Zurzeit findet ja gerade die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich statt und wir haben euch vor kurzem in unserer Reihe „Metropolen der Welt“ Bordeaux vorgestellt. Zwei gute Gründe also, um auch auf unserer kulinarischen Weltreise Station in Frankreich, genauer in Aquitanien, zu machen.
Frankreich als Ganzes gilt ja als das Gourmetland schlechthin.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die einzelnen Regionen wahre Schatzkammern des Genusses sind – so auch Aquitanien.
Grundsätzliches über die Küche Aquitaniens
Die im Südwesten Frankreichs gelegen Region Aquitanien ist historisch ein äußerst spannendes Gebiet und das hat natürlich auch seinen Niederschlag in der Kulinarik gefunden.
Geprägt ist die Küche Aquitaniens von jeher von der Nähe zum Meer und allen voran sind hier wohl die Austern zu nennen, die zum Beispiel im Bassin d’Arcachon gezüchtet werden. Natürlich stehen auch Fisch – hier vor allem der Barsch – und Meeresfrüchte aller Art auf den Speisekarten der ausgezeichneten Restaurants. Die Aquitaner ziehen das Rindfleisch den anderen Fleischsorten vor und so ist das Entrecôte à la Bordelaise ein typisches Fleischgericht der Region. Zudem steht Geflügel hier ganz hoch im Kurs.
Weltberühmt sind aber auch der Schinken und nicht zu vergessen die Bordeaux-Weine, die jeden Feinschmecker zum Schwärmen bringen.
Spezialitäten aus Aquitanien
Neben den bereits erwähnten Austern ist der Jambon de Bayonne – ein Schinken – eine typisch aquitanische Spezialität, die aus dem Baskenland im Süden der Region stammt. Schon im frühen 12. Jahrhundert gab es diese Köstlichkeit hier auf den Bauernmärkten und auch König Heinrich IV. genoss den Schinken. Sein einzigartiges Aroma verdankt er der langen Reifung in Trockenkammern mit einer Öffnung für die Süd- und Westwinde.
Ebenso berühmt wie der Jambon de Bayonne, allerdings aufgrund ihrer Herstellungsweise sehr umstritten, sind die Gänse- und Entenstopfleber – die Foie Gras de Canard.
Eine weitere Delikatesse aus Aquitanien ist das Nussöl, das man lange als „Fett der Armen“ bezeichnet hatte und auch als Lampenöl Verwendung fand. Heut gilt es weltweit als erlesene Köstlichkeit. Die Nüsse werden im Herbst gesammelt, getrocknet und aus sechs Kilo Nüssen gewinnt man zwei Kilo Kerne, die zu dem feinen Nussöl verarbeitet werden.
Kennt ihr das Gewürz Piment de Espelette? Wenn nicht, solltet ihr es unbedingt einmal probieren. Piment de Espelette ist das einzige Gewürz, das in Frankreich produziert wird und verfügt seit 1999 über das Schutzsiegel AOC (Appellation d’Origine Contrôlée). In der Küche findet es zum Verfeinern von Steaks und Pot au feu Verwendung und verleiht den Gerichten eine würzig-scharfe Note.
Kleine Kuchen mit Tradition und natürlich Armagnac
Die Grionde und Aquitanien sind neben den Austern auch die Heimat der köstlichen Canelés-Kuchen. Der Name Canelés heißt so viel wie „gegrillt“ und die Kuchen sollen angeblich von einer Nonne im Kloster Couvent des Annonciades im 16. Jahrhundert erfunden worden sein. Sie schmecken ein wenig subtil nach Rum und Vanille und bestehen aus einem zarten Kern, der gerne mit einer Karamellkruste überzogen wird.
Nicht zu vergessen der Armagnac aus Aquitanien, der seit 1936 über eine geschützte Herkunftsbezeichnung (AOC) verfügt. Das Anbaugebiet ist beschränkt und die Kelterung der Trauben wird hier nach ehrwürdiger Tradition durchgeführt. Danach reift der Weinbrand sehr lange in Eichenfässern und genossen wird er gerne am Ende einer guten Mahlzeit.
Wein aus Aquitanien
Apropos Trauben. Bei einem Streifzug durch die Kulinarik von Aquitanien darf selbstverständlich auch der Wein der Region nicht unerwähnt bleiben, gilt doch Bordeaux als die Weltweinhauptstadt.
Rund um Bordeaux liegen die weltberühmten Weinberge, die erlesene Weine aus 57 verschiedenen Appellationen produzieren. Zum einen wird der Wein gerne zu allen Anlässen genossen und zum anderen ist er ein wichtiger Bestandteil der Kochkunst in der aquitanischen Küche. Zahlreiche Gerichte werden hier im Südwesten Frankreichs oft à la Bordelaise – das heißt, mit einer Bordeauxweinsoße – serviert.
Wer sich intensiver mit den Weinbergen beschäftigen möchte, dem sei ein Besuch im Weinlokal „L’Envers du Décor“ im Örtchen Saint-Émilion ans Genießerherz gelegt. Der Inhaber des Restaurants besitzt das Weingut Château Soutard und ist ein ausgewiesener Experte für Bordeauxweine und die Weinberge Aquitaniens. Gerne steht er euch für weitere Informationen rund um die herrlichen Rebensäfte zur Verfügung.
Ein Menü aus Aquitanien
Zum Abschluss unserer kleinen Kulinarikreise durch Aquitanien wollen wir euch noch ein typisch aquitanisches Menü vorstellen.
Als Vorspeise gibt es einen Salat mit geräucherter Entenbrust und als Hauptgang wird Hähnchen Basquaise mit Butterreis gereicht. Als süßen Abschluss serviert man einen der berühmten Canelé de Bordeaux mit einer Englischen Soße.
Wir hoffen, unser Genusstrip in den Südwesten Frankreichs hat euch ein wenig Appetit auf Aquitanien und seine hervorragende Küche gemacht.
Und solltet ihr ohnehin eine Reise in diese spannende Region planen und dafür noch eine Reisebegleitung suchen, findet ihr diese bei uns auf join my trip unter Reisepartner Frankreich.