Kulinarische Weltreise: Texas

Vor nicht allzu langer Zeit waren wir ja mit dem Motorrad in Texas unterwegs und haben geschaut, was es hier so alles zu entdecken gibt. Dabei haben wir euch versprochen, noch einmal in den Südwesten der USA zurückzukehren, um euch über die Kulinarik aus dieser spannenden Region zu berichten. Heute lösen wir diese Versprechen ein und machen uns auf eine Erkundungstour und werfen einen oder zwei Blicke in die Töpfen und Pfannen und vor allem auf die Grills in Texas.


Tex-Mex-Küche – der Klassiker im Lone Star State

Die Kulinarik in Texas ist so vielfältig wie das riesige Land selbst. Einflüsse aus der Südstaaten- sowie der mexikanischen und auch südamerikanischen Küche ergeben eine Geschmackslandschaft, die zu begeistern weiß. Mehr oder weniger der Klassiker im flächenmäßig zweitgrößten Land der Vereinigten Staaten von Amerika ist die legendäre Tex-Mex-Küche. Diese präsentiert sich dem erkundungsfreudigen Gaumen feurig, scharf und vor allem unglaublich lecker. Entstanden ist die texanische Küche im 17. Jahrhundert und dabei spielte die spanische Kulinarik eine sehr große Rolle, als sich um 1600 spanische Kolonisten in Texas ansiedelten. In weiterer Folge entstand die Volksgruppe der sogenannten Tejanos, die sich aus den amerikanischen Ureinwohnern und den spanischen Neuankömmlingen herausbildete. Diese entwickelten im Laufe der Zeit die Urform der Tex-Mex-Küche, die sich danach noch mit Einflüssen der kanarischen Kulinarik – im frühen 18. Jahrhundert wanderten Menschen der Inseln in Mexiko ein – anreicherte. Sie brachten Gewürze wie Koriander und Kreuzkümmel mit, die sich rasch zu wichtigen Ingredienzien der regionalen Küche entwickelten. Die Tex-Mex-Küche kombiniert Elemente aus der Southwestern- und Südstaaten-Kulinarik mit nordmexikanischen Einflüssen, weißt aber auch Aspekte auf, die nur in Texas verwendet werden. Zunächst bezeichnete man in den USA die texanisch-mexikanische Eisenbahn als Tex-Mex. Im frühen 20. Jahrhundert verwendete man den Namen für die bereits erwähnten Tejanos und erst 1973 tauchte Tex-Mex in der Zeitung Mexico City News als Bezeichnung für die regionale Küche auf.

Die Produkte der Tex-Mex-Küche

Unverzichtbar für die Küche des Lone Star States sind die Tortillas, die bei unzähligen Gerichten eine entscheidende Rolle spielen. Dazu zählen unter anderem Burritos, Enchiladas, Flautas und Fajitas. Maistortillas werden in den USA im Gegensatz zu Mexiko auch gerne frittiert und mit unterschiedlichen Füllungen als Tacos oder Tostadas serviert. Wenn man von Tex-Mex-Küche spricht, darf man selbstverständlich nicht auf das legendäre Chili con Carne vergessen. Dem Eintopf aus Fleisch und Chilischoten werden zumeist Bohnen, manchmal auch anderes Gemüse wie Kartoffeln, beigefügt und seine Zubereitung unterscheidet sich regional sehr stark. Sehr beliebt ist auch das Tex-Mex-Fast-Food. Ein bekanntes Gericht ist dabei der Taco-Meatball-Ring, ein Brot mit würziger Hackfüllung und frischem Salat.

Das Barbecue – mehr Texas geht nicht

Neben der Tex-Mex-Küche gilt Texas natürlich als die Heimat des Barbecues. Die texanische Grillküche unterscheidet sich von der europäische erheblich. So wird das Fleisch in Texas bei viel niedrigeren Temperaturen und abseits der Hitzequelle gegart. Es grillt vielmehr im heißen Rauch des Grills. Dank dieser äußerst schonenden Zubereitungsart wird das Fleisch sehr saftig und weißt den typisch rauchigen Barbecue-Geschmack auf. Gerillt werden vor allem Steaks in allen denkbar möglichen Variationen. Neben Rind und Schwein kommen auch Büffel und sogar Klapperschlangen auf den Grill. Kein Wunder also, dass in Texas unzählige Grillwettbewerbe – den sogenannten BBQ Cook-Offs – stattfinden.

Weinland Texas

Man glaubt es kaum, aber Texas ist kulinarisch auch für seinen exzellenten Wein bekannt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen Mönche im Lone Star State mit dem Anbau von Weinreben. Heute ist Texas der größte Weinproduzent der USA, wo über 35 verschiedene Rebsorten angebaut werden. Das älteste bewirtschaftete Weingut in Texas liegt im County Val Verde. Hier keltert man schon seit dem Jahre 1883 ausgezeichneten Wein. Zu den wichtigsten Weinbaugebieten in Texas zählen die Anbauflächen am Pecos River und im Hochland von Lubbock. Die Weinreben entwickeln sich in dem trockenen, heißen Klima und dank moderner Bewässerungstechnik hier ausgezeichnet. Zudem fördert die spezielle Bodenbeschaffenheit mit einer Kombination aus Lehm und Sand die Qualität der Weine. Gekeltert werden die texanischen Weine aus den Vitis Vinifera genannten Reben. Bekannten Sorten sind dabei Riesling, Chenin Blanc, Chardonnay und Cabernet Sauvignon.
Eingeläutet wird die Weinsaison in Texas mit dem Harvest Wine Trail im August. Dieser führt die Genießer auf 24 Weingüter im Westen der Stadt Austin. Dabei kann man nicht nur exzellente Weine verkosten, sondern erfährt auch Interessantes über die Arbeit in den Weinreben und in den Kellereien. Weitere Wine Trails sind der Enchanted Trail und der Highland Trail im Texas Hill Country.
Neben den Trails bieten zahlreiche Festivals die Möglichkeit, sich von der Güte des texanischen Weins zu überzeugen. Da wäre zum Beispiel das Food and Wine Festival und das Wine & Music Festival in Austin.

Ob würzig-scharfe Tex-Mex-Gerichte, etwas anderes Fastfood, wunderbare Steaks vom Grill oder edle Tropfen – wie ihr seht, hat Texas für Genießer einiges zu bieten. Wenn ihr nun Appetit auf eine Reise in den Lone Star State bekommen habt und hierzu auf der Suche nach einer passenden Begleitung seid, findet ihr diese bei uns unter Reisepartner Texas. Viel Spaß dabei.