsteigerdörfer zählen will, muss darüber hinaus noch weitere strenge Kriterien erfüllen: Der Ort darf nicht mehr als 2.5000 Bewohner aufweisen und der Höhenunterschied zwischen dem niedrigsten und höchsten Punkt der Ortschaft sollte mindestens 1.200 bewanderbare Höhenmeter betragen. Ein kleiner Sessellift ist zwar erlaubt, aber eine direkte Autobahnzufahrt und Gondelanlagen oder gar der Anschluss an ein großes Skigebiet, ist nicht erlaubt. Ein Bergsteigerdorf ist geprägt von einer kleinbäuerlichen Wirtschaft und fördert das regionale Handwerkswesen.
Damit entsprechen die Bergsteigerdörfer des Österreichischen Alpenvereins auf ganz besondere Art und Weise den Zielen der Alpenkonvention. Diese hat es ich bekanntlich zu Aufgabe gemacht, eine nachhaltige Entwicklung im ganzen Alpenraum anzustreben und zu fördern.

Urlaub in einem Bergsteigerdorf

Wer sich entschließt, in einem Bergsteigerdorf Urlaub zu machen, den erwarten sowohl im Winter als auch im Sommer, trotz der vorhin erwähnten doch sehr strengen Kriterien, vielfältige Möglichkeiten, für spannende und entspannende Ferien.
In der Regel deckt ein Bergsteigerdorf so gut wie alle Bergsportvarianten ab. Im Sommer reicht die Bandbreite der Möglichkeiten von kleinen Familienwanderungen über anspruchsvolle Bergtouren bis hin zu alpinen Hochtouren und schwierigen Kletterstiegen.
Wer im Winter Ferien in einem Bergsteigerdorf macht, dem stehen unzählige Skitouren in jeglichem Schwierigkeitsgrad, Schneeschuhwanderungen, Eisklettern oder Langlaufen zur Auswahl.
Mittlerweile haben sich manche Orte zu echten Spezialisten für eine Bergsportart entwickelt. Als Beispiele wären hier das Villgratental für Skitouren oder der Ort Malta für Eisklettern zu nennen.
Selbstverständlich werden in den Bergsteigerdörfern auch Kurse und geführte Touren sowie zahlreiche Kulturveranstaltungen angeboten.
Doch nicht nur Bergsportfreunde kommen in diesen Orten auf ihre Kosten. Auch Naturliebhaber und Erholungssuchende zieht es immer öfter in die teilweise sehr entlegenen Bergsteigerdörfer, um hier ihren wohlverdienten Urlaub zu verbringen.
In den Bergsteigerdörfern wird auf ein Leben im Einklang mit der Natur und dem Respekt ihr gegenüber allergrößter Wert gelegt. Man bietet den Besuchern ein Höchstmaß an Ruhe und Erholung und will diese auch für einen bewussten Umgang mit dem Lebensraum Alpen sensibilisieren.

Die Bergsteigerdörfer in Österreich – und in Bayern?

Zu Zeit erfüllen 20 österreichische Ortschaften und Regionen die strengen Auflagen des Österreichischen Alpenvereins, um sich „Bergsteigerdorf“ nennen zu dürfen:
Ginzling, Großes Walsertal, Grünau im Almtal, Hüttschlag im Großarltal, Johnsbach im Gesäuse, Lesachtal, Lunz am See, Mallnitz, Malta, Mauthen, Reichenau an der Rax, Sellraintal, Steinbach am Attersee, Steirische Krakau, St. Jodok, Schmirn- und Valsertal, Tiroler Gailtal, Vent im Ötztal, Villgratental, Weißbach bei Lofer und Zell-Sele.

Mittlerweile möchte der Deutsche Alpenverein auch in den bayerischen Alpen Bergsteigerdörfer ins Leben rufen und somit einen wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Bergtourismus leisten. Mit Hinterstein im Allgäu gibt es auch schon einen Ort, der sehr gerne als erster in Bayern die Auszeichnung „Bergsteigerdorf“ tragen würde.
Man darf also gespannt sein, wie die Entwicklung im deutschen Alpenraum hinsichtlich des Projektes „Bergeistigerdörfer“ weitergeht.

Wenn ihr euch nun für einen spannenden Urlaub in einem der Bergsteigerdörfer entschließt, um euch den Freuden des Wintersportes hinzugeben, aber keine passende Begleitung dafür habt, dann schaut doch einfach auf join my trip unter Reisepartner Wintersport vorbei.